Steam Sale: 9 persönliche Empfehlungen, die sich richtig lohnen

Auf Steam läuft aktuell der Golden Week Sale. Wir empfehlen euch neun Spiele-Angebote, die ihr vielleicht noch gar nicht auf dem Schirm habt.

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Japanische Spiele haben es oft nicht leicht. Mal funkt für Rollenspiel-Fans hierzulande die Anime-Optik dazwischen, mal sind es übergroße Waffen wie in Monster Hunter und mal andere kulturelle Verständigunsprobleme - zum Beispiel bei Nebenmissionen in Open-World-Spielen rund um wasserlassende Hunde:

Dabei steckt auch in Spielen mit Kulleraugenoptik oft so viel mehr als irgendwelche Klischees - wusstet ihr zum Beispiel, dass sich hinter dem unaussprechlichen Ys die vielleicht schnellsten Action-Rollenspiele überhaupt verbergen? Wir nutzen den aktuellen Sale zur goldenen Woche in Japan auf Steam deshalb nochmal, um euch neun ganz persönliche Spiele-Empfehlungen näherzubringen - und zwar nicht nur JRPGs.

Trails in the Sky

Genre: Rollenspiel | Release: Juli 2014 | Rabatt: 50 Prozent (8 Euro)

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Dimi: Ich spiele gerade die Kiseki-Serie. Und bevor ihr jetzt gedanklich ein eloquentes "Häh?!" formuliert, lasst mich erklären: Die Kiseki-Serie besteht aus mittlerweile zehn japanischen Rollenspielen, von denen ihr a) wahrscheinlich noch nie was gehört habt und die b) angeblich eine der besten Gaming-Geschichten aller Zeiten erzählen. Über zehn Spiele hinweg, die allesamt zwischen 50 und 70 Stunden Spielzeit fressen. Und falls das schon wie ein harter Brocken klingt, dann setze ich noch einen drauf: Das erste Spiel der Reihe - Trails in the Sky - ist schrecklich langweilig.

Ausnahmsweise weiß ich, wovon ich da rede: Habe das Spiel vorgestern nach über 60 Stunden durchgespielt. Gerade weil sich die Kiseki-Serie über so viele Spiele erstreckt, ist der Auftakt wie bei vielen ersten Akten ziemlich zäh. Extrem viel Text, eine vermeintlich klischeehafte Ausgangslage, ein sehr langsam anschwellender Konflikt - das Spiel hat sogar einen Vorspul-Button, mit dem ihr jederzeit die Spielzeit beschleunigen könnt (als wüssten die Entwickler, was für eine schleppend langsame Kiste sie hier zusammengezimmert haben). Alles an diesem Spiel wirkt über weite Strecken belanglos, unaufgeregt, unerheblich.

Bis es dann irgendwann Klick macht. Bei vielen Serienfans bereits nach 10 bis 15 Stunden, bei mir erst nach 60. Und dieses Klick ist ein richtig lautes Klick, ein "Oh mein Gott, ich kaufe mir direkt alle Fortsetzungen, ichmusswissen, wie es weitergeht"-Klick. Ein Klick, das ihr wahrscheinlich lange bei keiner Gaming-Geschichte mehr erlebt habt. Und das sage ich, obwohl ich erst beim zweiten Teil der Serie bin. Fans sind sich einig, dass die Kiseki-Serie mit jedem Spiel besser wird - jüngst ist hierzulande mit Trails of Cold Steel 4 der neunte Teil erschienen (lasst euch von den Zahlen nicht verirren), während die Japaner schon den zehnten Teil Hajimari no Kiseki zocken. Und Teil 11 erscheint dieses Jahr …

Den ersten Teil Trails in the Sky gibt's aktuell um 50 Prozent reduziert auf Steam. Ihr zahlt also 8 Euro für eine zähe, ermüdende, bisweilen langweilige Erfahrung, die euch dann jedoch schlagartig zu eingefleischten Fans mutieren lässt. Sicherlich kein Trip für jeden, aber vielleicht seid ihr ja so verrückt wie ich.

Code Vein

Genre: Action-Rollenspiel | Release: September 2019 | Rabatt: 67 Prozent (16,49 Euro)

Code Vein - Ankündigungstrailer zur Gratis-Demo Video starten 1:10 Code Vein - Ankündigungstrailer zur Gratis-Demo

Elena: Kennt ihr Dark Souls schon in und auswendig oder hat euch immer die kryptische Erzählweise abgeschreckt, könnte Code Vein eine spannende Alternative sein - zumindest, wenn euch Anime-Optik nicht genauso schnell in die Flucht schlägt. Im Vampir-Soulslike kämpfen die letzten Blutsauger in einer finsteren Postapokalypse darum, nicht den Verstand zu verlieren und zu blutrünstigen Wiedergängern zu werden. Unsere bunt zusammengewürfelte Heldengruppe will aber mehr als nur ein Heilmittel - Sie träumen von einer Zukunft, in der Menschen und Vampire in Frieden zusammenleben, weshalb sie jeden noch so beschwerliche Schlacht auf sich nehmen.

Davon gibt es wie zu erwarten einige. Die Entwickler hinter God Eater jagen euch von einem spektakulär inszenierten Bosskampf zum nächsten und selbst kleinere Gegner machen in Windeseile Vampirschaschlik aus euch, wenn ihr nicht aufpasst. Neu im Vergleich zu Dark Souls sind die Blutcodes, die darüber entscheiden, ob ihr mit wuchtigen Zweihändern zuschlagt oder aus der Ferne Zauber wirkt. Ihr wechselt also zwischendurch eure Klasse und damit auch eure Taktik - oder kombiniert sie geschickt, denn einen Koop gibt es ebenfalls.

Code Vein erreicht beim Design von Leveln und Gegnern nie die Brillanz eines Dark Souls und greift gerne mal in die Anime-Klischee-Kiste. Beim flotten Tanz auf dem Schlachtfeld über das Schläge und Fähigkeiten wie Blitze zucken, verzeiht man das aber gern. Für rund 17 Euro können Souls-Verfechter nicht viel falsch machen. Seid ihr euch trotzdem noch unsicher, gibt es aber eine Gratis-Demo.

Octopath Traveler

Genre: Rollenspiel | Release: Juni 2019 | Rabatt: 50 Prozent (29,99 Euro)

Octopath Traveler - Testvideo zum Switch-exklusiven Rollenspiel-Highlight Video starten 9:31 Octopath Traveler - Testvideo zum Switch-exklusiven Rollenspiel-Highlight

Heiko: In den Kommentaren zu meinem Test der PC-Version von Octopath Traveler durfte ich mir seinerzeit einiges anhören, weil ich den Preis von 60 Euro kritisiert hatte, den ich für die Portierung eines ein Jahr alten Switch-Spiels schlicht als zu hoch empfand. Aber schon damals schrieb ich im Fazit: "Für 30 Euro kann ich Octopath Traveler jedem Fan von traditionellen JRPGs wirklich bedenkenlos empfehlen." Versprochen ist versprochen!

Aber mal im Ernst: Ich kann Octopath Traveler wirklich allen ans Herz legen, die genau wie ich die Pixel-JRPGs der 90er-Jahre geliebt und Dutzende Stunden in Titel wie Final Fantasy 6, Mystic Quest oder Chrono Trigger versenkt haben. Das durch und durch klassische Octopath Traveler fängt diese Nostalgie wirklich herzerwärmend ein, ohne dabei jedoch altmodisch zu wirken.

So erinnert der Retro-Pixel-Look nur auf den ersten Blick an die 16-Bit-Klassiker von damals, überrascht auf den zweiten aber dank Unreal Engine immer wieder mit modernen Effekten. Auch das rundenbasierte Kampfsystem wirkt anfangs sehr simpel, entwickelt im Spielverlauf aber eine erstaunliche taktische Tiefe, die euch insbesondere in den fordernden Bosskämpfen vor viele spannende Entscheidungen stellt.

Vor allem aber ist Octopath Traveler ein Rollenspiel, das sich durch sein Episodenformat wunderbar für einen entspannten Feierabendzock eignet. Ihr erlebt nämlich acht einzelne und in sich geschlossene Heldengeschichten, die sich jeweils in ein paar Stunden abschließen. Wer alles sehen und erleben möchte, darf fürs komplette Durchspielen trotzdem 40 bis 60 Stunden einplanen. Für 30 Euro jetzt auch für mich ein mehr als fairer Deal.

Ace Combat 7

Genre: Action | Release: Januar 2019 | Rabatt: 75 Prozent (14,99 Euro)

Ace Combat 7 - Test-Video: Auch der Himmel hat Grenzen Video starten 8:45 Ace Combat 7 - Test-Video: Auch der Himmel hat Grenzen

Markus: Die Ace Combat-Reihe gehört seit den ersten PlayStation-Tagen (Teil 1 erschien schon 1995) zu meinen sogenannten guilty pleasures. Die Serie setzt sich mit ihren kompromisslos auf Action getrimmten Dogfights und den ausgefeilten Hintergrundgeschichten etwas zwischen die Stühle. Denn für Simulationsfans ist Ace Combat eindeutig zu unrealistisch, allein schon wegen der SciFi-Elemente (Laserwaffen, Flugzeug-Prototypen usw.), die es immer wieder gibt - von der fiktiven, pseudorealistischen Spielwelt mal ganz abgesehen.

Reine Actionfreunde dürften sich dagegen an teilweise recht ausufernden Zwischensequenzen stören, die oft peinlich-pathetische Geschichten erzählen. Und um das Potpourri komplett zu machen, gibt's mit einem umfangreichen Upgrade-Baum und Waffen-Loadouts auch noch Rollenspielelemente.

Wenn ihr diese Mischung genau so interessant findet wie ich, dann ist Ace Combat 7 die ideale Gelegenheit, mal in die Serie reinzuschnuppern. Denn auch wenn es nicht der beste Teil der Reihe ist, gibt es hier alles, was Ace Combat ausmacht: viele detaillierte Flugzeuge, fantastische Himmel- und Wettereffekte, intensive Luftkämpfe sowie ein spannendes Szenario. Zwar schwächelt das Spiel etwas bei der eigentlichen Handlung und den Charakteren, aber unterm Strich bleibt ein mitreißendes Luftkampfspektakel. Und das Ticket für die schnellen Flieger ist mit knapp 15 Euro auch richtig günstig. Braucht ihr noch mehr Beratung, hilft unser Test zu Ace Combat 7 weiter.

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