Sword of the Stars 2: Lords of Winterbelegt mal wieder eine alte Science-Fiction-Weisheit: Bugs können der Menschheit den Spaß an der Raumfahrt gehörig vermiesen – was der geneigten Weltöffentlichkeit ja spätestens seit Starship Troopersbekannt sein sollte. Sword of the Stars 2 leidet ebenfalls unter Bug-Befall, auch wenn’s hier nicht um monströse Käfer geht, sondern um monströse Programmfehler.
Zum Verkaufsstart am 28. Oktober war das Weltraum-Strategiespiel nämlich im nahezu komatösen Zustand. Bugs, Abstürze und nicht funktionierende oder kurzfristig gestrichene Spielelemente machten ein durchgehendes Spielerlebnis folglich einen Test unmöglich. Seitdem haben die Entwickler pro Woche einen bis zwei Patches nachgeschoben, die nach und nach Fehler sowie Absturzursachen beseitigen und fehlende Mechanismen nachliefern.
Bug-Desaster oder Pleite?
Doch wie konnte es soweit kommen? Haben der Entwickler Kerberos, der Publisher Paradox und alle Qualitätssicherungs-Mechanismen versagt? Bei Sword of the Stars 2 liegt der Fall ein wenig anders, denn Kerberos stand nach eigener Aussage bereits kurz vor der Insolvenz, ohne dass das Spiel einen befriedigenden Zustand erreicht hätte. Da angesichts der beachtlichen Zahl an Vorbestellungen offensichtlich Verlass war auf die treue Fangemeinde, wagten die Entwickler einen riskanten Schritt. Sie veröffentlichten das unfertige Spiel, um sich ein Finanzpolster zu sichern und es weiter betreuen und entwickeln zu können.
Die regelmäßigen Updates und die langen Patch-Notes beweisen, dass sie dieses Versprechen halten – Sword of the Stars 2 ist »Work in Progress«. Während eingefleischte Fans des Vorgängers damit leben können (schließlich hätten sie die Fortsetzung andernfalls nie zu Gesicht bekommen), ist das für Käufer, die sich nicht vorher informiert haben, ein Ärgernis, da sie 40 Euro in ein (noch) unfertiges Spiel investiert haben.
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