Tiny Tina macht viel Spaß, obwohl es eine große Hoffnung nicht erfüllt

Der neue Shooter der Borderlands-Entwickler will das klassische Gameplay mit Fantasy und Tabletop-Elementen vereinen. Grundlegend anders spielt sich das aber nicht.

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Wir bewundern noch die hübsche Landschaft in dem verschneiten Tal, in das es uns verschlagen hat, als uns eine lispelnde Stimme von der Seite anspricht, und uns um Hilfe bittet. Die Stimme gehört zu einer kleinen, ehrlich gesagt ziemlich hässlichen Kreatur, die uns aber offenbar wohl gesonnen ist.

Die freundliche Goblin stellt sich als Jar vor und verlangt von uns, dass wir ihre Widerstandsgruppe unterstützen. Die nennt sich „Kobolde opponieren tyrannische Züchtigung“ oder kurz, KOTZ. Ach ja, da ist er ja schon, der klassische Borderlands-Humor.

Tiny Tina’s Wonderlands hat zwar den Namen der Serie nicht im Titel, ist aber trotzdem ein Borderlands-Spiel, allerdings mit ein paar Veränderungen. Wir haben es angespielt, und verraten euch in unserer Preview, ob die Wonderlands einen Ausflug wert sind.

Das haben wir gespielt: In der Demo konnten wir ein kleines Gebiet der Wonderlands frei erkunden und dort mehrere Quests erledigen, looten, kämpfen und Sammelgegenstände suchen. Zum Spielen standen uns zwei fertige Charaktere zur Auswahl, nämlich eine Grabgeborene und ein Killomant. 

Die anderen vier spielbaren Klassen waren kein Teil der Demo. Einige Features des fertigen Spiels konnten wir nicht ausprobieren, dazu gehören etwa die umfangreiche Charaktererstellung, die Hauptquest und die Klassenauswahl. Außerdem konnten wir auch nicht die sogenannte Oberwelt erkunden oder im Koop-Modus spielen. 

Borderlands mit einem Hauch Pen & Paper

Das Konzept von Wonderlands ist ziemlich einfach erklärt: Die Entwickler bauen auf der Idee der beliebtesten Erweiterung von Borderlands 2 auf, nämlich Tiny Tina's Angriff auf die Drachenfestung.

Der DLC ließ euch in eine Fantasywelt reisen, in der die Ereignisse immer wieder von Tiny Tina und anderen Borderlands-Charakteren kommentiert wurden. Denn eigentlich spielten die Helden nur eine Runde Bunkers & Badasses, also der Borderlands-Variante von Dungeons & Dragons – mit Tiny Tina als Dungeon Master.

Diese Meta-Ebene sorgte immer wieder für witzige Situationen, etwa wenn sich die Spielwelt den Unterhaltungen der Charaktere anpasste. Außerdem hatten auch bereits bekannte Charaktere ihren Auftritt als Fantasy-Version ihrer selbst.

Genau diese Idee will Gearbox mit Tiny Tina's Wonderlands wiederbeleben, allerdings ausgebaut zu einem eigenen Spiel. Mit am Spieltisch sitzen jetzt etwa zwei ganz neue Charaktere, nämlich Roboter Frette und Captain Valentine. Hin und wieder unterhalten sich die beiden mit Tiny Tina über das Spiel, was in der Demo ziemlich unterhaltsam war, aber bisher noch nicht so ikonische Momente erzeugen konnte wie im DLC von Borderlands 2.

Es geht wieder in eine Fantasy-Welt, die aber dieses Mal abwechslungsreicher und größer sein soll. In der Demo konnten wir aber nur ein verschneites Tal erforschen. Es geht wieder in eine Fantasy-Welt, die aber dieses Mal abwechslungsreicher und größer sein soll. In der Demo konnten wir aber nur ein verschneites Tal erforschen.

Dafür möchten die Entwickler offenbar die Pen & Paper- und Tabletop-Elemente ein wenig ausbauen: Denn neben den aus Borderlands-Spielen bekannten frei erkundbaren Kartenabschnitten gibt es eine Oberwelt, durch die wir uns als Wackelpuppen-ähnliche Spielfiguren bewegen. Diesen Teil des Spiels konnten wir in der Demo jedoch noch nicht ausprobieren.

Das Schicksal der Goblins

Bei der Karte, die wir in der Demo erkunden konnten, handelt es sich um ein optionales Gebiet, das wohl keine Verbindung zur Hauptquest hat. Dafür gibt es eine eigene Questreihe, die sich der Geschichte der hier lebenden Goblins annimmt. Wir helfen der Goblin Jar dabei, den bösartigen Drachen-Gott Vorcanar zu erledigen, der die Goblins versklavt hat. 

Goblin Jar ist eine tapfere Kämpferin der Widerstandsgruppe KOTZ. Goblin Jar ist eine tapfere Kämpferin der Widerstandsgruppe KOTZ.

Zusätzlich konnten wir zwei Nebenquests spielen, die eigene Geschichten erzählten. Besonders die Quest um eine uralte und schreckliche Waffe hat es uns dabei angetan. Hier bittet uns die Questgeberin, ausnahmsweise mal auf Gewalt zu verzichten, was uns immerhin fast gelingt. 

Am Ende können wir uns dann entscheiden, den Wächter der Waffe anzugreifen oder zu verführen - oder wir lassen ihn einfach ausreden. Nach einem sehr langen Monolog schläft der vermeintliche Bossgegner dann einfach ein und wir stibitzen die Waffe ganz ohne Gewalt.

Über die Hauptstory von Tiny Tinas Wonderlands wissen wir auch nach der Demo nicht mehr, als schon der Trailer verrät Video starten 2:31 Über die Hauptstory von Tiny Tina's Wonderlands wissen wir auch nach der Demo nicht mehr, als schon der Trailer verrät

Fantasy à la Tiny Tina

Die Welt von Tiny Tina’s Wonderlands zeichnet sich durch einen gelungenen Mix aus Borderlands und klassischer Fantasy aus. Das lässt sich gut anhand von Waffen und Ausrüstung zeigen. Wir benutzen immer noch Knarren aller Art, die ihren Vorbildern aus Borderlands 3 sehr ähnlich sehen.

Allerdings wurden diese um Design-Elemente erweitert, die zur Welt der Wonderlands passen. So gibt es nun Schusswaffen, die an Armbrüste erinnern und Bolzen verschießen. Andere Knarren werden nun durch anscheinend magische Kristalle betrieben.

Bonk! - Die Nahkampfwaffen

Eine der ersten Neuerungen die uns auffällt, wenn wir zum ersten mal unser Inventar öffnen, sind Nahkampfwaffen. Bisher konnten unsere Charaktere in Borderlands-Spielen zwar auch zuschlagen, aber dafür keine eigenen Waffen auswählen. Jetzt sammeln wir neben Gewehren und Pistolen auch Schwerter, Äxte und Hämmer ein und teilen anschließend damit aus.

Wie auch in Borderlands hängen manche Eigenschaften der Waffen von ihrem Hersteller ab. Hier gibt es auch neue Marken, bei Nahkampfwaffen etwa Bonk. Wie auch in Borderlands hängen manche Eigenschaften der Waffen von ihrem Hersteller ab. Hier gibt es auch neue Marken, bei Nahkampfwaffen etwa Bonk.

Die Nahkampfwaffen verfügen dabei über Werte und spezielle Fähigkeiten wie die Schusswaffen aus Borderlands: Wir verursachen also beispielsweise Elementarschaden oder heilen uns beim zuschlagen. Das ist eine interessante Neuerung, die noch mehr Möglichkeiten für auf den Nahkampf spezialisierte Klassen wie etwa den Brr-Zerker bietet.

Allerdings hätten die Entwickler hier noch weiter gehen können: Denn wir benutzen unsere Nahkampfangriffe immer noch per Tastendruck und können unsere Knüppel nicht dauerhaft statt einer Schusswaffe in der Hand halten. So fühlt sich der Nahkampf leider immer noch nicht so rund und intuitiv an wie das Schießen.

Magisches Feuerwerk

Deutlich mehr haben uns beim Anspielen von Wonderlands die neuen Zauber begeistert. Die ersetzen die Granaten aus anderen Borderlands-Titeln und sind wirklich gut gelungen. Es gibt nämlich, wie für einen Loot-Shooter angemessen, eine große Menge unterschiedlicher Zauber zu finden, die sich auch vollkommen unterschiedlich spielen.

Wir können zum Beispiel einen einzelnen Blitz aus unserer Hand schießen, einen Feuerregen auf unsere Gegner niederprasseln lassen oder die Lebenskraft unserer Gegner absorbieren. Außerdem gibt es auch defensive Optionen, die uns und unseren Teamkollegen beim Überleben helfen können.

Unsere Zauber sorgen teils für spektakuläre Explosionen und machen auch richtig Spaß. Unsere Zauber sorgen teils für spektakuläre Explosionen und machen auch richtig Spaß.

Wir können uns etwa eine schützende Aura zaubern, die angreifende Gegner verletzt. Oder wir errichten eine Schildkuppel, die uns vor Beschuss schützt und kleine drachenartige Wesen spawnt, die Gegner unter Beschuss nehmen. Natürlich können wir diese mächtigen Waffen nicht ununterbrochen verwenden. Nach dem Wirken eines Zaubers müssen wir einige Sekunden warten, bevor wir ihn erneut benutzen können.

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