The Long Journey Home im Test - Lust in Space

Kann Daedalic auch Weltraum? Ja! Im Test überrascht und begeistert The Long Journey Home mit seiner irren Mischung aus FTL, Raumschiff Voyager, Lunar Lander und angewandter Raumflugphysik – vorausgesetzt, Sie nehmen die hohe Einstiegshürde. Aber es lohnt sich, versprochen!

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Mit dieser Mühle sollen wir in The Long Journey Home das halbe Universum durchqueren. Wie viel Spaß das macht, verrät unser Test. Mit dieser Mühle sollen wir in The Long Journey Home das halbe Universum durchqueren. Wie viel Spaß das macht, verrät unser Test.

Wenn Sie Ihren Kindern oder Kumpels mal zeigen wollen, was für ein harter Hund Sie sind, dann spielen Sie Ihnen doch mal eine Runde The Long Journey Home vor - und lassen sie danach mal selber ran.

Allerdings sollten Sie vorher selber heimlich üben, denn das Weltraum-Abenteuer spielt sich anfangs wie ein Relikt aus einer anderen Zeit, was wir durchaus positiv meinen: Hier steuern Sie Ihr Raumschiff nicht wie in FTL mit einem simplen Klick in den nächsten Sektor. Düsen auch nicht wie in einem Shooter mit den WASD-Tasten plus Maus durch ein 3D-All wie im gerade erst erschienenen Everspace. Nichts mit Kindergeburtstag, hier herrscht eine realistische Raumflugphysik. Wer also verzweifelt die Bremse sucht, während er im Affenzahn auf einen Stern zurast, der hat schon fast verloren.

Denn unser Raumschiff, das im Jahr 2067 schlappe 36.000 Parsecs (umgerechnet 1.112.400.000.000.000.000 Kilometer und 22,359 Meter) von der Erde gestrandet ist und sich auf die lange Heimreise macht, hat gar keine Bremse. Sondern nur einen Boost und einen Thruster, sozusagen Nachbrenner und Normalschub.

Und weil es sich mit dem Boost so schön schnell fliegt, setzen ihn Einsteiger gerne ausgiebig ein. Was wiederum aus mehreren Gründen doof endet: Zum einen verbrennt Boosten ohne Ende Sprit, zum anderen wird das rechtzeitige Abbremsen schwierig, denn dafür müssen wir das Schiff um 180 Grad drehen und Gegenschub geben - je schneller wir waren, desto mehr, was wiederrum noch mehr Sprit verbraucht. Und wir reden hier gerade mal von einem simplen Geradeausflug!

The Long Journey Home - Screenshots ansehen

Viel wichtiger und fordernder ist es, unser Schiff elegant in einen planetaren Orbit zu bekommen, im richtigen Winkel und im richtigen Tempo. Denn da unten warten Ressourcen, zum Beispiel Gase, aus denen wir genau den Treibstoff gewinnen, den wir gerade verballert haben.

Übrigens: The Long Journey Home unterstützt neben Maus und Tastatur auch Controller (in letzter Sekunde kam auch der Support für den Dualshock 4 dazu), und mit Controller fliegt es sich einen Tacken besser. Sauber: Wir können nahtlos zwischen Controller und Tastatur wechseln, das Spiel merkt beim ersten Tastendruck, welches Gerät wir gerade verwenden.

Viel Glück! Mit dem Code GAMESTAR bekommen Sie ein ausgewogenes, friedlicheres Universum. Viel Glück! Mit dem Code GAMESTAR bekommen Sie ein ausgewogenes, friedlicheres Universum.

Der GameStar-Seed
Weil The Long Journey Home vor jeder Partie sozusagen neu zusammengewürfelt wird (Stichwort prozedurale Generierung) landen Sie mit etwas Pech in einem Universum, das für Einsteiger noch zu schwer ist. Daher haben wir Creative Director Andreas Suika gebeten, für unsere Leser ein besonderes Universum zusammenzustellen. Das GameStar-All können Sie beim Start einer neuen Partie unter dem Menüpunkt Seed mit dem »Passwort« GAMESTAR generieren (siehe Screenshot).

Dann begegnen Sie ausschließlich freundlichen Aliens, haben aber ein schwieriges Finale vor sich. Sie wollen es noch einfacher? Mit dem Code EASYMODE sind die Aliens ebenfalls freundlich, und wenn Sie sich bei der Rückkehr zur Erde im unteren Kartenbereich halten und bei Sprüngen bevorzugt nach rechts hüpfen, ist das Finale einfacher. Das ist Ihnen alles zu luschig? Okay, dann schreiben Sie doch den Code JEAN LUC auf den Schirm (sic!), denn dann wird's extra lang und gefährlich. Viel Glück!

Infos? Welche Infos?

The Long Journey Home ist ein Roguelike-Weltraumspiel, bei dem das Scheitern per se Programm ist. Hüllenbruch, Treibstoff alle, in einem Stern geparkt, Verlust der vierköpfigen Crew - es gibt diverse Möglichkeiten, die Erde nie wieder zu sehen. Doch der Trip ist eben schaffbar, und mit jedem Lauf werden Sie besser, versprochen.

Aber fangen wir endlich mal von vorne an: Zu Beginn einer Partie picken Sie sich aus drei Raumschiffen und drei Landemodulen je eins heraus. Die Flieger unterscheiden sich zum Beispiel bei der Robustheit und Treibstofftankgröße.

Kurze, abbrechbare Videosequenzen leiten besondere Ereignisse ein, hier das Absetzen unseres Landers. Kurze, abbrechbare Videosequenzen leiten besondere Ereignisse ein, hier das Absetzen unseres Landers.

Als nächstes steht die Wahl der Crew an: Von zehn Kandidaten dürfen vier mit. Aber wer? Malcolm Winters zum Beispiel ist Testpilot, das klingt wichtig, nehmen wir. Eine Ingenieurin ist auch immer super, kennen wir ja aus Star Trek und so. Aber wer soll noch an Bord? Botaniker/Biologe Ash Malhotra? Archäologin Siobhan Hartigan? Oder doch lieber Nicolay Lebedev, der unseren Sprungantrieb erfunden hat?

Während 105 von 100 anderen Spielen jetzt Tooltips oder Tabellen zeigen würden, welche Boni uns ein Crewmitglied verschafft,schweigtThe Long Journey Home hier beharrlich. Wir wissen nur, dass Testpilot Malcom zum Beispiel einen Hi-Tech-Werkzeugkasten mit an Bord bringt.

In solchen Momenten merken wir, wie sehr uns viele Spiele der letzten Jahre alles auf dem Silbertablett präsentiert haben, sodass wir auch jetzt gleich nach einer Boni-Liste suchen. Oh, haben wir schon erwähnt, dass wir unterwegs verstorbene Crewmitglieder nicht ersetzen können, auch nicht durch Aliens? Aber fühlen Sie sich bei Ihrer Teamwahl bloß nicht unter Druck gesetzt...

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