New World wird zeigen, dass auch Amazon nicht hexen kann

Hinter Amazons MMO New World steckt eine Menge Geld. Aber trotzdem scheitert der Internetriese mit seinen Videospielen an allzu bekannten Hürden.

Beim Amazon-MMO New World geht es um viel Geld - aber nur weil ein Internet-Riese hinter dem Projekt steht, ist der Erfolg noch lange nicht garantiert, findet Plus-Redakteur Peter Bathge. Beim Amazon-MMO New World geht es um viel Geld - aber nur weil ein Internet-Riese hinter dem Projekt steht, ist der Erfolg noch lange nicht garantiert, findet Plus-Redakteur Peter Bathge.

Wir sind es gewohnt, in Superlativen von Amazon zu sprechen. Der Aktienkurs der Firma hat in den letzten Monaten mit am stärksten von allen internationalen Top-Unternehmen zugelegt, Gründer und Besitzer Jeff Bezos ist der reichste Mann der Welt. Neben Apple und Microsoft ist Amazon die wertvollste Firma auf unserem Planeten. Amazon Prime bringt uns unsere Pakete am schnellsten, egal ob Windeln, Fernseher oder Videospiele drin stecken.

Roboter und KI-Entwicklung, Server-Technik, Versandhandel - Amazon befindet sich überall an der Spitze und kann scheinbar nichts falsch machen. Außer vielleicht beim Amazon Fire Phone. Entsprechend euphorisch wurde 2012 der Einstieg des Konzerns in die Videospiel-Entwicklung gefeiert. Mit drei großen, auf Multiplayer fokussierten Projekten wollte sich der neu gegründete Entwickler Amazon Game Studios am Markt platzieren.

Inzwischen haben sich zwei dieser Spiele als Pleiten-Pech-und-Pannen-Produktionen entpuppt - Breakaway und Crucible sind aus verschiedenen Gründen nicht die erhofften Hits geworden. Und das spannendeste Projekt, Amazons großes Fantasy-MMO New World, droht über die gleiche Klippe zu fallen. Der Release wurde kürzlich um fast ein ganzes Jahr nach hinten auf den 21. Mai 2021 verschoben. Nicht nur Ex-Kotaku-Reporter und Brancheninsider Jason Schreier fragt deshalb zurecht: Was ist da eigentlich los?

In diesem Plus-Essay analysiere ich die Lage um Amazons Spiele-Prestigeobjekt und erkläre, warum die Terminverschiebung nur die neueste Enttäuschung in einer langen Reihe von Merkwürdigkeiten um New World ist. Ihr erfahrt, warum Geld allein keine Fan-Liebe garantieren kann, was beim Marketing der Amazon-Spiele schief lief und weshalb das fehlende Storytelling Amazons größtes Versäumnis war.

Der Autor
Peter Bathge ist seit 15 Jahren Spieleredakteur und hat zahllose Videospiele für PC und Konsolen getestet. Dabei interessiert er sich mit zunehmendem Alter immer stärker für die Beweggründe hinter den Entscheidungen der Entwickler und Publisher. In Essays und Kolumnen bei GameStar Plus spürt er den Motiven der Konzerne nach und erklärt, wie wirtschaftliche Interessen die Zukunft bebliebter Spielereihen wie Gothic beeinflussen. Beim Open-World-MMO New World hat Peter monatelang gerätselt, was das Spiel einzigartigen machen soll. Er war wohl nicht der einzige - obwohl Kollege Heinrich Lenhardt New World gespielt hat.

New-World-Fail: Auch Multiplayer-Spiele brauchen eine Story

In gewisser Weise war Amazons Einstieg in die Videospiel-Entwicklung naiv. Im Rückblick scheint es so, als hätten Analysten und Manager vor der Ankündigung von New World & Co. auf den finanziellen Erfolg von Online-Titeln geschielt und sich gesagt: »Sowas brauchen wir auch.« Um ähnlich populär zu werden wie die Vorbilder, nahm man viel Geld in die Hand, rekrutierte erfahrene Entwickler und stürzte sich auf Spielkonzepte, die vermeintlich mit einer Lizenz zum Geld drucken daherkamen: Online-Shooter, Battle Royale, MMO.

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