Insurgency: Wieso sich der fantastische Shooter dieses Wochenende so sehr lohnt

Meinung: Insurgency: Sandstorm ist auf Steam reduziert, aber das ist überhaupt nicht der Hauptgrund, wieso es sich jetzt so sehr lohnt.

Was braucht ein guter Multiplayer-Shooter unbedingt? Keine Frage, natürlich kostenlose knallpinke Waffenskins, ich weiß. Aber was er definitiv auch braucht, ist eine aktive Community. Schon Platon hat einst provokant gefragt: Wenn ein Online-Server von niemandem besucht wird, ist er dann wirklich online?

Insurgency: Sandstorm ist ein fantastischer Shooter, einer der besten, die ich seit Jahren gespielt habe. Aber in Sachen Community muss sich das Spiel dennoch diese (definitiv historisch belegte) platonische Existenzfrage gefallen lassen: Die aktive Spielerzahl dümpelt in der Regel irgendwo zwischen 1.000 und 2.000 Leuten rum.

Das reicht, um zumindest auf osteuropäischen Servern schnell ein Spiel zu finden, aber die Leute haben's in der Regel auch drauf. Ich werde zwar nicht sofort von den eigenen Mitstreitern zusammengeschlagen, weil ich noch keine 200 Spielstunden an Erfahrung auf der Uhr habe, aber der Ton ist rau, fordert schnelle Einarbeitung, verzeiht wenige Fehler.

Dieses Wochenende lockert sich das auf. Insurgency: Sandstorm ist auf Steam um die Hälfte reduziert, die Spielerzahlen verdoppeln sich auf rund 4.000 bis 5.000 Leute - und auch wenn das in absoluten Größen nicht nach viel klingt, ist der Unterschied groß.

Der Autor: Dimi schaut sich liebend gerne YouTube-Videos zu Hardcore-Shootern wie Tarkov und Co. an, weil diese intensiven Gefechtserfahrungen sich einfach gut gucken. Trotzdem schreckt er noch ein wenig davor zurück, sich feierabends vollends auf derart anspruchsvolle Erfahrungen einzuschießen, weil ein bisschen Entspannung alternativ auch ganz gut tut. Insurgency bietet den perfekten Kompromiss, ohne dass der »Kompromiss«-Begriff dem Spiel gerecht wird: Denn Sandstorm besetzt schlecht eine Nische - und zwar extrem souverän.

Was macht Insurgency so fantastisch?

Wenn der Sale Frischlinge an Land spült, steigt eure Chance, in einigermaßen ausgeglichenen Lobbys zu landen. Denn wenn man mal vom Gezeter ungeduldiger Profis absieht, ist Insurgency eigentlich gar nicht so hardcore.

Im Vergleich zu Tarkov, Arma und Co. spielen sich die Matches fast schon locker. Klar, ohne Kill-Markierungen und mit lächerlich kurzer Time to Kill und Time to Die müsst ihr viel achtsamer vorgehen, ein gutes Headset ist Pflicht, Team-Koordination ein essenzieller Bonus.

Aber ein paar Ründchen Insurgency-Domination sind trotzdem eine vergleichsweise launige Feierabendunterhaltung. Glaubt ihr mir nicht? Shooter-Experte Phil Elsner stimmt mir zu:

Phil Elsner: Für mich ist Insurgency: Sandstorm einfach genau die richtige Dosis Taktik-Shooter zum Feierabend! Denn anders als bei Hardcore-Shootern wie Hell Let Loose oder Tarkov findet man sich hier schnell und ohne lange Eingewöhnungsphase zurecht. Die Maps sind überschaubar, die Runden knackig kurz und komplexes Squad- oder Inventar-Management gibt es nicht. Anspruchsvoll ist Sandstorm natürlich dennoch: Hier geht's um taktisch kluge Positionierung, Teamwork und glaubhaftes Gunplay. Gegner wie in CoD oder Battlefield auf Distanz reihenweise mit Vollautomatik wegpusten? Keine Chance: Sandstorm simuliert einen wirklichkeitsgetreuen Rückstoß! Nach jedem Schuss reflexartig nachladen? Dank realistischem Munitionsmanagement undenkbar! Ja, Insurgency ist alles andere als casual. Trotzdem liege ich nicht wie in Squad 20 Minuten im Graben und warte auf Action. Insofern bekomme ich hier das Beste aus zwei Welten: Ich kann es zwischendurch für 30 Minuten anwerfen und habe trotzdem eine schonungslose Military-Erfahrung. Und alle Waffen und Attachments sind vom Start weg verfügbar. Ewiger Grind bleibt mir also erspart. Wie erfrischend!

Was ich - also Dimi - ebenfalls sehr an Insurgency mag, ist der Verzicht auf endlose Freischaltungen. Ich verdiene mir in Call of Duty gerne meine Waffen, aber trotzdem genieße ich auch mal die Alternative: Ab Sekunde eins kann ich in Sandstorm mit Dutzenden Waffen samt Aufsätzen herumspielen. Und die unterscheiden sich nicht nur allesamt drastisch, sondern liefern auch ein wirklich einzigartiges Spielgefühl.

Auf einer verschneiten Karte als Sniper Leute wegzupflücken, wird ungemein intensiv, wenn schon ein einzelner Körperschuss tödlich ist. Mit gegnerischen Scharfschützen liefere ich mir Duelle wie in Enemy at the Gates, während meine Kollegen den Sturm anführen. Ich könnte euch den ganzen Tag vorschwärmen, wie viel Spaß ich mit Insurgency habe, aber dafür gibt's ja unseren frisch aktualisierten GameStar-Test zu Insurgency: Sandstorm. Und außerdem dieses Video:

Insurgency: Sandstorm - Neues Testvideo zur 2021er-Version Video starten 12:29 Insurgency: Sandstorm - Neues Testvideo zur 2021er-Version

Und falls euch der PvP nicht taugt, findet ihr am Wochenende locker Leute für den mittlerweile echt guten Koop gegen KI-Gegner. So oder so: Insurgency bietet eine Semi-Hardcore-Erfahrung samt unglaublich dichter Gefechtsatmosphäre, die jeder Shooter-Fan mal erlebt haben sollte.

Dieses Wochenende bietet sich die perfekte Gelegenheit. Aber falls ihr gerade keine Lust habt, Geld auszugeben: Der nächste Steam Sale wird kommen.

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