Spiele wie Morrowind will heute niemand mehr haben, sagt Chef von Elder Scrolls Online

Der dritte Elder Scrolls-Teil wurde einst für seine Open World gefeiert. Laut ESO-Chef Matt Firor würde heutzutage aber kaum jemand so ein Spiel spielen wollen.

Könntet ihr euch heute noch für Morrowind begeistern? Wahrscheinlich nicht, sagt ESO-Entwickler Matt Firor. Könntet ihr euch heute noch für Morrowind begeistern? Wahrscheinlich nicht, sagt ESO-Entwickler Matt Firor.

Als Morrowind 2002 erschien, galt das Spiel in vielen Bereichen als revolutionär. Der dritte Teil der Elder-Scrolls-Reihe markierte den Umstieg der Serie auf vollumfängliche 3D-Grafik und glänzte technisch durch seine weitläufigen Landschaften und die schicke Wasser-Darstellung. Der Xbox-Port trug damals enorm zur Popularität der Marke The Elder Scrolls bei.

Spieler schätzen bis heute die gut ausbalancierte Mischung aus humorvoller Erzählung und ernsthafter Weltrettungs-Story und preisen immer wieder die wunderbare offene Spielwelt. Nicht zuletzt deshalb gilt Serienfans wie GameStar-Kollege Dimi Halley Morrwind bis heute als bester Elder-Scrolls-Teil aller Zeiten.

Würde man als Entwickler heute jedoch ein Spiel wie Morrowind veröffentlichen wollen, dann hätte man mit seinem Produkt wohl einen schweren Stand. Denn kaum jemand würde solch ein Spiel noch spielen wollen. Das sagt zumindest Elder-Scrolls-Online-Chefentwickler Matt Firor.

Zu wenig Komfort

Dass Morrowind - oder Spiele, die so sind, wie TES III - heute nicht mehr funktionieren würden, liegt laut Firor vor allem an den veränderten Gewohnheiten und Erwartungshaltungen der Konsumenten. Im Interview mit der britischen Webseite Rock Paper Shotgun sagte der Entwickler, Spieler seien es heutzutage gewohnt, von Spielen an die Hand genommen zu werden.

Ein Morrowind, das ohne Questmarker oder Kompass auskommt, sei hier einfach nicht nutzerfreundlich genug. Mit Hinweisen wie Gehe zum dritten Baum rechts und laufe 50 Schritte könne heute niemand mehr etwas anfangen: Nur sehr wenige Leute würden das spielen, also muss man ihnen jetzt Hinweise und Anhaltspunkte geben.

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Der Faktor Zeit

Ein anderes Problem sei mangelnde Zeit der Spieler. Denn ein Open-World-Spiel müsse heute eben nicht nur Hardcore-Gamer ansprechen, die hunderte Stunden in die Erkundung der Welt investieren wollen, sondern auch den durchschnittlichen Casual-Spieler, der mal 20 Minuten nebenbei totzuschlagen hat.

Casual und Hardcore meint Firor hier keineswegs negativ: Der Entwickler bezeichnet damit lediglich die verschiedenen Zielgruppen, die moderne Rollenspiele heute gleichermaßen ansprechen müssten, um erfolgreich zu sein.

Für Spieler mit wenig Zeit dürfen Questlines und Gameplay-Mechaniken nicht zu komplex ausarten. Gleichzeitig sollen sie Spieler, die mehr Zeit in ein Open-World-RPG stecken, aber auch nicht langweilen. Zudem müsse es für diese Spieler auch genug interessante Dinge zu entdecken geben. Ein schwieriger Balanceakt. Morrowind sei hier für heutige Verhältnisse sehr einseitig aufgestellt.

Ihr wollt mehr Neuigkeiten aus dem Elder-Scrolls-Universum? Dann schaut doch mal bei einem der Artikel in der Linkbox vorbei. Dort testen wir das aktuelle Addon zu Elder Scrolls Online, verraten euch, wie schmerzhaft ein Pfeil im Knie ist und rätseln gemeinsam über die Zukunft der Fantasy-Reihe.

Würdet ihr Spiele wie Morrowind heute noch spielen? Wie habt ihr die legendäre Open World in Erinnerung? War euch Morrowind zu komplex? Teilt eure Geschichten gerne in den Kommentaren!

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