Seite 2: Transport Fever 2 im Test: Eine der besten Simulationen des Jahres!

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Laut und stinkig

Besonders wichtig sind neu eingeführte Faktoren, die unsere Städte auch schrumpfen lassen können. Gibt es Staus oder überfüllte Bahnsteige? Schlecht. Gibt es Abgase und Verkehrslärm? Schlecht. Führt eine LKW-Linie direkt durch die Innenstadt zum Industriegebiet, sollte man also eine Umleitung erwägen. Oder man schafft neue Fahrzeuge an, die weniger Emissionen verursachen. Was tun bei Stau? Kann ein Kreisverkehr helfen? Hier brilliert die Simulation, denn wir fühlen uns bei all den Optionen und Erwägungen wie echte Verkehrsplaner.

Unterstützt werden wir dabei durch sehr hilfreiche Kartenmodi. Mit einem Klick können wir erkennen, wo welche Ressourcen verlangt werden, auf welchen Wegen sich wie viele Bewohner fortbewegen, oder an welcher Ecke der Stadt die meisten Emissionen ausgestoßen werden.

Diverse Kartenmodi helfen uns beim Management. Hier sehen wir eine Übersicht über die Nutzung unterschiedliche Verkehrswege unserer Einwohner. Diverse Kartenmodi helfen uns beim Management. Hier sehen wir eine Übersicht über die Nutzung unterschiedliche Verkehrswege unserer Einwohner.

Während die Versorgung der Städte gleichzeitig nachvollziehbarer und anspruchsvoller geworden ist, wurde die Simulation an anderer Stelle allerdings deutlich vereinfacht. So können wir jetzt zum Beispiel einen Holzfällerbetrieb einfach mit einem Sägewerk verbinden und bereits mit diesem simplen Transportweg gutes Geld verdienen. Und das, obwohl das Sägewerk keinen Abnehmer für die Bretter hat! Das war im ersten Teil noch anders. Für Neueinsteiger mag das hilfreich und intuitiv sein. Für den anspruchsvollen Spieler ist es eher eine ärgerliche Simplifizierung, die sich auch nicht durch die Einstellung des Schwierigkeitsgrades regulieren lässt.

Ein Traum für Nostalgiker

Ansonsten haben die Entwickler von Transport Fever 2 allerdings an unzähligen kleinen Schrauben gedreht, um die Spielerfahrung zu verbessern. Großartig ist die Möglichkeit, das Spieltempo und die Datumszeit voneinander getrennt zu justieren. Wer das Zeitalter der Dampflokomotiven liebt, kann nun etwa im Jahr 1900 die Zeit, mit der das Datum weiter tickt, verlangsamen oder sogar anhalten. Das Spiel läuft dennoch im gewohnten Tempo und auch die Einnahmen und Ausgaben werden berechnet, obwohl streng genommen gar keine Zeit vergeht. Ein Traum für jeden Eisenbahnnostalgiker.

Die Stadtübersicht ist klar strukturiert und zeigt uns an, was wir tun müssen, damit die Stadt weiter wächst. Hier fehlt es an Baustoffen und weiteren Zielen für Passagiere. Die Stadtübersicht ist klar strukturiert und zeigt uns an, was wir tun müssen, damit die Stadt weiter wächst. Hier fehlt es an Baustoffen und weiteren Zielen für Passagiere.

Bahnhöfe und Stationen sind nun modular erweiterbar. Benötigt man einen neuen Bahnsteig oder neue Gleise, lässt sich dies nun mit einem Baukastensystem ganz simpel ergänzen. Auch Überdachungen und Unterführungen sind so installierbar. Auf diese Weise lassen sich sogar Fracht- und Passagierbahnhöfe kombinieren. Das funktioniert auch bei Häfen, Flughäfen und Busbahnhöfen und erleichtert den immer wieder nötigen Umbau des eigenen Transportnetzwerkes.

Komfortverbesserungen solcher Art finden sich an allen Ecken und Enden: Wenn man Straßen oder Schienen wieder abreißt, formt sich die Landschaft nun automatisch wieder in den Ursprungszustand zurück. Bislang musste man jedes Mal manuell mit dem Terraforming-Tool nacharbeiten. Dies erübrigt sich nun und sorgt für eine enorme Zeitersparnis.

Transport Fever 2 - Screenshots ansehen

Für viele Spieler von Transport Fever 1 war gerade im Lategame auf größeren Karten die Performance ein wiederkehrendes Problem. Laut Auskunft der Entwickler hat man daher für Transport Fever 2 einige grundlegende technische Veränderungen vorgenommen, was zu einer besseren Framerate führen und Mikroruckler verhindern soll, was wir aus der Erfahrung unserer Teststunden durchaus bestätigen können.

Neben noch weiter ausgebauten Möglichkeiten für Modder glänzt Transport Fever 2 auch mit einem im Spiel integrierten Karteneditor. Die Tools sind simpel, aber mächtig. Kinderleicht lassen sich Siedlungen in unterschiedlicher Größe, Fabriken und Rohstoffbetriebe auf der Karte platzieren sowie das Gelände anpassen. Dutzende Texturenpinsel, mit denen wir von Gras über Sand und Waldboden bis hin zum Schotter für das Gleisbett das Gelände frei gestalten können, werden mitgeliefert. Und wer sich auf diese Weise seine eigene Karte erstellt, kann diese sogar im späteren Spiel noch weiter verändern und anpassen.

Modding
Mods spielen für den Erfolg von Transport Fever 1 eine große Rolle. Bis heute sind tausende Mods für das Spiel erschienen, vor allem neue Fahrzeugmodelle und Elemente für die schönere und authentischere Gestaltung der Spielwelt erfreuen sich großer Beliebtheit. Insofern wird es mit Sicherheit sehr schnell ähnliche Projekte auch für Transport Fever 2 geben. Die Entwickler versprechen außerdem neue Möglichkeiten für Modder: Das UI-Design wird veränderbar sein. Repaints werden unterstützt, so dass Modder unterschiedliche Fahrzeuge mit abwechslungsreicher Lackierung als Varianten hinterlegen können. Und das Scripting-Interface wird erweitert, so dass Community-Missionen möglich werden. Zudem arbeiten die Entwickler gerade an einem Moddingtool, mit dem man Fahrzeuge aus 3D-Programmen ins Spiel importieren kann.

TF 2 ist keine klassische Wirtschaftssimulation!

Zum Schluss noch eine Warnung: Transport Fever 2 ist keine klassische Wirtschaftssimulation. Ihr stellt keine Mitarbeiter ein, ihr kauft keine Fabriken oder Aktien und es gibt auch keine Konkurrenzunternehmen. Dementsprechend bietet das Spiel auch keinen Multiplayermodus. Transport Fever 2 dreht sich ganz um die Perfektionierung eines immer komplexer werdenden Transportnetzwerkes oder - und das ermöglicht das Spiel natürlich auch - um das liebevolle Schönbauen auf einer Art virtuellen Eisenbahnplatte.

Wer das mag, der kann - auch und vor allem als Neueinsteiger - bedenkenlos zugreifen. Transport Fever 2 erfindet sich zwar nicht neu, dennoch werden auch Veteranen daran ihre Freude haben, denn sie erwarten zahlreiche Verbesserungen nahezu aller Aspekte des Spiels. Wer es einmal ausprobiert hat, wird nicht mehr zurück wollen.

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