Wissen ist Macht, behüte es gut
Immerhin: Durch jede Partie von Gladius führt eine Kampagne, jedes Volk erlebt seine eigene kleine Geschichte. Neben dem militärischen Sieg ist der Abschluss der Story die einzig weitere Siegmöglichkeit. Quests verlangen von uns den Bau bestimmter Gebäude und Truppen, die Vernichtung neutraler Monster und Armeen oder das Sammeln einer gewissen Menge an Ressourcen.
Bei der Erfüllung gibt es dann wiederum Bonus-Ressourcen, Items oder ein paar Truppen. Leider gibt es anders als in Stellaris keinerlei Zufallselemente für die jeweils unter zehn Stunden dauernden Kampagnen, nach dem ersten Durchspielen hat man deshalb schon alles gesehen.
Fies: Ab und zu triggern wir ungewollt zum schlechtmöglichsten Zeitpunkt Quests, die uns ausgerechnet während der Belagerung des Gegners eine riesige Armee vor der eigenen Hauptbasis abstellt. Das kann enorm frustrieren, wenn etwa unser eigentlich übermächtiges Militär gerade auf der anderen Seite der Karte kämpft und die Quest-Gegner ungestört unsere Basis komplett zerlegen, was uns zum Neuladen zwingt. Der übergreifende Plot um den namensgebenden Planeten Gladius Prime ist zudem komplett banal und kann dem 40K-Universum nichts hinzufügen.
Nur Narren versagen in der Ausübung ihrer Pflicht
Trotz seiner Schwächen und Limitierungen kann Gladius im Kern motivieren. Dank des unkaputtbaren 4X-Gameplays wollen wir einfach noch eine Runde spielen, um per Forschung einen neuen Truppentypen freizuschalten. Noch eine Runde, bis wir eine Heldeneinheit (die wie in Dawn of War Spezialfähigkeiten lernen kann) haben. Noch eine Runde, um eine gegnerische Basis einzuäschern.
Die KI hält in der Regel gut mit, nur ab und zu kommt es zu Fehlern. Bei einer Belagerung verfeuert der Computer einmal beispielsweise sein gesamtes Arsenal auf unseren im Wald geschützten und somit fast unverwundbaren Helden, statt schwachbrüstige Unterstützungseinheiten auf dem offenen Feld zu zerlegen.
Völlig unfähig ist die KI nicht und ohne Diplomatie und Co. muss sie auch deutlich weniger können als etwa in Civilization 6, ab und zu fällt ein Fehltritt aber auf. Die Herausforderung steckt in Handicaps und auf höheren Schwierigkeitsstufen, die sich separat für alle Mitspieler einstellen lassen.
Optisch fährt Relics of War ebenfalls nur das Nötigste auf. Die Einheitenmodelle sind wenig detailliert, die Animationen limitiert und das Terrain nicht wirklich hübsch. Wieder würden wir Civilization als optischen Vergleich heranziehen - allerdings dieses Mal Civ 5 von 2010 und nicht den neuesten Teil. Unter dem Strich empfiehlt sich Warhammer 40.000: Gladius - Relics of War deshalb nur für solche Spieler, die mit einer kriegerischen 40K-Variante von Civilization Spaß haben könnten und eher Skirmishes als eine spannende Story erwarten.
Warhammer 40.000: Gladius - Relics of War - Screenshots ansehen
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