Seite 2: Pathfinder: Kingmaker im Test - Der Erbe von Baldur's Gate

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Stabiler Baron

Die Werte unserer Baronie können wir aber auch durch den Ausbau von Städten und Dörfern verbessern. Klicken wir etwa auf unsere Hauptstadt, dürfen wir mittels sogenannter Baupunkte (die verdienen wir automatisch pro Woche oder kaufen sie mit Gold) auf den vorhandenen Bauplätzen Gebäude bauen. Taverne, Laden, Kaserne, Langhaus, Mühle & Co. stehen zur Verfügung und erhöhen die Königreichswerte. Wenn wir zudem auf die Synergien achten, die entstehen, wenn wir die richtigen Gebäude nebeneinander platzieren, bekommen wir Zusatzboni: Etwa bringen Langhaus und Kaserne in direkter Nachbarschaft +1 auf Stabilität.

Reichsausbau ? Unser Königreich soll wachsen und dafür müssen wir es gut beobachten, auf Probleme schnell reagieren und weitere Regionen annektieren.

Stadtausbau Städte und Dörfer dürfen wir selbst ausbauen, bis richtige Metropolen entstanden sind.

Stabilität ist schwer zu steigern, sinkt sie unter Null brechen Rebellionen aus und das Spiel ist vorbei. Ganze Questreihen der Hauptgeschichte wirken sich auf unser Königreich aus, und nicht selten werden große Probleme im Königreichsmodus durch entsprechende Ereignisse angekündigt. Dann wird es Zeit, sich im Thronsaal zur Beratung einzufinden und die weiteren Schritte zu besprechen, die nicht selten in epischen Kämpfen mit starken Antagonisten enden.

Das Königreich lässt sich aber auch ausbauen. Haben wir beispielsweise die Quest um die Trolle in der südlichen Narlmark, einer angrenzen Region, gelöst, bekommen wir im Reichmodus die Möglichkeit, diese Region einzugliedern. Dann dürfen wir dort ein weiteres Dorf errichten und auch hier Gebäude bauen. Zusätzlich finden sich bei unseren Reisen immer mal wieder Handwerker, die sich bei uns niederlassen, wenn wir die richtigen Werkstätten bauen. Beispielsweise will Alchemist Bokken (der mit der Spinnenschwarmquest in Olegs Handelsposten) eine richtiges Kräuterkundlerlabor haben. Wenn wir unser Königreich ausbauen und ein solches Haus errichten, arbeitet er für uns und versorgt uns mit Tränken. Reichseigene Schmiede stellen sogar besondere Gegenstände für uns her.

Pathfinder: Kingmaker - Screenshots ansehen

Auf diese Weise entsteht ein spannendes Wechselspiel zwischen Regentschaft und Abenteuer. Einzig die Ladebildschirme zwischen Spielwelt, Königreichsmanagement und Stadtverwaltung können etwas nerven. Auch dass wir die Tutorialtexte nicht nochmal in der Enzyklopädie finden, sollte Owlcat Games bald ändern.

Über 100 Stunden Geschichten

Neben unserem Konkurrenten, dem Banditen-Lord und den Ränke schmiedenden Adeligen werden die Raublande aber auch noch durch jede Menge unangenehme Flüche heimgesucht. Da platzen Monster aus den Leibern unschuldiger Menschen, Kultisten versuchen die Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen, und zu allem Überfluss fangen Trolle und Kobolde plötzlich an, sich zu organisieren. Was zum Teufel ist hier eigentlich los?

Wir jagen Stück für Stück jedem kleinen Informationsschnipsel hinterher und sind auch nach dreißig Stunden Spielzeit noch nicht viel schlauer. Es zeichnet sich zwar ein ungefähres und absolut spannendes Hintergrundbild ab - aber es wird nur sehr langsam klarer. Owlcat Games haben es geschafft, alle Geschichten und sogar kleine Quests am Rande, mit dem großen Ganzen zu verknüpfen, nämlich der neuen und ziemlich instabilen Baronie und ihrem Schicksal. Schon die einzelnen Kapitel haben einen enormen Umfang und man kann bis zum Ende des zweiten Kapitels schnell mal fünfzig Stunden auf die Uhr bringen, ohne groß herumgetrödelt zu haben. Danach warten fünf weitere Kapitel mit noch mehr Überraschungen und wahrlich epischen Kämpfen.

Erzähl mir von früher:Die besten Oldschool-Rollenspiele

Wenn wir nach über 100 Stunden Spielzeit eines der sieben unterschiedlichen Enden erreicht haben, dann wollen wir nur noch eines: Nochmal spielen. Diese Welt noch einmal erleben, eine andere Klasse ausprobieren, andere Entscheidungen treffen. Andere Gefährten mitnehmen.

Eine extrem umfangreiche Charaktererstellung verlangt von uns, dass wir uns mit Attributen, Fertigkeiten und Zaubern ausführlich auseinandersetzen. Eine extrem umfangreiche Charaktererstellung verlangt von uns, dass wir uns mit Attributen, Fertigkeiten und Zaubern ausführlich auseinandersetzen.

Komplexe Charaktere

Unsere Mitstreiter sind jeder für sich einzigartig, mit eigenen Quests und teilweise sogar möglichen Liebeleien. Bardin Linzi ist die Chronistin aller Ereignisse, sie schreibt unser Tagebuch, in dem wir alle Aufgaben finden und nachvollziehen können. Nahkämpfer wie die Barbarin Amiri teilen mit Zweihandwaffen heftig aus, während sich die Kleriker Tristian und Harrim wie Tag und Nacht unterscheiden: Ersterer ist ein Altruist, letzterer ein Misanthrop. Das zeigt sich in den teilweise äußerst erheiternden Dialogen und Einmischungen (der Gnom Jubilost ist ein Fest für Zyniker!), aber auch in kleinen, sehr gut (auf Englisch) vertonten Wortscharmützeln beim Rasten.

Eine Reihe Gefährten stehen uns zur Seite. Mit ihnen können wir Gespräche führen, müssen aber auch aufpassen, dass wir sie nicht durch Handlungen und Entscheidungen vergraulen. Eine Reihe Gefährten stehen uns zur Seite. Mit ihnen können wir Gespräche führen, müssen aber auch aufpassen, dass wir sie nicht durch Handlungen und Entscheidungen vergraulen.

Keine Angst: Wer es nicht so mit der englischen Sprache hat, darf sich über eine äußerst gelungene textliche Übersetzung des Spiels freuen, deutsche Sprachausgabe gibt es nicht. Zum Glück sind die Texte zwar ausführlich, aber nicht so ellenlang wie etwa in Torment, der Leseaufwand hält sich also in Grenzen.

Warum es so schwierig ist, Spiele zu übersetzen: Plud-Podcast "Hinter den Pixeln"

Ihre Fähigkeiten beziehen unser Hauptcharakter und unsere Gefährten aus einem fetten Regelwerk. Während wir unseren persönlichen Helden zu Beginn in der Charaktererstellung aus 14 Klassen, sechs Attributen, elf Talenten und unzähligen Zaubern und Fertigkeiten zusammenpuzzeln, sind Linzi & Co bereits fertig: Die kleine Halbling-Dame ist eine Bardin, Valerie eine Kämpferin, Jubilost ein bombenwerfender Alchemist.

Übrigens: Wer lieber eine komplett selbstgebaute Party will, kann Söldner einkaufen und selbst konfigurieren. Allerdings haben die dann keine eigene Story und Persönlichkeit. Ob »geschriebener« Gefährte oder Retortenkrieger: Bei jedem Stufenaufstieg, dürfen wir aus der Masse an Möglichkeiten kleinteilig jeden Charakter weiterentwickeln. Allerdings müssen wir uns entweder gut auskennen oder genau in der mitgelieferten Enzyklopädie sowie in den Tool-Tipps lesen, damit unsere Helden nicht als zahnlose Bettvorleger enden.

Pathfinder: Kingmaker - Vorschau-Video: Das nächste Baldurs Gate Video starten 12:15 Pathfinder: Kingmaker - Vorschau-Video: Das nächste Baldur's Gate

2 von 5

nächste Seite


zu den Kommentaren (279)

Kommentare(252)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.