Dem Entwickler Blizzard ist offenbar der Kragen geplatzt: Wie Blizzard-Chef Mike Morhaine gegenüber der Nachrichtenagentur Yonhap mitteilt, sei man nicht mehr länger an Verhandlungen mit dem koreanischen E-Sport-Bund KeSPA interessiert. Morhaine: »Wir haben drei Jahre lang versucht mit der KeSPA zu verhandeln, aber wir kriegen sie einfach nicht dazu unser geistiges Eigentum zu berücksichtigen. Natürlich sind wir aber der Meinung, dass unser geistiges Eigentum respektiert werden sollte. StarCraft II wird bald veröffentlicht, also werden wir uns nach einem neuen Partner umsehen müssen.«
Es bleibt jetzt abzuwarten, wie sich dieser Machtkampf weiterentwickelt. Wenn Blizzard wirklich gar nicht mehr mit der KeSPA zusammenarbeiten möchte, wird der Entwickler auch deren E-Sport-Aktivitäten mit StarCraft: Brood War nicht tolerieren. Das ist jedoch nach wie vor der Volkssport in Süd Korea, die etablierten Turniere werden noch immer von der KeSPA organisiert. Ohne den Verband dürfte Blizzard jedoch einen schweren Stand haben, StarCraft 2 dort zu etablieren.
Schon seit längerer Zeit brodelt es in der koreanischen StarCraft-Szene. Dort hatte Blizzard zunächst mit dem E-Sport-Bund KeSPA zusammengearbeitet und Turniere und Profi-Ligen in StarCraft und der Erweiterung Brood War veranstaltet. Diese Partnerschaft wurde aber belastet als Blizzard Turniere und Ligen vom Anbieter GOMtv übertragen hat lassen. Die Teilnahme an diesen hat die KeSPA wiederum einigen Star-Spielern untersagt. So existierten sowohl offiziell von Blizzard als auch von der KeSPA organisierte Wettkämpfe. Bei StarCraft 2 dürfte sich das jedoch ändern, immerhin lässt sich der Echtzeit-Strategie-Titel im Mehrspieler-Modus nur mit der Blizzard-eigenen Online-Plattform Battle.net spielen – ohne Blizzards Zustimmung läuft also nichts. Deswegen vermuten jetzt Brancheninsider, dass die KeSPA alle Hebel in Bewegung gesetzt hat um über Kontakte zur koreanischen Altersfreigabebehörde StarCraft 2 keine Jugendfreigabe zu erteilen und damit für den E-Sport uninteressant zu machen. Immerhin sind viele Profis und ein Großteil der Zuschauer der E-Sport-Partien noch minderjährig.
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