Nur drei Völker?
Wohl größter Wermutstropfen in Dawn of War 3: Als erster Serienteil wird es mit nur drei Völkern veröffentlicht werden. Space Marines, Eldar und Orks sind drin, Chaos muss draußen bleiben - und wird uns als größter Warhammer-Schurke sicher fehlen. Was wir dafür von den Space Marines bislang gesehen haben, machte einen spannenden Eindruck. Die Entwickler beschreiben ihre Strategie als »Die Speerspitze«: schnell, hart und gezielt zuschlagen, um den Feind zu überwältigen.
Dazu können sie in bester Serientradition wieder Truppen in Landekapseln laden und direkt in die Schlacht schießen, statt behäbig an die Front zu marschieren. Außerdem hat jedes Volk eine Superwaffe. Bei den Marines ist das etwa ein orbitaler Laser, den wir frei steuern dürfen. Je mehr er zerstört, desto vernichtender, aber auch desto langsamer wird er.
In der Einheitenriege erkennen wir jede Menge alter Bekannter wieder: Cybot-Mechs metzeln sich mit Klauen und Flammenwerfer durch zerbrechliche Eldar-Banshees, Marines mit Laserwaffen zerlegen Illum-Zar-Panzer. Klassische Marines lassen sich wieder mit Flammenwerfern für Flächenschaden oder rüstungsbrechenden Plasmawaffen aufrüsten.
Im Gegensatz zu den Eliteeinheiten sind reguläre Kämpfer aber insgesamt weniger vielseitig und erfüllen daher eindeutige Rollen im Kampf. Jetpack-Marines sind etwa besonders nützlich gegen das neue Deckungssystem. Statt Einheiten hinter Mauern zu stellen, nehmen wir jetzt über die Karte verstreute Schildgeneratoren ein. Stellen wir unsere Truppen darin auf, fängt die Barriere alle Fernkampfattacken aus jeder Richtung ab, bis die Schildpunkte weggeballert sind - oder eben ein Sprungtrupp reinhüpft und unsere Jungs im Nahkampf herausprügelt.
Mexican Standoff auf Acheron
So schade es ist, dass wir nur drei Völker kriegen, so hat Dawn of War 3 seinen Vorgängern an dieser Front auch etwas voraus: Wir dürfen in der Kampagne alle Parteien befehligen statt nur die Space Marines und müssen dafür nicht auf Addons warten. Die Kampagne will den Spagat schaffen, Veteranen mit Anspielungen und anspruchsvollen Einsätzen zurückzuholen, aber gleichzeitig Neulinge in die Spielmechanik aller drei Parteien und in das brutale Warhammer-Universum einzuführen. Bindeglied dazu soll eine spannende Story sein, die wir abwechselnd aus allen drei Seiten erleben.
Zurück zur Kampagne:Kolumne zum Wert von Kampagnen in Strategiespielen
Auf dem Eisplaneten Acheron liegt eine mysteriöse Waffe, hinter der gleich drei alte Bekannte her sind: Gabriel Angelos für die Blood Ravens, die Eldar-Runenprophetin Macha und Ork-Obermotz Gorgutz. Wir sahen eine abgekürzte Variante einer Space-Marine-Mission, in der sich Gabriel Angelos recht geradlinig zu einem Eldarportal durchschlagen muss. Die fertigen Einsätze sollen allerdings umfangreicher ausfallen, deswegen ließ sich daraus noch nicht auf die finale Kampagne schließen.
Trotzdem waren wir enorm angetan von unserem ersten Blick auf Dawn of War 3: Es sieht so aus, als hätten Relic genau die richtigen Elemente aus den beiden Vorgängern für den dritten Teil vermischt. Nur der Koopaspekt aus Dawn of War 2 hat uns noch gefehlt. Die Kampagne kehrt jedenfalls wieder zurück zur reinen Singleplayer-Angelegenheit. Koop wird es zwar weiter im Spiel geben, nur in welcher Form, wollte man noch nicht verraten. Wir hoffen jedenfalls, dass auch diese Serienstärke angemessen fortgeführt wird.
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