Streit um Diablo 2: Resurrected zeigt, warum Diablo 4 den Item-Handel verbieten wird

Der freie Item-Handel sorgt in Diablo 2: Resurrected für Probleme, die Diablo 4 mit seinem Smart Loot umgehen könnte.

Als die Entwickler von Diablo 4 bereits 2019 bekannt gaben, dass es keinen freien Item-Handel geben wird, waren viele Fans der Action-RPG-Serie enttäuscht. Schließlich entfällt damit eine Möglichkeit, an absurd seltene Gegenstände mit perfekten Werten zu kommen.

Der große Leak zu Diablo 4 hat gezeigt, dass mit dem sogenannten Smart Loot das Beutesystem aus Diablo 3 vermutlich zurückkehren wird. Konkret bedeutet das, dass ihr mit höherer Wahrscheinlichkeit Ausrüstung für eure aktuell gespielte Klasse findet. So soll man auch ohne Trading an seine Wunsch-Items kommen können.

Warum diese kontroverse Entscheidung viele Probleme verhindern könnte zeigt ein aktueller Streit um den Handel in Diablo 2: Resurrected.

Freier Handel begünstigt Betrüger

Bei D2: Resurrected starte vor knapp zwei Wochen die neue Ladder-Saison und schon kurze Zeit später tauchten erste Spieler mit perfekter Endgame-Ausrüstung in den Multiplayer-Partien auf. Diese haben sie natürlich nicht selbst gefunden, sondern über externe Webseiten wie etwa das Trading-Forum D2JSP gekauft. Ein Reddit-Nutzer hat die bekannte Tauschbörse nun aufs Korn genommen.

In diesem Forum können Spielerinnen und Spieler ihre Diablo-2-Gegenstände untereinander tauschen, wobei eine eigene Ressource namens Forum Gold als Zwischenwährung dient. Dieses lässt sich auch für echtes Geld direkt von den Betreibern der Seite kaufen.

Diablo 2 Resurrected ist so genial wie früher, aber es hätte so viel mehr sein können! Video starten 18:28 Diablo 2 Resurrected ist so genial wie früher, aber es hätte so viel mehr sein können!

Das Problem: Laut dem Reddit-Nutzer soll durch den Handel der ganze Geist des Spiels, vor allem die Ladder ruiniert werden. Konkret beschreibt er eine Situation, die er in seiner Multiplayer-Runde erlebt hat:

In meiner Gruppe gibt es einen Kerl, der sich mit Forum Gold gekauften Magic-Find-Gegenständen ausstattet und im Chat stolz seine 40 Chancies (Chance Guards/Wächtertreu-Handschuhe) und 50 War Travs (War Traveler/Kriegsreisender-Stiefel) präsentiert.

Weiter erklärt der User, dass der Sinn des Ladder-Resets darin besteht, dass jeder bei null anfangen soll und dass die Möglichkeit, die beste Ausrüstung mit einer externen Währung zu kaufen, den Reiz der neuen Saison zunichtemacht.

Was feststeht: Solange es freien Handel geben wird, werden Leute versuchen, ihre gefundenen Items auf Ebay, in Foren und auf Goldseller-Seiten für Echtgeld zu verkaufen. Ein fairer Wettbewerb in der Ladder wird damit sabotiert. Auch bekommen Gold-/Item-Seller so die Möglichkeit, mit Bots ihre Profite zu maximieren.

Andererseits entfällt durch den eingeschränkten Handel eine soziale Komponente und die Möglichkeit, wie etwa in Path of Exile, aus unbrauchbaren Items Profit zu schlagen.

Jetzt seid ihr gefragt

Wie seht ihr das? Wollt ihr, dass alle Gegenstände wie in Diablo 2 frei handelbar sind? Ist es für euch aufregender und fairer, wenn jeder seine Ausrüstung selbst finden muss? Oder wollt ihr die Wahl zwischen einer normalen Ladder mit freiem Handel und einer Solo-Selffound-Ladder (SSF), wie in Path of Exile?

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