Fazit: Star Wars Jedi: Fallen Order im Test: Die Macht ist stark

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Fazit der Redaktion

Dimitry Halley
@dimi_halley

Ich würde euch am liebsten mit Spoilern zuballern, um vernünftig zu illustrieren, warum Fallen Order für mich die perfekte Star-Wars-Magie entfaltet. Kann ich natürlich nicht machen, denn die Geschichte mit all ihren Wendungen, emotionalen Augenblicken, den tollen BD-1-Gesprächen ist eines der Highlights von Respawns Krieg der Sterne. Und freilich fürchte ich auch wütende Sith-Lords in den Kommentaren.

Selbst einige Gameplay-Überraschungen halte ich im Test hinterm Berg, weil ich mich beim Spielen so sehr über meine Entdeckungen gefreut habe, dass ich euch das nicht nehmen möchte. Das muss ein Spiel erstmal schaffen. Deswegen fasse ich mich lieber vage und sage: So ein Star-Wars-Spiel habe ich mir seit Jahren gewünscht.

Und ja, natürlich ist Fallen Order nicht perfekt. Es leiht sich seine besten Mechaniken sehr offensichtlich von anderen Titeln, folgt in vielen Punkten recht formelhaft dem Action-Adventure- und Metroidvania-Kodex, ohne die Vorbilder zu überflügeln. Ab und an trägt das Melodrama zudem zu dick auf, Gesprächsthemen wiederholen sich häufig, ein Schleichsystem wäre toll gewesen - aber mal ehrlich: Anders als beispielsweise das 2015er Star Wars: Battlefront wäre Fallen Order auch ohne Krieg-der-Sterne-Lizenz noch ein wirklich gutes Spiel.

Auf dieser Grundlage errichtet Entwickler Respawn ein Star-Wars-Abenteuer, das mich permanent daran erinnert, warum ich mich als Kind in die Skywalker-Saga verguckt habe. Fallen Order ist ein Liebesbrief an die klassische Trilogie, respektiert die Klonkriege und zeigt mir gleichzeitig die düstere Ära des Imperiums wie keine Star-Wars-Geschichte zuvor. Das Spiel verkörpert Fan-Service, indem es den Charme von Episode 5 einfängt, statt nur bekannte Helden und Schurken ins Bild zu klatschen (das kommt trotzdem ab und an vor). Gerade letzteres sage ich auch immer über Jedi Knight 2, das nachweislich beste Star-Wars-Spiel aller Zeiten. Und auch wenn Fallen Order nicht ganz an dessen Meisterklasse herankommt, ist diese Ähnlichkeit doch ein (Jedi-)Ritterschlag.

Heiko Klinge
@HeikosKlinge

So ganz kann ich Dimis Euphorie nicht teilen, was ganz einfach daran liegt, dass ich nicht so ein Riesen-Star-Wars-Fan bin wie er. Deshalb kann Fallen Order bei mir seine größte Stärke auch weniger ausspielen als bei ihm. Und wenn man die wirklich mit viel Liebe umgesetzte Star-Wars-Atmosphäre mal außen vor lässt, bleibt für mich halt »nur« ein sehr gutes, aber eben bei weitem nicht herausragendes Action-Adventure übrig.

Ein Action-Adventure, das zudem in den einzelnen Disziplinen die Klasse seiner offensichtlichen Vorbilder nie erreicht. Die Kämpfe spielen sich weniger präzise als in Sekiro, die Akrobatikeinlagen sind selten so spektakulär wie in Shadow of the Tomb Raider, und die Rätsel kommen nicht an die Cleverness der Uncharted-Reihe heran.

Aber – und da kann ich Dimi schon verstehen – Fallen Order ist mehr als die Summe seiner Teile. Und vor allem hat Fallen Order eben auch keine großen Schwächen, sondern mich wirklich von der ersten bis zur letzten Spielminute wunderbar unterhalten. Außerdem kann man Respawn nicht dankbar genug sein, in Zeiten von Season Pässen, DLCs und Freischaltwahn ein derart kompromissloses Einzelspieler-Abenteuer auf die Beine zu stellen. Allein schon deshalb hoffe ich, dass Fallen Order ein großer Erfolg und damit auch ein Signal an die Branche wird.

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