Sind Lootboxen Glücksspiel? Diese Frage bespricht die Gaming-Welt immer wieder aufs Neue, zum Beispiel wenn ein neues FIFA rauskommt oder wenn Politiker mal wieder versuchen, Gambling-Mechanismen in Videospielen zu verbieten. NBA 2K20 heizt diese Debatte dieses Jahr zusätzlich an, denn es erlaubt und fördert nicht nur Pay2Win, es wirbt sogar aktiv mit Glücksspiel- und Casino-Spielereien.
Nachdem die NBA-Serie bereits in den letzten Jahren vor Mikrotransaktionen nur so gestrotzt hat und wir schon bei den letzten beiden Ausgaben 2K18 und 2K19 wegen Pay2Win unsere Wertungen um jeweils 15 Punkte gesenkt haben, schauen wir uns 2K20 diesmal natürlich wieder ganz genau an. Im Test klären wir, wie viel Casino denn nun tatsächlich in dem Sportspiel steckt - oder eher wie viel Sportspiel noch in dem Casino steckt?
Alles andere als ein schlechtes Sportspiel
Unabhängig von allem Glücksspiel und den teuren virtuellen Währungen bleibt NBA 2K eine sehr gute Basketball-Simulation. Sobald wir den Platz betreten, dribbeln, dunken und rebounden wir über den Court. Profis können sich dabei in kleinste Dribbling-Details vertiefen, aber die Grundlagen beherrschen wir schon nach der ersten Partie.
Dank der hervorragenden und präzisen Steuerung haben wir stets die komplette Kontrolle über unsere Spieler. Auch wer bislang noch nichts mit Basketball am Hut hatte, kommt schnell rein, notfalls hilft dabei das altbekannte 2KU-Tutorial mit einigen sehr hilfreichen Lehrstunden beim Erlernen aller nötigen Kniffe.
Genau wie schon im letzten Jahr bleiben das realistisches Ballgefühl, die taktische Tiefe und der fast ununterbrochen launige Spielverlauf von NBA 2K20 auf einem Niveau, wie es kaum eine andere Sportspiel abliefern kann. Basketball wird hier noch glaubwürdiger simuliert als der Fußball in eFootball PES 2020.
Allerdings hat sich auf dem Court auch nicht viel verändert. Wer nicht ganz genau in den Patch Notes nachliest, welche neuen Spieleranimationen nun eingebaut wurden und wie genau sich die unterschiedlichen Spielertypen nun stärker voneinander abheben, der wird spielerisch nur wenige Unterschiede zum Vorgänger bemerken. Dieser fehlende Fortschritt enttäuscht zwar, aber dafür stagniert das Spiel immerhin auf extrem hohem Niveau.
Die Basketballerinnen erobern NBA 2K
Auch die Offline-Modi bieten nur wenig nennenswerte Neuerungen. Immerhin: Der Story-Modus MyCareer überzeugt dieses Jahr mal wieder mit einer erfreulich bodenständigen Story rund um einen College-Absolventen, der seinen Weg in die NBA finden muss. Die Geschichte wirkt nicht so dümmlich und aufgesetzt wie die Story-Modi in manch anderen Sportspielen und berühmte Schauspieler wie Idris Elba oder Rosario Dawson sorgen ebenfalls dafür, dass es echt Laune macht, der Story zu folgen.
Lobend erwähnen müssen wir außerdem wie jedes Jahr die fantastische Präsentation und den Umfang von NBA 2K. Jedes Partie wirkt dank spektakulärer Inszenierung mit Pre-Game- und Halbzeit-Show, inklusive massenweise Interviews und Cheerleader-Tanzeinlagen, wie eine TV-Übertragung der echten NBA. Schließlich lassen sich auch alle aktuellen und viele historische Mannschaften der National Basketball Association spielen - und dieses Jahr erstmals auch mit an Bord: alle zwölf Frauen-Teams der WNBA mit über 140 Spielerinnen.
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