Seit ich bei GameStar arbeite, habe ich einige wichtige Dinge gelernt, zum Beispiel, wie unglaublich zickig Microsoft Teams sein kann. Oder dass wichtige Patches immer genau dann erscheinen, wenn man in die Mittagspause geht. Aber eine der schönsten Lektionen: Kollege Vali liegt mit seinen Empfehlungen immer goldrichtig. Außer, wenn er euch erzählt, dass Lakritz total lecker schmeckt.
Und über eine seiner Empfehlungen kam ich auf meine liebste Serie bei Disney Plus: den großartigen Comedy-Drama-Mix Reservation Dogs. Dabei haben es lustige Serien sonst wirklich schwer bei mir!
Ich finde unheimlich schade, dass die Serie in Deutschland ziemlich unbekannt ist, denn sie beleuchtet einige wirklich wichtige Themen, ist entwaffnend offen, häufig albern und manchmal fast unerträglich traurig. Gerade jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um sie anzuschauen!
Worum geht’s in Reservation Dogs?
Ein Trupp Teenager lebt in einem Reservat in Oklahoma, will aber unbedingt dem öden Alltag entfliehen und nach Kalifornien reisen. Aber dafür brauchen sie erstmal Geld, ein Auto und dann sind ja noch die Erwachsenen, die von den abenteuerlichen Plänen gar nichts halten. Persönliche Probleme gibt's auch noch, mit denen jeder von ihnen kämpft und so selbst die innigsten Freundschaften auf Probe gestellt werden.
Alle Haupt- und viele Nebenrollen enthüllen nach und nach faszinierende und nachvollziehbare Geschichten, die teilweise zum Brüllen komisch sind, mich aber genauso oft zum Weinen gebracht haben. Der siebzehnjährige Bear (D'Pharaoh Woon-A-Tai) bekommt etwa Besuch von einem Ahnengeist (Dallas Goldtooth), der ihm uralte Weisheiten näher bringen will, aber die meiste Zeit nur über sein dämliches Pferd schimpft oder garantiert total wahre Heldengeschichten von früher erzählt.
Dieser Clip vermittelt perfekt den Humor der Serie:
Reservation Dogs ist eine durch und durch indigene Serie, von den Autoren und Schauspielern bis zu den vielen kulturellen Besonderheiten, die mit einfließen. Zum Beispiel werden Eulenaugen zensiert, weil ihr Blick bei einigen Stämmen als schlechtes Omen gilt.
Ich habe nach vielen Folgen erstmal Google angeworfen, um mich weiter einzulesen, denn mit dem Alltag von indigenen Reservatsbewohnern kannte ich mich vorher kein bisschen aus. Durch die Serie habe ich zum Beispiel die Legenden der gruseligen rehbeinigen »Deer Lady« entdeckt. Und ein köstliches Rezept für frittiertes Fladenbrot.
Die Serie zieht die moderne indigene Lebensweise ständig durch den Kakao und zelebriert sie gleichzeitig. Dieser einmalige Mix aus gutmütigem Spott, Selbstironie, Albernheit und manchmal bitterem Ernst kam beim Zielpublikum hervorragend an: Bei Metacritic steht die Serie bei 89 (Staffel 1), 93 (Staffel 2) und 94 (Staffel 3).
Und auch von mir gibts eine dicke Empfehlung, wenn ihr ein Abo bei Disney Plus habt, schaut unbedingt mal in die ersten Folgen rein. Und wenn es irgendwie geht, guckt auf Englisch (es gibt Untertitel!). Die bissigen, vor Slang triefenden Dialoge sind das Beste an der Serie.
Der vor allem durch seine Thor-Filme bekannte Filmemacher Taika Waititi ist einer der beiden Schöpfer der Serie, der andere ist Sterlin Harjo, der selbst aus einer indigenen Nation in Oklahoma stammt. Viele der Schauspieler sind bisher wenig bekannt, aber ein paar vertraute Gesichter lassen sich blicken, etwa Comedian Bill Burr in einer fantastischen kurzen Gastrolle oder Zahn McClarnon (Fargo, Westworld) als motivierter, aber überforderter Polizist.
Warum ihr genau jetzt reinschauen solltet
Jetzt wisst ihr, warum ich die Serie so liebe. Aber warum soll genau jetzt die beste Zeit sein, um reinzuschauen? Gut, dass ihr fragt! Zwei Gründe: Weil am 29. November 2023 endlich die dritte und finale Staffel beim deutschen Disney Plus landet. Und weil die Serie perfekt geeignet ist, um sich nach dem aktuellen Kinofilm Killers of the Flower Moon noch weiter mit der indigenen Geschichte zu beschäftigen (Lily Gladstone spielt sogar in beiden Verfilmungen mit).
Ich liebe es, wenn eine Serie ein würdiges Ende bekommt, statt entweder vorzeitig eingestellt zu werden (ja ich schaue zu dir, Netflix) oder so lange weiterzulaufen, bis sämtliche Inspiration verloren ist und man irgendwann einfach aufhört zu gucken. Staffel 3 ist in anderen Ländern bereits erschienen und soll richtig, richtig gut sein, ich kann es kaum abwarten!
Und wer nach Martin Scorseses Westerndrama Killers of the Flower Moon etwas leichtere Unterhaltung sucht, sich aber trotzdem für die amerikanischen Ureinwohner interessiert, findet in Reservation Dogs genau das: Einen schonungslosen, aber liebevollen Blick mit viel Augenzwinkern auf das wahre Leben im Reservat.
Jetzt wisst ihr also genau Bescheid, warum ich so begeistert von dieser Comedy-Drama-Serie bei Disney Plus bin. Habt ihr Reservation Dogs schon für euch entdeckt oder bisher noch nie etwas von der Serie gehört? Schreibt mir gern in die Kommentare, wenn ihr reinschaut, und lasst mich wissen, wie gut es euch gefallen hat!
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