Vor einigen Wochen glich die Meldung einem Paukenschlag: Großbritannien sagt Nein
zur Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft. Das ist natürlich eine große Hürde auf dem steinigen Weg, die Akquisition endlich zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.
Nun gibt es neue Entwicklungen. Wie Bloomberg berichtet, soll Microsoft derzeit sogar laut darüber nachdenken, im Falle einer Übernahme von Activision Blizzard dessen Publishing-Geschäft in Großbritannien einzustellen. Was hätte diese Entscheidung für Folgen? Wir liefern euch eine Einordnung.
Klage gegen Activision Blizzard
Activision Blizzard sieht sich aktuell einer Klage wegen Sexismus und ungleicher Behandlung von weiblichen Mitarbeitern ausgesetzt. Falls die Missstände für eure Kaufentscheidung eine Rolle spielen, haben wir für euch alle Infos zur Sexismus-Klage in einem ausführlichen Artikel zusammengefasst. Unsere Haltung und Konsequenzen zu den Vorgängen könnt ihr in einem Leitartikel zum Blizzard-Skandal von GameStar-Chefredakteur Heiko Klinge nachlesen.
Säbelrasseln oder realistische Maßnahme?
In der Woche vom 12. bis 18. Juni soll Microsoft-Präsident Brad Smith nach London reisen, um dort mit der Regulierungsbehörde CMA (Competition and Markets Authority
) über verschiedene Themen zu sprechen.
Neben dem großen Potenzial von KI-Technologien werde das auch laut Bloomberg auch private Diskussionen zum in UK geplatzten Activision-Blizzard-Deal umfassen. Das Ziel soll sein, kreative und konstruktive Wege zu finden, um verbleibende regulatorische Bedenken auszuräumen
.
Gemeinsam mit den lokalen Microsoft-Strategen vor Ort soll Brad Smith auch über extreme Maßnahmen sprechen, wie dem oben genannten Rückzug von Activision Blizzard aus Großbritannien.
Apropos von Microsoft gekauft: Das so ein Schachzug auch nach hinten losgehen kann, erklären wir euch in diesem Video:
Spiele wohl weiter in UK erhältlich
Spieler in Großbritannien müssen aber nicht direkt befürchten, in Zukunft keinen Zugang mehr zu Spielen wie Diablo 4 oder Modern Warfare 2 zu erhalten. Microsoft dürfte sich den großen Markt nicht entgehen lassen, aber dennoch die britischen Behörden irgendwie ärgern wollen.
Das ließe sich am ehesten über eine Verlegung des Standortes der europäischen Zentrale von Activision Blizzard erreichen. Derzeit befindet die sich nämlich in London. Würde man in ein anderes Land innerhalb Europas umziehen, könnte man dennoch alle Titel über einen inländischen Vertriebspartner auf den britischen Markt bringen.
Ob es aber überhaupt so weit kommt, ist fraglich. Natürlich dient diese Androhung seitens Microsoft vor allem dazu, Druck auf die britischen Regulatoren auszuüben und eventuell doch noch ein Umdenken zu bewirken, was den Kauf von Activision Blizzard betrifft.
Wie bewertet ihr das Verhalten der involvierten Parteien? Konntet ihr es verstehen, dass die britischen Behörden sich gegen die Übernahme von Activision Blizzard ausgesprochen haben? Findet ihr Microsofts Verhalten gar kindisch? Oder findet ihr es richtig, dass der Konzern nun zeigen möchte, wer am längeren Hebel sitzt? Schreibt uns eure Meinung zu dem Thema gerne in die Kommentare!
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