Knockout City könnte der perfekte Shooter werden, für alle, die nicht zielen können

EA bringt ein Multiplayer-Spiel heraus, das sich ein wenig wie ein Shooter spielt, dann aber auch wieder völlig anders. Hier geht es um Timing, nicht ums Zielen.

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Früher in der Schule gab es zwei Sorten an Schülern: Diejenigen, die Völkerball im Sportunterricht verabscheuten und diejenigen, die allein bei dem Gedanken daran schon zu Hochtouren aufliefen. Die Entwickler hinter Knockout City waren offensichtlich Zweiteres. Oder zumindest gehörten sie nicht zu den Schülern, die von dieser beizeiten recht barbarischen Aktivität nachhaltig verstört wurden.

Denn mit ihrem neuen Multiplayer-Spiel versuchen sie mit Publisher EA im Rücken ein langanhaltendes Service-Game zu etablieren, das sich Völkerball - oder Dodgeball - zum Vorbild nimmt. Es geht also darum, Gegenspieler mit einem Ball abzuwerfen. Im Falle von Knockout City sogar so oft, bis derjenige eben ausgeknockt wird. Ganz und gar ohne Schraubenschlüssel:

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Wir konnten das Action-Spiel bereits einige Stunden lang austesten. Das Spannendste dabei: Knockout City erinnert spielerisch ein wenig an einen schnellen Arena-Shooter mit Schulterperspektive - allerdings spielt euer Zielvermögen hier praktisch keinerlei Rolle.

Alternativ könntet ihr natürlich auch einen Coach bezahlen, der euch beibringt wie man schießt. So etwas gibt es nämlich:

Worum geht es in Knockout City?

Knockout City fühlt sich tatsächlich an, als wärt ihr in einer Sportstunde. Zumindest, wenn alle eure Mitschüler verdammt viel Bock auf Völkerball hatten und eurem Lehrer einfach alles egal war. Außerdem spielt ihr in keiner lahmen Turnhalle sondern auf den Dächern, Straßen und Baustellen von Knockout City.

Welche Storyhintergründe das verrückte Treiben hat, spielt keine große Rolle. Aber in der Stadt wimmelt es offenbar vor sogenannten Crews, die sich gegenseitig mit Bällen abwerfen. Das überträgt sich im Spiel auf ein rein kompetitives Erlebnis, in dem ihr in 3-gegen-3-, 4-gegen-4- oder jeder-gegen-jeden-Partien antretet. Das Ziel ist immer: Knockt eure Gegenspieler so oft aus wie möglich. Spieler halten dabei immer zwei Treffer aus, bevor sie als ausgeknockt gelten und nach einer kurzen Auszeit wieder ins Spiel starten.

Das Aussehen eures Spieler könnt ihr sehr frei gestalten. Teams werden immer anhand bunter Hologramme auf ihren Rücken markiert. Wenn ihr eine eigene Crew formt, sucht ihr euch euer Symbol selbst aus. Das Aussehen eures Spieler könnt ihr sehr frei gestalten. Teams werden immer anhand bunter Hologramme auf ihren Rücken markiert. Wenn ihr eine eigene Crew formt, sucht ihr euch euer Symbol selbst aus.

Knockout City ist von Grund auf als ein Service-Game entwickelt worden. Schon jetzt wird mit regelmäßigen Seasons geworben, die kostenlos neue Inhalte nachliefern. Free2Play wird es allerdings nicht. Knockout City kostet auf jeder Plattform 20 Euro. Es gibt aber auch einen Ingame-Shop, der kosmetische Gegenstände für euren Knockout-Spieler und seiner Crew anbietet.

Für wen ist Knockout City interessant?

Knockout City richtet sich sehr eindeutig an ein eher schnelllebiges Publikum. Die bunte Aufmachung, die überdrehten Durchsagen und die schnellen Partien (meist nur etwa 5 Minuten) machen das mehr als deutlich.

Damit wird Knockout City vor allem Spieler anlocken, die nicht unbedingt zu den ernsthaftesten Shooter-Enthusiasten auf dem Planeten zählen. Aber das will es auch gar nicht. Denn selbst wenn es sich ein wenig wie ein Shooter spielt, ist die Einstiegshürde sehr viel kleiner. Ihr könnt mit eurem Ball nämlich fast nicht daneben werfen, es gibt immer ein Autolock. Solange der Weg zum Ziel nicht von einem Hindernis blockiert wird, trefft ihr euren Gegner.

Fangen ist in Knockout City wichtiger als ausweichen. So nehmen die Bälle Tempo auf und werden dann immer schwerer zu fangen und können auch Kurven fliegen. Fangen ist in Knockout City wichtiger als ausweichen. So nehmen die Bälle Tempo auf und werden dann immer schwerer zu fangen und können auch Kurven fliegen.

Um in Knockout City besser zu werden, müsst ihr stattdessen an zwei ganz anderen Disziplinen arbeiten: Positionierung und Timing. Ihr könnt mit eurer Figur rennen, sprinten, gleiten, rollen und ausweichen. So versucht ihr, euch in eine gute Position zu bringen, damit ihr den Gegner kalt erwischt oder selbst von den Wänden, Autos oder Plattformen der offenen Levels verdeckt werdet.

Gleichzeitig gilt es stets darauf zu achten, wann ihr einen Ball werft und wann ihr versucht den Ball zu fangen. Je öfter ein Ball den Besitzer wechselt, ohne einen Treffer zu landen, um so schneller wird er. Ihr könnt eure Würfe allerdings auch fintieren. Dann sollte der Gegner seinen Fangversuch besser nicht frühzeitig auslösen, oder er greift ins Leere und wird anschließen getroffen. Das sorgt tatsächlich für eine ziemlich neuartige Spielerfahrung.

Was gefällt uns, was gefällt uns nicht?

Stärken von Knockout City

  • Schnell zu lernen: Jeder kann in Knockout City einsteigen und problemlos losspielen. Ihr müsst nicht einmal zielen können, um in den Partien bestehen zu können.
  • Trotzdem nicht anspruchslos: Gleichzeitig gibt es in Knockout City genug Möglichkeiten, um besser zu werden. Ihr könnt euer Timing optimieren, die Maps kennenlernen und Gegner überlisten.
  • Neuartiges Spielgefühl: Knockout City hat ein ganz eigenes Spielgefühl, das wir in dieser Form noch nirgendwo sonst erlebt haben. Das gibt dem Ganzen einen sehr neuartigen und innovativen Flair.

Auf den Dächern könnt ihr auch verlieren, indem ihr von euren Gegnern in den Abgrund gestoßen werdet. Auf den Dächern könnt ihr auch verlieren, indem ihr von euren Gegnern in den Abgrund gestoßen werdet.

Schwächen und offene Fragen

  • Bewegungen sind nicht dynamisch genug: Obwohl es viele Methoden gibt, sich fortzubewegen, fehlt es manchmal an einer gewissen Dynamik. Beispielsweise können Figuren sich nicht an Kanten festhalten, sondern prallen ab. Das stört oft den Spielfluss.
  • Bietet es genug Tiefgang? Knockout City spielt sich fluffig und schnell, und eignet sich für zwischendurch. Es bleibt abzuwarten, ob diese Leichtigkeit nicht dem langlebigen Service-Gedanken schadet und ob Knockout City auch erfahrenen Spielern langfristig genug Anreize liefert.

Knockout City versucht eindeutig in eine ganz ähnliche Kerbe zu schlagen wie schon Rocket League. Doch diese Faszination lässt sich nicht immer kopieren. Ob Knockout City über Jahre hinweg seine Spielerschaft binden kann, muss sich erst noch zeigen. Es macht zumindest viel neu und bietet unerfahrenen Spielern eine Möglichkeit, sich zu beweisen.

Knockout City soll bereits am 21. Mai 2021 erscheinen. Wenn ihr davor mal vorbeischauen wollt, dann meldet euch am besten für die Beta an. Dann könnt ihr schon vom 20. bis 21. Februar 2021 Knockout City einen Besuch abstatten und ein paar Bälle werfen.

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