Shadows: Awakening im Test - Action-Puppenspiel ohne Wucht

Shadows: Heretic Kingdoms kommt als Neuauflage und mit Zusatzinhalten erneut auf den Markt. Eine gute Idee?

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Vier Jahre nach der Erstveröffentlichung von Shadows: Heretic Kingdoms bringt Entwickler Games Farm (Vikings: Wolves of Midgard) das Spiel erneut heraus. Eine neue Engine und verbesserte Grafik sowie die versprochene Fortsetzung der Handlung sollen für ein neues, besseres Spielgefühl sorgen.

Cleveres Kammerspiel mit Puppen

In Shadows: Awakening spielen wir zur Abwechslung mal einen Dämon. Der sogenannte Verschlinger labt sich an den Seelen getöteter Helden. Unsere Spezialausgabe eines Höllenbewohners kann einige dieser Seelen als untote Marionetten einsetzen und auf diese Weise indirekt die reale Welt betreten und manipulieren. Die Schattenwelt ist nämlich die eigentliche Domäne des Dämons, aus der er nicht heraus kann. Sie existiert parallel zur »realen« Fantasy-Welt und wird passend dunkel und bedrohlich dargestellt.

Darin finden sich spezielle Monster, die es zumeist in der anderen Welt nicht gibt. Und es gibt für den Verschlinger eigene Beutestücke - und Zugänge zu Gegenden oder Bedienelementen, die in der Welt der Sterblichen nicht zugänglich sind. Steht unsere Magier-Marionette Evia beispielsweise vor einer zerstörten Brücke, ist der Weg in der Schattenwelt hingegen frei, und ein Wechsel auf den Verschlinger bringt uns wohlbehalten über die Schlucht.

Klassisch: Tote, Kisten und anderes Gerümpel spucken Beute aus, die wir durch drüber laufen einsammeln. Klassisch: Tote, Kisten und anderes Gerümpel spucken Beute aus, die wir durch drüber laufen einsammeln.

Genreüblich steuern wir den Verschlinger und seine Marionetten in der isometrischen Ansicht durch Wüsten, Städte, Dschungel, Ruinen, Katakomben und Höhlen. Mit einem simplen Tastendruck wechseln wir zwischen dem Dämon und drei weiteren Marionetten hin und her. Letztere dürfen wir jederzeit an sogenannten Sanktuarien in der Schattenwelt aus unserer Sammlung auswählen und der Party zuweisen.

Kostenloses Upgrade

Wer das ursprüngliche Shadows: Heretic Kingdoms bereits besitzt, bekommt sein Spiel kostenlos in Shadows: Awakening gepatcht.

Auch gelegentliche Rätsel erfordern ständiges Hin- und Herwechseln zwischen den Welten, beispielsweise wenn wir über Druckplatten gehen sollen und der Weg über glühende Runen nur in der Schattenwelt angezeigt wird. Das ist ein einfaches und bekanntes (Giana Sisters), aber auch effektives Spielprinzip. Der Wechsel gestaltet sich schnell, und die Puzzles bekommen eine gewisse Dynamik. Das Wechselspiel zwischen Schatten- und »realer« Spielwelt zieht sich sogar durch die Kämpfe.

Pinocchio im Nahkampf

Unsere Marionetten sind grob in drei Klassen aufgeteilt: Krieger, Jäger und Magier. Jeder Held hat neben seinem Standardangriff drei weitere Fähigkeiten, die wir aus einem Fertigkeitenbaum auswählen und bei Stufenaufstiegen verbessern. Das wirkt anfangs begrenzt, entfaltet aber mit einer vollen Party durch die Wechselmechanik eine coole Dynamik: Etliche Fähigkeiten (beispielsweise Segen oder Heilungen) wirken sich nämlich auf alle Marionetten aus.

Kampf als Dämon Manchmal müssen wir in der Dämonenwelt erst den Schild eines Feindes wegkloppen...

Kampf als Mensch ... bevor die menschliche Marionette ihre Fähigkeiten erfolgreich einsetzen kann.

Wir frieren etwa mit dem Dämon in der Schattenwelt die Gegner in der anderen Ebene ein - Zustände können also in einer Welt verursacht werden und in der anderen ihre Wirkung entfalten. Dann haut unser Nahkämpfer den wehrlosen Feind zu Klump, oder wir rösten ihn mit einem Meteor der Zauberin. Gerade in Kämpfen gegen Bosse benötigen wir eine gut aufeinander abgestimmte Party, deren Fähigkeiten wir sinnvoll einsetzen. Sehr cool: Manche Monster existieren in beiden Welten, müssen aber in einer bestimmten Sphäre getötet werden, da sie sonst immer wieder zurückkommen.

Wird unser jeweiliger Held so geprügelt, dass sein Trefferpunktebalken in den lebensgefährlichen Bereich wandert, heilen wir uns durch Knopfdruck hoch - vorausgesetzt, wir haben genug Seelen gesammelt. Die bekommen wir entweder durch Kills oder Geldeinsatz beim Schattenhändler. So lässt sich auch das Mana für unsere Fähigkeiten auffüllen. Allerdings müssen wir gutes Ressourcenmanagement betreiben. Gehen uns die Seelen aus, können wir unseren Helden nicht mehr heilen, und wenn er tot ist, bleibt er tot. Sterben der Dämon und alle Marionetten, ist das Spiel endgültig vorbei, und wir müssen einen der vier Speicherslots bemühen, um neu zu laden.

In Shadows: Awakening dürfen wir jetzt erstmals auch Attributpunkte verteilen. In Shadows: Awakening dürfen wir jetzt erstmals auch Attributpunkte verteilen.

Prügeln ohne Wucht

Obwohl die Prügeleien flüssiger ausfallen, als noch in Shadows: Heretic Kingdom, fühlen sie sich trotzdem gelegentlich schwerfällig an. Der Wechsel zwischen Bewegung und stationärer Anwendung von Fähigkeiten könnte weniger abrupt vonstattengehen. Außerdem fehlt sämtlichen Kämpfen der »Punch«: Sound und Animationen transportieren keine Wucht. Kein Vergleich mit Diablo 3, dem König in dieser Disziplin.

Auch die Ausrüstung ist so eine Sache: Zwar wollen wir uns gern verbessern, aber das System ist unübersichtlich und umständlich. So müssen wir für jedes Ausrüstungsteil in eine eigene Übersicht, was in langwierige Menü-Klickerei ausarten kann. Immerhin zeigt ein Sternchen an, wenn neue Klamotten zur Verfügung stehen. Wiederum negativ fallen die Einschränkungen auf, die viele Gegenstände für bestimmte Charaktere ausschließen. Da haben wir einen tollen neuen und sogar legendären Prügel - und absolut niemand unserer Helden kann ihn benutzen. Eine Weile verstopft er unser Inventar, anschließend müssen wir das Ding schweren Herzens verkaufen.

Insgesamt hat uns das Item-System kaum dazu motiviert, alle Gegner oder Kisten ausnehmen zu wollen. Stattdessen haben wir immer wieder versucht, große Strecken des Spiels kampflos durch regelmäßigen Weltenwechsel hinter uns zu lassen.

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