Einfach machen: 5 Einsteiger-Projekte, um mit dem eigenen Smart Home anzufangen

Beim Smart Home gilt, wie so oft: Hauptsache anfangen. Aber wo? Wir geben euch unsere sechs liebsten Projekte an die Hand, um mit dem smarten Wohnen loszulegen.

Ein Zuhause, das mitdenkt und uns im Alltag lästige Aufgaben abnimmt? Da sagt man nicht Nein. Kein Wunder also, dass Smart Homes heute mitten in der Gesellschaft angekommen sind. Aber auch, wenn sich das smarte Heim heute einer höheren Beliebtheit als noch vor ein paar Jahren erfreut: So wirklich einsteigerfreundlich ist das ganze Thema noch nicht.

Wir wollen das ändern und euch die möglicherweise vorhandene Scheu vor dem Smart Home nehmen. Und am besten geht das bekanntlich, indem man einfach mal anfängt. Also auf in die Praxis!

Wir stellen sechs verschiedene Smart-Home-Projekte vor, die sich besonders gut für Neueinsteiger eignen und geben Tipps für die Umsetzung.

Wer davor auf Nummer sicher gehen möchte, wirft am besten auch noch einen Blick in den folgenden Artikel. Darin listen wir euch sieben Tipps auf, die wir selbst vor unseren ersten Smart-Home-Projekten gerne bekommen hätten.

Noch ein kleiner Extra-Tipp, bevor wir wirklich loslegen: Kauft nur Smart-Home-Produkte, die ihr auch wirklich brauchen könnt. Am besten stellt ihr euch zu Beginn die Frage: Was nutze ich täglich im Haushalt, das sich auch versmarten ließe? Und dann gönnt ihr euch noch einmal eine Mütze Schlaf, bevor ihr beim Online- oder Vor-Ort-Händler eures Vertrauens zuschlagt. Los geht's mit unseren Projekten!

  1. Smarte Beleuchtung
  2. Smarte Heizung
  3. Smarte Klingel
  4. Smarter Briefkasten
  5. Smart Speaker + Saugroboter
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Der Klassiker: Smarte Beleuchtung

Es ist das Projekt, das für die meisten am Beginn ihrer Smart-Home-Reise steht: die smarte Beleuchtung. Dabei habt ihr von Anfang an die Wahl, ob ihr lieber smarte Ambientebeleuchtung zusätzlich zu gewöhnlichem Licht verbaut oder eure Glühbirnen respektive Schalter gegen smarte Alternativen austauscht.

Wollt ihr erst einmal mit der Ambientebeleuchtung loslegen, ist das für gewöhnlich schnell und einfach erledigt. Ihr kauft die gewünschten Produkte, stellt sie zu Hause auf und richtet sie nach den Anweisungen des Herstellers ein.

Kleines Beispiel: Der Lightstrip von Philips Hue Kleines Beispiel: Der Lightstrip von Philips Hue

Je nach Produkt lässt sich das Ganze dann häufig über WLAN, manchmal auch über eine eigene Bridge oder sogar über den neuen Smart-Home-Standard Matter steuern.

Welche Ambientebeleuchtung ihr kauft, bleibt euch überlassen. Der Test von Jan dürfte aber dem ein oder anderen bei der Suche nach dem besten Produkt helfen:

Ambiente-Lichter sind für euch nur Schnickschnack, ihr wollt die eigentliche Beleuchtung des Hauses smart gestalten? Dann müsst ihr zuvor noch eine weitere Entscheidung treffen: smarte Glühbirnen oder smarte Lichtschalter? So gut wie immer reicht es aus, sich auf eines der beiden zu beschränken. Beide haben aber spezifische Vor- und Nachteile.

Smarte BeleuchtungGlühbirneLichtschalter
Vorteile- einfach zu installieren
- meist mehr Farben wählbar
- bei wenigen Lichtern günstiger
- klassische Steuerung bleibt erhalten
- reagieren schnell
- bei vielen Lichtern günstiger
Nachteile- funktionieren nur schlecht mit Smart-Home-Verweigerern
- reagieren oft langsamer
- bei vielen Lichtern teuer
- aufwändigere Installation
- bei wenigen Lichtern teuer

Aufgrund ihrer einfachen Installation sind smarte Glühbirnen dann die erste Wahl, wenn ihr sowieso schon etwas Magengrummeln vor Heimwerker-Projekten habt. Auch für Mietwohnungen sind sie gut geeignet, da ihr keine Schalter aus- und umbauen müsst.

Für den Einstieg sollten sie daher in den meisten Fällen die bessere Wahl darstellen. Trotzdem wollten wir auch smarte Lichtschalter nicht unerwähnt lassen.

Wer im Eigenheim wohnt und dort recht viele Lichter austauschen möchte, fährt mit smarten Schaltern auf jeden Fall günstiger und oft auch schneller. Außerdem bleibt die gewohnte Steuerungsmöglichkeit erhalten - was auch potenziellen Mitbewohnern entgegenkommt, die dem Thema Smart Home nur wenig abgewinnen können.

Denn bei smarten Glühbirnen müssen die Lichtschalter stets angeschaltet bleiben. Ob dann tatsächlich Licht verbreitet wird, entscheidet sich nicht mehr am Schalter, sondern an der Glühbirne selbst.

  • Unser Tipp für Neueinsteiger: Wer besonders sanft einsteigen möchte, probiert es erst einmal mit einer Ambientebeleuchtung aus. Die kann jederzeit um- und abgebaut werden.
  • Und danach? Als nächsten Schritt tauscht ihr eine Glühbirne in eurem Haus gegen eine smarte Alternative aus, die mit der Ambientebeleuchtung kompatibel ist - oder greift bei größerem Budget gleich zu einem Starter-Paket des gewünschten Herstellers. Und von dort aus arbeitet ihr euch dann dank der gewonnenen Praxiserfahrung weiter vor.

Für Sparfüchse: Smarte Heizung

Es muss nicht immer Licht sein. Auch eine smarte Heizung ist ein spannendes erstes Projekt. Dabei tauscht ihr eure Heizungs-Thermostate gegen smarte Versionen aus.

Wirklich sinnvoll wird das dann in Verbindung mit Tür- und Fensterkontakten. So wird beispielsweise die Temperatur automatisch gedrosselt, wenn im selben Raum ein Fenster offen ist.

Wer einen Erfahrungsbericht lesen möchte, kann gerne in meinen Test der smarten Heizung von Homematic hineinlesen.

Neben den smarten Thermostaten unerlässlich: eine Wasserpumpenzange. Die kostet nicht viel. Ihr braucht sie aber, um die alten Thermostate von der Heizung zu lösen.

Das ist im Übrigen kein Hexenwerk und auch für Neueinsteiger leicht zu schaffen. Die Tür- und Fensterkontakte lassen sich dank Klebestreifen sogar oft noch leichter anbringen.

Je nach Hersteller passt ihr das ganze System dann entweder in einer App oder Software an eure Wünsche an. Dazu finden sich zumindest für alle großen Hersteller ausführliche Anleitungen im Netz.

Das Basic-Thermostat von Homematic-IP in Aktion. Das Basic-Thermostat von Homematic-IP in Aktion.

Gerade für alle, die die Heizung gerne mal laufen lassen, wenn es gar nicht sein müsste, kann die smarte Alternative auch ein echter Geldsegen sein. Denn so könnt ihr von vorneherein einstellen, wann die Heizung herunterdrehen soll.

  • Unser Tipp für Neueinsteiger: Beginnt direkt mit einer Kombination aus Heizungs-Thermostat und Tür- beziehungsweise Fensterkontakten für einen Raum. Meist gibt es beides bereits in Kombination als Starter-Set.
  • Und danach? Rüstet die anderen Räume in eurem Zuhause nach, wenn ihr Gefallen an der smarten Heizung findet. Zusätzlich könnt ihr auch Raumthermostate anbringen, die euch auf einen Blick verraten, wie warm es ist (und oft noch viel mehr) oder in Messgeräte für das Raumklima investieren. So wisst ihr immer, wann es Zeit ist, zu lüften.

Eine gute Wahl für den Anfang ist das Standard-Thermostat von Homematic IP. Weitere Produktempfehlungen für smarte Heizkörper-Thermostate findet ihr in unserer Kaufberatung.

Video an der Tür: Smarte Klingel

Ich gestehe: Hier berichte ich als Mehrparteien-Mieterin nur aus zweiter Hand. Aber auch eine smarte Klingel kann ein tolles und spannendes erstes Smart-Home-Projekt sein - vor allem, wenn euch das Haus oder die Wohnung gehört.

Mit einer smarten Türklingel sehr ihr direkt auf Handy oder Fernseher, wer an der Tür ist. Auch Gespräche über die Gegensprechanlage könnt ihr so von der Couch aus tätigen.

Zu beachten ist allerdings, dass ihr oft nicht alle Funktionen der Klingel auch verwenden dürft. Um in Einklang mit der DSGVO zu sein, solltet ihr zudem sicherheitshalber Nachbarn über die Installation der Klingel informieren. Um Mirco aus seinem Test zu zitieren:

Videotürklingeln sind wie Überwachungskameras einzustufen. Heißt: Eine Überwachung des Eigentums ist zwar erlaubt, aufgrund der DSGVO solltet ihr aber alle Nachbarn und euren Vermieter informieren, wenn ihr eine Videotürklingel installiert. [...]

Unzulässig ist es jedoch, Aufnahmen von öffentlichen oder fremden Flächen zu machen. Ihr müsst sicherstellen, dass ihr Nachbargrundstücke entweder gar nicht im Blickfeld habt oder in der App mit schwarzen Balken unkenntlich macht. In jedem Falle solltet ihr alle Personen informieren beziehungsweise um Erlaubnis bitten.

Zwei beliebte Klingeln: Nest Doorbell und Ring 4. Zwei beliebte Klingeln: Nest Doorbell und Ring 4.

Smarte Türklingeln lassen sich in den meisten Fällen entweder per Akku betreiben oder direkt mit der Klingelanlage des Hauses verdrahten.

Unsere Empfehlung ist klar: Wenn ihr neu einsteigt und noch unsicher seid, ob das Smart Home überhaupt euer Steckenpferd werden soll, greift erst einmal zu einer akkubetriebenen Variante. Später wechseln geht so immer noch, andersherum ist es schwieriger.

  • Unser Tipp für Neueinsteiger: Greift zu einer Videotürklingel eines namhaften Herstellers, nachdem ihr euch über die geltenden Vorschriften (DSGVO und Co.) schlau gemacht habt.
  • Und danach? Falls gewünscht, könnt ihr euer Smart Home danach um weitere Kameras erweitern - sowohl innen wie außen. Oder ihr installiert ein smartes Türschloss wie das Nuki 3.0.

Amazons Ring Doorbell gehört zu den beliebtesten smarten Türklingeln. Weitere Produktempfehlungen für ein sicheres Smart Home findet ihr in unserer Kaufberatung zum Thema.

Für Bastler: Smarter Briefkasten

Die bisherigen Empfehlungen folgten einem einfachen Schema: Produkt kaufen, Produkt installieren, Produkte einrichten. Alles gut und schön, aber ihr sehnt euch nach etwas Smartem der Marke Eigenbau?

Dann könnte ein smarter Briefkasten genau das Richtige für euch sein. Denn einerseits dürfte ihr euch hier etwas kreativer austoben. Andererseits ist die Hürde trotzdem nicht allzu hoch.

Damit das Projekt funktioniert, braucht ihr im Optimalfall einen Briefkasten mit Briefklappe, eine gute Abdeckung dort, wo der Briefkasten steht und einen magnetischen Fenstersensor. Der Sensor besteht dabei üblicherweise aus zwei Teilen. Bewegen sich die voneinander weg, senden sie eine Meldung an die Zentrale - Post ist da!

Für den smarten Briefkasten bringen wir zuerst eine Hälfte des Sensors am Kasten, die andere an der Briefklappe an. Dabei sollten sich die beiden Hälften bei geschlossener Klappe so nahe wie möglich sein. Danach richten wir den Sensor wie vom Hersteller beschrieben ein.

Wenn alles klappt, bekommen wir jetzt immer dann eine Nachricht, wenn sich die beiden Sensorhälften voneinander wegbewegen. Und das passiert in den meisten Fällen dann, wenn jemand die Briefklappe geöffnet und Post hineingeworfen hat.

Achtet dabei aber darauf, dass eingeworfene Post die Sensoren nicht trifft und mitreißt. Sonst dürfte ihr den Sensor in regelmäßigen Abständen erneut anbringen.

Baby-Steps: Smart-Speaker und Saugroboter

Euch waren alle bisher vorgestellten Projekte noch eine Spur zu groß? Keine Bange, auch für absolute Neulinge haben wir ein erstes Projekt in petto. Das besteht aus zwei Anschaffungen: einem Smart Speaker und einem Saugroboter.

Lediglich auf die Kompatibilität müsst ihr dabei achten. Die Saugroboter-Hersteller machen aber meist direkt klar, mit welchen Sprachassistenzen ihr Gerät verknüpft werden kann.

Beide Produkte richtet ihr wie vom Hersteller beschrieben ein. Danach gilt es, beides zu verknüpfen. Dafür ruft ihr die App eures Smart Speakers auf, beispielsweise Amazons Alexa-App oder Googles Home-App. Dort sucht ihr dann nach dem Saugroboter und fügt ihn der App wie beschrieben hinzu.

Jetzt könnt ihr den Saugroboter die Hausarbeit übernehmen lassen und müsst dafür noch nicht einmal die passende App aufrufen. Stattdessen gebt ihr einfach einen Sprachbefehl wie Hey Google, staubsaugen an euren Assistenten weiter.

Der beste Saugroboter gegen Tierhaare

Wir hoffen, dass bei den obigen Beispielen auch für euch etwas dabei war, um endlich selbst ins Thema Smart Home einzusteigen. Egal, ob ihr bereits Heimwerker-Könige oder bisher Tech-Abstinenzler seid. Wenn euch über die ersten Projekte hinaus interessiert, was uns dieses Jahr im Smart Home erwartet, dann schaut euch gerne Jans Ausblick für das Jahr 2023 an.

Haben euch unsere Smart-Home-Tipps geholfen? Werdet ihr vielleicht einen der Vorschläge umsetzen? Oder seid ihr bereits tief ins Smart Home eingestiegen? Dann verratet uns gerne, mit welchem Projekt ihr damals angefangen habt. Wir freuen uns auf eure Beiträge in den Kommentaren!

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