Stalker 2: Entwickler zeigen neuen Trailer und berichten vom Arbeitsalltag im Krieg

Der Release des Shooters verzögert sich, da viele Entwickler in den Krieg gegen ihre Heimat gezogen wurden. Mit einem Video-Tagebuch und einem Trailer demonstrieren sie Widerstandsgeist.

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022 hat sich das Leben von Millionen Menschen für immer verändert. Auch viele Entwicklerstudios und ihre Mitarbeitenden sind direkt vom Krieg betroffen. Wie das Leben zwischen Gaming und Raketenbeschuss aussieht, zeigen jetzt die Macher von Stalker 2 in einem eindringlichen Entwickler-Tagebuch – und geben sich trotz aller Katastrophen optimistisch.

Einen neuen Trailer zum Spiel gibt es auch, der uns in die verseuchte Zone von Chornobyl führt – wo natürlich alles »total unter Kontrolle ist«:

Stalker 2 weckt Nostalgie-Gefühle mit neuem Trailer aus der Zone Video starten 2:46 Stalker 2 weckt Nostalgie-Gefühle mit neuem Trailer aus der Zone

Stalker 2 verschoben, aber aktiv in Entwicklung

Wann erscheint Stalker 2? Beim Xbox Showcase bestätigten die Entwickler nochmal ausdrücklich, dass der Shooter nicht mehr 2022, sondern 2023 erscheint. Ein genaues Release-Datum steht noch nicht fest.

Welche neuen Infos gibt es? Die Arbeiten an Stalker 2 finden größtenteils von Prag aus statt, viele Mitarbeiter sind im Remote-Dienst. Neben dem Intro-Trailer, den ihr oben anschauen könnt, gibt es auch einige neue Screenshots aus Stalker 2, die das düstere Setting zeigen:

Stalker 2 - Screenshots aus dem Trailer ansehen

Warum wurde der Name geändert? Stalker 2 hieß früher Heart of Chernobyl, jetzt Heart of Chornobyl. Die Schreibweise wurde vor einer Weile angepasst und entspricht jetzt der ukrainischen statt der russischen Version des Namens.

Dev Diary: Entwickler-Team in Bunkern und an der Front

Eine Warnung vorweg: Das Entwickler-Tagebuch zeigt reale Szenen, die für manche verstörend sein könnten (Raketenbeschuss, flüchtende oder in Bunkern versteckte Menschen und Tiere, zerstörte Städte – aber keine Toten oder Verletzten).

Hinweis
Der Ukraine-Krieg kann Sorgen und Ängste auslösen. Ihr seid damit nicht allein. Lasst euch helfen, wenn es zu viel wird und ihr jemanden zum Reden braucht (alle Angebote kostenfrei):
Deutschen Telefonseelsorge:
0800 / 111 0 111
0800 / 111 0 222
116 123
116 111 (Nummer speziell für Kinder und Jugendliche)
online.telefonseelsorge.de

Ebenfalls Ansprechpartner bei Angst und Panik ist das Hilfe-Telefon „Mutruf“. Den Verein erreichen ihr telefonisch unter 04191 / 27 4928 0

GSC Game World ist in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ansässig. Die Stadt steht, wie viele andere Siedlungen im Land, seit Beginn der russischen Invasion regelmäßig unter Raketenbeschuss. Die Büros von GSC sind zum aktuellen Zeitpunkt noch intakt, wurden aber eilig geräumt, Teile des Studios sind nach Prag umgezogen. Aber nicht alle konnten oder wollten ihre Heimat verlassen.

Männer im Alter von 18 bis 60 Jahren dürfen nicht ausreisen, solange das Kriegsrecht in der Ukraine gilt. In diese Bevölkerungsgruppe fallen natürlich auch viele Mitarbeiter von GSC, etwa der leitende KI-Entwickler Dmytro Iassenev, Community Manager Oleksii Ivanov und Narrative Designer Maksym Hnatkov, die derzeit alle in der ukrainischen Armee kämpfen.

In ihrem Entwickler-Tagebuch kommen sie und andere Team-Mitglieder selbst zu Wort und erzählen von getöteten Haustieren und verschwundenen Eltern:

Die Stalker-Macher sprechen in ihrem Entwickler-Tagebuch über die Schrecken des Krieges Video starten 3:03 Die Stalker-Macher sprechen in ihrem Entwickler-Tagebuch über die Schrecken des Krieges

Trotz der extrem schwierigen Lage gibt sich Entwickler Hnatkov optimistisch:

Nach unserem Sieg werde ich zum Spiel zurückkehren.

Neben GSC sind viele weitere Studios von der russischen Invasion betroffen. Wir haben eine Übersicht erstellt, wie sich der Krieg in Europa auf Spieleentwickler auswirkt.

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