Alles Schrott! Zumindest dieses Ardania. Die umkämpfte Fantasy-Welt ging bei unserem letzten Eroberungsversuch nämlich zu Bruch und besteht nun nur noch aus im Äther treibenden Einzelteilen. Macht aber nix, in Warlock 2: The Exiled, dem Nachfolger von Warlock: Master of the Arcane bekommen wir trotzdem wieder die Chance, als Erzmagier den Thron zu erobern. Hoffentlich machen wir dabei nicht noch mehr kaputt!
Das mit den Scherben klingt ähnlich wie im Fantasy-Strategiespiel Eador: Masters of the Broken World, bei dem Helden und Armeen auch von Weltscherbe zu Weltscherbe springen und Rundentaktik-Schlachten bestreiten. Warlock 2 schlägt aber ein forscheres Tempo an und wirft uns schneller ins Schlachtgetümmel, als wir »Feuerball« buchstabieren können. Kämpfe finden nämlich nicht in einem separaten Modus statt, sondern Runde für Runde auf den Hexfeldern - ähnlich wie in Civilization 5.
Bevor wir uns versehen, kommandieren wir Bogenschützen gegen Riesenratten, räuchern feindliche Siedlungen mit Belagerungsmaschinen aus und freuen uns darüber, dass unsere Infanterie schon wieder befördert wurde und dafür eine neue Fertigkeit erhält.
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Taktikschlachten auf Hexfeldern
Wir müssen unsere Einheiten möglichst geschickt einsetzen, um gegen alle möglichen Arten von herumstromernden Monstern und die Schergen anderer Magier siegreich zu sein. Zur Verbreiterung unserer Machtbasis bauen wir Städte, die wir je nach Bedarf auf Truppenrekrutierung, Manaregeneration, Füllung unserer Kornkammern oder Steuereinnahmen trimmen.
Welche Funktion eine Stadt in Warlock 2 einnimmt, bestimmen wir über Gebäude. Kasernen, Mühlen oder Marktplätze nehmen in den Städten nicht nur einen abstrakten Listenplatz ein, sondern werden um den Stadtkern herum auf ein freies Hexfeld platziert. Jede der nun sechs Rassen - Menschen, Elfen, die mechanisch orientierten Svarts, Untote, Dunkelelfen und Goblins - verfügt dabei über eigene Bauwerke und eigene Truppen.
Svarts-Architektur beispielsweise besteht aus Fabriken, in denen wir mechanische, zu Belagerungsgerät umfunktionierte Baumaschinen zusammenschrauben. Elfenstädte dagegen verfügen über Schießstände, um die tödlichen Bogenschützen der Spitzohren auszubilden. Die sechs Rassen spielen sich allerdings nicht grundlegend unterschiedlich. Nur die Untoten verbrauchen statt Nahrung die Ressource Mana und können daher auf Bauernhöfe verzichten.
Optisch fast identisch
Wo genau liegt nun der Unterschied zwischen Warlock: Master of the Arcane und seinem Nachfolger? Auf den ersten Blick ist es beinahe unmöglich, die beiden Titel auseinanderzuhalten, am Interface und der Spielmechanik wurden eher Details verändert, etwa dass hinter Nahkämpfern aufgestellte Bogenschützen nun automatisches Sperrfeuer schießen, wenn die Vordermänner angegriffen werden. Super dabei:Die Zauber-Forschung erfolgt jetzt nicht mehr blind, sondern kann anhand eines Technologiebaums abgearbeitet werden. So kommt man leichter an seine Wunschsprüche.
Sprachprobleme
Warlock 2: The Exiled ist als deutsche Version spielbar (mit deutschen Texten, aber ohne lokalisierte Audiomeldungen), aber wir empfehlen trotzdem, das Spiel nach Möglichkeit auf Englisch anzugehen. Der Grund: Längere Texte wie die Dialoge mit den anderen Magiern, die Questbeschreibungen sowie die Einheitenporträts sind zwar völlig in Ordnung, katastrophal hingegen fallen die Beschriftungen der Benutzeroberfläche aus. »Nahe Stadtansicht« anstatt »Stadtansicht schließen« auf der Schaltfläche, mit der wir aus einem Stadtmenü wieder zurück auf die Hauptkarte kommen, ist nur ein Beispiel. Hier hat offensichtlich ein Übersetzer ohne zu wissen, worum es geht, den Befehl »Close City View« exakt falsch eingedeutscht.
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