Sonys Pläne für Bungie gehen weit über Destiny hinaus

Bungie ist ein wichtiger Baustein für die Zukunft von Sony - auch auf dem PC. Dennoch bleibt abzuwarten, ob sich Sony mit der Übernahme wirklich einen Gefallen tut.

Sony hat Bungie übernommen, dahinter steckt ein Plan. Aber wird er auch aufgehen? Sony hat Bungie übernommen, dahinter steckt ein Plan. Aber wird er auch aufgehen?

Sony kauft Bungie für 3,6 Milliarden US-Dollar; es ist das nächste - und wahrscheinlich nicht das letzte - Kapitel des schon jetzt übernahmereichen Spielejahres 2022. Der Preis allerdings erscheint hoch, zu hoch eigentlich. Zwar wurde der Wert von Bungie zuletzt auf rund zwei Milliarden US-Dollar geschätzt, weil das Studio mit Halo und Destiny bewiesen hat, weltweit erfolgreiche Marken zimmern zu können. Zudem haben sie Myth entwickelt, das einst den Spielegeschmack des jungen Maurice Weber nachhaltig prägte, ein nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Menschheitsgeschichte.

Dennoch sind 3,6 Milliarden viel Geld für ein einzelnes Studio, dessen Portfolio aktuell nur eine einzelne Marke umfasst: Destiny. Moment, denkt ihr nun. Erstens ist Destiny 2 immer noch erfolgreich und hat sich beispielsweise in den Top 25 der meistgespielten Steam-Spiele festgeklammert. Zweitens arbeitet ein Teil der knapp 800 Bungie-Angestellten gerüchteweise schon an einem neuen Projekt namens »Matter«, dem Nachfolger zu Destiny (2), der unter der Activision-Fremdherrschaft nicht entstehen konnte oder durfte.

Nun, stimmt. Aber: Matter doesn't matter. Will sagen: Die Spiele, an denen Bungie arbeitet, sind nicht der Grund für die Übernahme, sie sind auch nicht der Grund für den hohen Kaufpreis. Okay, es kann durchaus sein, dass ein Bieterstreit hinter den Kulissen die Summe hochgetrieben hat, dieser Verdacht trieb uns schon bei Microsofts Activision-Übernahme um.

Erst recht, nachdem Bloomberg enthüllt hatte, dass Activisions Bobby Kotick ursprünglich einen Verkauf an Meta (oder wie wir alten Leute sagen: Facebook) oder »ein anderes großes Unternehmen« erwogen hatte. Gut möglich, dass beispielsweise auch Amazon die Fühler nach Kaufkandidaten ausstreckt, nachdem seine eigenen Spieleprojekte entweder eingestellt wurden oder sich als halbgar entpuppten.

Der eigentliche Grund dafür, dass Sony 3,6 Milliarden Dollar für Bungie hinblättert, ist meiner Meinung nach aber ein anderer. Nämlich die Zukunft von Sony, auf der vor allem ein Schlagwort lastet: Games as a Service

Dabei ist gar nicht so klar, ob sich Sony mit der Bungie-Übernahme überhaupt einen Gefallen tut.

Der Autor
Michael Graf arbeitet analyisert gerne Spiele-Unternehmen - so gerne, dass er mit Unternehmensberater Human eine eigene Podcast-Serie darüber ins Leben gerufen hat:

Die Zukunft heißt Service

Bereits 2021 hatte Jim Ryan, der Präsident von Sony Interactice Entertainment, die Maxime ausgegeben, man wolle sich im Service-Game-Bereich mehr engagieren. Anlässlich der Bungie-Übernahme griff er diese Mission wieder auf:

Dies ist ein strategischer Schritt, um die von uns entwickelten Spielerlebnisse weiterzuentwickeln. Das Know-how von Bungie bei der Bereitstellung eines erstklassigen Service-Ansatzes und langfristigem Community-Engagement ist äußerst überzeugend und wird die Entwicklung mehrerer zukünftiger Live-Services-Titel von PlayStation Studios unterstützen.

Jim Ryan im Sony-Blog

Service-Games, ich weiß, ihr könnt es nicht mehr hören. Warum kann es nicht einfach weiterhin die guten, alten Singleplayer-Spiele geben? Die gute Nachricht: Es gibt sie weiterhin, auch Sony lässt Solo-Mammuts wie God of War Ragnarök und Horizon Forbidden West entwickeln. Die und ihre Nachfolger werdet ihr in Zukunft wahrscheinlich in einem Sony-Abo spielen können. Denn einiges deutet darauf hin, dass Sony seine eigene Alternative zum Game Pass vorbereitet, die PlayStation Plus und das Streaming-Angebot PlayStation Now vereinen könnte. Warum auch nicht, Konkurrenz belebt das Abogeschäft.

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