Stronghold 3 Gold im Test - Gold, Bronze oder immer noch Blech?

Nachtest zum Gold-Patch (v1.10.27881) für Stronghold 3: Firefly gibt nicht auf – und das ist auch gut so. Mit Stronghold 3 Gold kommt eine erneut gepatchte Version in die Läden, die zudem eine weitere Kampagne mitbringt. Lohnt sich jetzt der Kauf?

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Satte elf Patches hat Stronghold 3seit seiner desaströsen Veröffentlichung Ende 2011 erlebt. Bei allem Unverständnis, wie man ein derart verhunztes Spiel in die Läden bringen kann: Die Firefly Studios legen ihre einstige Vorzeigeserie nicht einfach zu den Akten, sondern verbessern Teil 3 kontinuierlich – dafür Hut ab!

Am 25. Mai 2012 erscheint Stronghold 3 in der Goldversion für rund 30 Euro. Doch bevor Sie jetzt »Abzocke« oder Schlimmeres rufen: Wer Stronghold 3 bereits vorher gekauft hat, bekommt die Goldfassung gratis per Patch, darunter auch die neue Blackstaff-Kampagne.

Original-Test
Dieser Artikel bezieht sich auf die Version 1.10.27881 von Stronghold 3, also die Fassung mit Gold-Patch. Den Original-Test zu Stronghold 3 inklusive des ersten Patches gibt es ebenfalls auf GameStar.de.

Nur wer nach dem 25. Mai die »normale« Version des Burgenbau-Simulators erwirbt, muss die neue Kampagne dazukaufen. Die reinen Patches gibt’s natürlich für alle gratis über Steam, das wäre ja noch schöner. Wir haben Stronghold 3 Gold getestet und geprüft, was sich sonst getan hat – und was nicht.

Bug-Entwarnung
Katastrophaler Mauerbau, wilde Tiere, die Türme emporklettern, ein störrischer Mauszeiger, keine Beschleunigungstaste: Das waren nur einige der Mängel, mit denen Stronghold 3 bei Erscheinen »glänzte«. Doch die genannten sind alle behoben, dazu sehr viel Kleinkram mehr. Allerdings nervt auch Stronghold 3 Gold (Version 1.10.27781) immer noch mit Wegfindungs- und Sichtlinienproblemen.

Runder, schneller, leichter

Wie also spielt sich Stronghold 3 heute, ein halbes Jahr nach der Veröffentlichung? Die heftigsten Bugs waren ja schnell beseitigt, etwa das katastrophal fummelig-unmögliche Mauerbauen, das Truppen-Herbeiwarpen oder die unfreiwillig witzigen Wildtiere, die unseren Soldaten sogar über Turmleitern hinterher kletterten.

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Standardelemente wie Sammelpunkte für Kasernen oder eine Zeitbeschleunigung hat Firefly ebenfalls schnell nachgereicht. Aber auch darüber hinaus hat sich viel getan: Stronghold 3 spielt sich nun spürbar flüssiger, im wahrsten Sinne des Wortes.

Stronghold 3 - Screenshots ansehen

Das liegt unter anderem daran, dass Firefly schlicht das Tempo einiger Einheiten gesteigert hat: Die Latschgeschwindigkeit der furchtbar trödeligen Bauern steigt um zwei Drittel; Keulenträger, bewaffnete Bauern sowie Mönche rennen immer, auch Pikeniere traben etwa schneller.

Zudem hat Firefly den knallharten Schwierigkeitsgrad etwas entschärft, nun dürfen wir zwischen drei Anspruchsstufen wählen. Das Tutorial ist für Stronghold-Neulinge jedoch immer noch zu kurz.

Performance-Tricksereien

Bei anderen Problemen musste Firefly tricksen: Um Performance-Einbrüche zu vermeiden, gibt’s jetzt ein Truppen- und Gebäudelimit. Das ist allerdings großzügig bemessen, mit maximal 300 Soldaten und 125 Gebäuden. Wer sich trotzdem nicht einschränken mag, muss umständlich die Datei »options.xml« ändern (liegt im Ordner Eigene Dokumente\Stronghold 3\Profiles).

Auch bei den Sichtlinien hat Firefly gemogelt, um blöde Situationen zu umgehen, bei denen Fernkämpfer gern mal tatenlos zuguckten, wie Nahkämpfer sich an ihrem Turm zu schaffen machten. Jetzt feuern die Schützen auch dann auf Angreifer, wenn die an der anderen Turmseite knabbern – sieht blöd aus, weil die Pfeile quasi schräg durchs Mauerwerk zischen, ist aber weitaus weniger frustrierend.

Dennoch: Immer wieder erlebten wir extrem nervige Momente, die der Wegfindung und Sichtlinienberechnung geschuldet sind. Da lassen sich unsere Bogenschützen auf einem Turm seelenruhig von ihren feindlichen Pendants beschießen – und als wir ihnen genervt die Angreifer manuell als Ziel zuweisen, rennen die Kerle erst runter und schießen dann. Dabei sollen Schützen laut Patch-Dokumentation doch sogar Vorteile haben, wenn sie erhöht stehen!

Stronghold - Rückblick zur Burgbau-Serie ansehen

Erschwerend kommt hinzu, dass die Fernkampfreichweiten nach wie vor nicht angezeigt werden, was zum Beispiel bei Manövern mit den eigenen Bogenschützen schnell tödlich endet – ein falscher Schritt, und schon stehen die Jungs im gegnerischen Pfeilhagel.

Dass wir die Reichweite feindlicher Truppen nur ahnen können, ist sogar noch das kleinste Problem. Viel schwerer wiegt, dass unsere Katapulte bei einem Feuerbefehl nicht zur Maximaldistanz vorrollen und dann schießen, sondern stur den Befehl verweigern und wir sie quasi pixelweise vorschieben müssen, bis sie endlich angreifen können. Das nervt einfach nur.

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