Geheimrezept für mehr Twitch-Zuschauer: Misbits setzt auf irre Physik

Spiele nutzen virales Marketing, um in der Flut an Steam-Releases hervorzustechen. Wie Misbits bei Twitch & YouTube Zuschauer anlockt, verrät der CEO.

Wie wird man auf Twitch erfolgreich? Die Spieleentwickler hinter dem Multiplayer-Actionspiel Misbits setzen auf irre Physik und Kooperationen mit Streamern. Wie wird man auf Twitch erfolgreich? Die Spieleentwickler hinter dem Multiplayer-Actionspiel Misbits setzen auf irre Physik und Kooperationen mit Streamern.

Streaming auf Twitch, Mixer oder YouTube wird immer wichtiger für den Erfolg eines Spiels. Virales Marketing nennt man das heute und wie das besonders gut funktioniert, darüber spricht ein Insider im GameStar-Interview. Milo Gutmann ist CEO von Pow Wow, den Wiener Entwicklern des Multiplayer-Actionspiels Misbits. Er sagt:

"Es gibt keine 'Silver Bullet' für den Erfolg auf Twitch. [...] Manchmal muss man einfach Glück haben. [...] Aber es gibt Faktoren, die es begünstigen. [...] Wir haben uns vor der Entwicklung angeschaut, an was Zuschauer bei Spielen vor allem Spaß haben. Das war entweder Horror, wo der Streamer sich erschreckt - oder Physikeffekte, die zu extrem lustigen Situationen führen, da passiert immer was anderes."

So macht bei Twitch Zuschauen Spaß

Bei Misbits entschied sich Pow Wow für den zweiten Weg, in dem bunten Early-Access-Spiel auf Steam könnt ihr seit dem 5. März als rollender Kopf unterschiedliche Spielzeugkörper kontrollieren. Je nach Spielmodus kickt ihr menschliche Mitspieler in den virtuellen Tod oder schießt in einer Art Rocket-League-Arena Tore. Dabei kommt es auch immer wieder zu sehenswerten, weil verrückten Situationen in Verbindung mit der Physik im Spiel, wie ihr im Trailer sehen könnt:

Gewürzgurke als Waffe? MisBits verspricht zum Early-Access-Launch eine Sandbox „ohne Limits“ Video starten 3:02 Gewürzgurke als Waffe? MisBits verspricht zum Early-Access-Launch eine Sandbox „ohne Limits“

"Wir wollten [mit den Physikeffekten, Anm. d. Red.] so weit gehen wie möglich, ohne dass es buggy wirkt. Es sollte nur eben nicht der Eindruck entstehen, dass das Spiel kaputt ist. [...] Du kickst eine Granate, dadurch wird ein explosives Fass umgestoßen und das fliegt deinem Charakter dann mitten im Sprung ins Gesicht und tötet ihn. Und du fragst dich: 'Wie ist das denn jetzt passiert?' Aber es ist stets Teil des Spiels, ohne dass es komplett absurd wird."

Solche Szenen sollen nicht nur dem Spieler selbst Spaß machen, sie sind laut Milo Gutmann auch besonders unterhaltsam für Zuschauer und können dadurch den Hype eines Spiels auf Twitch oder anderen Streaming-Plattformen schüren.

Wie das Leben als Twitch-Streamer aussieht und welche Gefahren der vermeintliche Traumjob für Psyche und Gesundheit mit sich bringt, beleuchten wir im Plus-Report:

Streamer, Spieler und Entwickler kooperieren

Milo Gutmann hofft, dass inbesondere der Toybox-Modus von Misbits zu vielen solcher WTF-Momenten führt. Denn hier können Spieler von Misbits ihre eigenen Minispiele bauen und dabei auch die Physik-Einstellungen frei variieren.

So könnten dann wiederum besonders spaßige Spielmodi entstehen, die eventuell von Streamern aufgegriffen werden und an Popularität in der Fangemeinde gewinnen - bis die Entwickler sie schließlich selbst in das offizielle Matchmaking übernehmen. Der Geschäftsführer von Entwickler Pow Wow nennt Beispiele wie eine Art Sumoringer-Arena und diverse Plattformer mit Hüpfeinlagen.

Mit dem Toybox-Editor von Misbits können alle möglichen Spielmodi erstellt und mit der Community geteilt werden. Mit dem Toybox-Editor von Misbits können alle möglichen Spielmodi erstellt und mit der Community geteilt werden.

Die Toybox ist ein Editor, der auch im Multiplayer-Modus für bis zu 16 Spielern funktioniert - Streamer können so ihre Fans zum Live-Mitbauen auf den Server einladen. Erfolgreiche Kooperationen gab es in der Vergangenheit sowohl auf den Impuls der Entwickler und der Marketing-Abteilung von Publisher 3BlackDot hin als auch durch Anfragen von Streamern.

Dabei stehe man bei großen Streams wie dem des spanischen Influencers Vegetta777 stets Zuwächse in Spielerzahlen und Steam-Wishlist-Einträgen als direkte Folge der Quasi-Werbung, sagt der Misbits-Entwickler.

"Für kleine Entwickler und Publisher ist es extrem wichtig, ihr Spiel viral zu verbreiten. Aber es ist schwer, allein damit erfolgreich zu sein. Ein Mix ist wichtig, auch traditionelle Formen des Marketings haben weiter ihre Berechtigung. Es erscheinen immer mehr Spiele und nur ein Bruchteil davon wird zum Streaming-Hit."

Für bekannte Streamer ist ihre Arbeit als Influencer sehr lukrativ; in einem Report beleuchten wir genauer, wieviel Geld sie auf Twitch verdienen. Für das wertvolle Marketing sind Entwickler bereit, über 100.000 Euro an einzelne Streamer zu zahlen.

Disclaimer
Misbits wird von Pow Wow Entertainment und Purple Lamp Studios entwickelt. Der Publisher 3BlackDot gehört zu Webedia, dem Mutterkonzern von GameStar, GamePro, Mein-MMO und IGN Deutschland. Wir werden neutral über MisBits berichten, es jedoch nicht testen.

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