Für mich ist ein gut funktionierendes und harmonisches Gildenleben in MMOs stets das Wichtigste. Wenn ich mich auf meine Mitspieler noch mehr freue als auf das eigentliche Spielgeschehen, dann kann ich auch viele Design-Schnitzer verzeihen.
Ich kämpfe noch heute mit den Tränen, wenn ich an die verschworene Gemeinschaft denke, zu der wir in Warhammer Online zusammengewachsen waren. Wir haben füreinander gespielt, statt für uns selbst - ein ganzes Jahr lang. Bis uns ein unterwältigendes Add-On der Hoffnung auf besseren Content beraubte. Wir zogen gemeinsam die Reißleine und setzten unserer Reise in einem bewegenden Video ein Denkmal.
Damit solche Bindungen entstehen können, muss ein Spiel aber auch den richtigen Nährboden bereitstellen. Es muss seinen Spielergemeinschaften Raum zur Entfaltung schenken, Einheit und Kooperation fördern, den Handlungen der eigenen Fraktion Gewicht verleihen. Also im Prinzip genau das Gegenteil von New World.
Es bietet mildes Popcorn-Kino - und das seit Release. Die Devise: Mit einem Charakter soll man alle Spielstile meistern und alles erreichen können. Tja, und genau das taten die Spieler auch und dann deinstallierten sie New World: »Durchgespielt, war nett, was gibt es sonst noch auf Steam?«
Nun steht das nächste große Inhaltsupdate an (die Patch Notes umfassen über 30.000 Zeichen) und Amazon scheint noch immer nicht verstanden zu haben, dass man ein richtiges MMO nicht »durchspielen« können darf. Das zeigt sich auch im Interview mit den Entwicklern:
Der Autor
André Baumgartner testete damals New World gemeinsam mit Kollegin Gloria. Während sie nach dem zweiwöchigen Marathon erleichtert die Hände in die Luft warf und Aeternum weit hinter sich ließ, war André von Vorfreude erfüllt: Endlich wieder ausschlafen und den Gildenalltag genießen. Sein erstes MMO war 2002 Dark Age of Camelot, in dessen legendären PvP-Grenzländern er nicht nur tausende Stunden Spaß, sondern auch die Liebe seines Lebens fand.
Da klingelt Amazon plötzlich an der Tür
Auch bei mir war nach rund zwei Monaten in Aeternum die Luft raus: Jeder Boss besiegt, Ausrüstung fast perfekt, Gilde fast leer. Von den ursprünglich 50 in Einzelgesprächen angeworbenen und liebgewonnenen Gildenfreunden war nur noch ein Dutzend übrig und wieder zogen wir gemeinsam den Schlussstrich. Diesmal ohne Tränen und ohne Video.
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