Seite 2: World of Warcraft: Mists of Pandaria im Test - Kein Mist

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Die neue Welt: Pandaria

Der neue Kontinent Pandaria besteht aus sieben großen Gebieten, die wir zwischen den Stufen 85 auf 90 erkunden. Außerdem dürfen sich Pandaren von Stufe 1 bis 10 in ihrem Startgebiet auf dem Rücken einer Riesenschildkröte austoben. Genau genommen gibt es also acht neue Gebiete, der geographische Umfang von »Mists of Pandaria« liegt damit auf dem Niveau der bisherigen Erweiterungen. Als Gimmick können wir im Gebiet »Tal der vier Winde« sogar unseren eigenen Bauernhof betreiben – ähnlich wie im Social Game Farmville. Dort lassen sich dann Kochzutaten züchten und Schädlinge vermöbeln. Nichts Weltbewegendes also, aber für Zwischendurch ganz nett.

Während die Schneegebiete von Nordend (Wrath of the Lich King) oder auch die Scherbenwelt (Burning Crusade) weniger durch grafische Highlights zu begeistern wussten, hat Pandaria diesbezüglich mehr zu bieten und lässt sogar die teilweise sehr schönen Gebiete aus Cataclysm hinter sich.

Denn für ein Spiel, dessen technischer Grundstein schon vor mehr als acht Jahren gelegt wurde, sieht Mists of Pandaria immer noch ordentlich aus. Das liegt nicht allein an neuen Texturen, beweglichen Lichtquellen oder den stark verbesserten Schatten, sondern auch an der großen Detailverliebtheit und dem stimmigen Grafikstil, in dem Blizzard den neuen Kontinent gestaltet hat. Man findet kaum einen Ort, der nicht einzigartig wirkt oder gar einem vorherigen gleicht.

Auch sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Abschnitten sehr gelungen, ohne dass je das Gefühl aufkommt, einen komplett anderen Kontinent zu betreten, wenn man das Gebiet wechselt. Alles in allem ist Pandaria die mit Abstand schönste Landmasse in World of Warcraft, die maßgeblich zur hervorragenden Atmosphäre des neuen Addons beiträgt.

Pandaria Wie könnte es anders sein? Auch der Kontinent Pandaria wird von einer großen Mauer durchzogen.

Jadewald Hier beginnt die Reise. Nach einer Seeschlacht gehen Horde und Allianz in diesem dicht mit Bambus bewaldeten Gebiet an Land.

Krasarang-Wildnis Im finsteren Waldgebiet warten neben verfallenen Ruinen auch die feindseligen Mogu auf nicht willkommene Eindringlinge.

Kun-Lai-Gipfel Das Dach der Welt oder besser gesagt: das Dach von Pandaria wird vom mysteriösen Schatten-Pan-Clan bevölkert.

Schreckensöde Wie der Name schon sagt: Ab hier wird’s ungemütlich. In der gefahrvollen Sumpflandschaft erinnert nicht viel an die Idylle der anderen Gebiete.

Tal der ewigen Blüten Die zentrale Zone der neuen Erweiterung. Hier finden sich die Hauptstädte von Allianz und Horde. Allerdings muss man zunächst eine Questreihe abschließen, damit sich das Tor zum Tal öffnet.

Tal der vier Winde Das ländlich geprägte Gebiet ist von Landwirtschaft und rauer Naturschönheit geprägt. Erste Instanzbesuche können wir hier in der Brauerei Sturmbräu unternehmen.

Tolongsteppe Genau wie die Schreckensöde wird auch die Tolongsteppe hinter der großen Mauer abgeschottet. Das hat seinen Grund: Hier warten die kriegerischen Mantis auf ihre Chance, den Pandaren die Herrschaft streitig zu machen.

Auch wenn Blizzard die Landschaften für unseren Geschmack fast schon zu voll gepackt hat, an fast jeder Ecke erwarten uns Tempel, Dörfer oder andere Schauplätze. Dafür mangelt es an stimmungsvollen »Leerräume« wie das Geißel-Schlachtfeld in Nordend, das zwar spielerisch sinnfrei war, beim Überflug aber ganz wunderbar auf die Bedrohung durch Arthas' untote Horde einstimmte.

Das Paralleluniversum

Der Einstieg in Mists of Pandaria gestaltet sich ähnlich wie der in Burning Crusadeoder Wrath of the Lich King, auch diesmal muss man erst mal den Weg zum neuen Kontinent finden. Dafür existieren sowohl auf Allianz- als auch auf Hordeseite Quest-Reihen, die auf Stufe 85 in den jeweiligen Hauptstädten Sturmwind und Orgrimmar beginnen.

Die ersten Allianz-Quests auf Pandaria starten vielversprechend: Hier nehmen wir an einer Luftschlacht teil und müssen Horde-Schiffe versenken. Die ersten Allianz-Quests auf Pandaria starten vielversprechend: Hier nehmen wir an einer Luftschlacht teil und müssen Horde-Schiffe versenken.

Beide Auftragsketten erzählen von der schicksalhaften Seeschlacht zwischen Allianz und Horde und der zufälligen Entdeckung eines neuen Kontinents – um welchen es sich dabei bloß handelt? Abgesehen von der Tatsache, dass wir als Allianzler eher auf eine Rettungsmission gehen und uns als Hordler, wie könnte es anders sein, einem erbarmungslosen Angriffskrieg anschließen, verlaufen beide Geschichten fast identisch. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn dank der (wenn auch simplen)Spielgrafik-Zwischensequenzen dauert es nicht lange, bis sich das typische WoW-Feeling einstellt.

Leider braucht es dann auch nicht viel länger, bis sich die ebenfalls WoW-typischen Standard-Aufträge im Quest-Logbuch finden, aber irgendwo muss die Erfahrung für Stufe 90 ja herkommen. So starten wir im Jadewald, dem östlichsten Gebiet von Pandaria. Auch wenn uns hier anders als etwa in Wrath of the Lich King keine irren Quest-Neuheiten erwarten, sieht das neue WoW doch von Anfang an sehr stimmig aus und schafft es, eine dichte Atmosphäre zu schaffen, die in vorherigen Addons zum Start oft ein wenig gefehlt hat.

Vollkommen ideenlos sind die Quests von Mists of Pandaria zudem nicht, auch wenn es nach wie vor mehr »Töte zehn hiervon, sammle fünf davon«-Aufgaben gibt, als selbst eingefleischten Fans lieb sein kann. Immerhin bietet »Mists of Pandaria« immer mal wieder mit detailverliebten Einlagen. Das Hochspielen auf Stufe 90 wirkt damit weniger wie eine schnöde Pflichtaufgabe, sondern bietet WoW-Fans von Anfang an das, was zu erwarten war: eine Reise durch eine liebevoll gestaltete Onlinewelt, die zwar nicht durch spielerische Revolutionen überzeugt, sich dafür aber nahtlos in das mittlerweile acht Jahre alte MMO einfügt.

WoW - Mists of Pandaria - Boxenstopp-Video zur CE Video starten 7:18 WoW - Mists of Pandaria - Boxenstopp-Video zur CE

Rein spielerisch ändert sich an den Standard-Quests allerdings auch in späteren Gebieten kaum etwas. Hier und da lässt sich ein kurzes Szenario einschieben, die eine oder andere Quest überzeugt mit netter Kampfmechanik gegen einen Mini-Boss, doch bleiben im Großen und Ganzen die Jagd- und Sammel-Quests in der Mehrzahl.

Noch dazu hat sich Blizzard oft sichtlich wenig Mühe gegeben: Als uns ein Panda im Wald auf die Suche nach einem Geist schickt, erwarten wir eine längere Suche, vielleicht sogar eine kleine Schnitzeljagd – doch das Schattenwesen hockt schon zwei Bäume weiter. Das nennt man dann wohl »einsteigerfreundlich«.

Kein Phasing auf der Schildkröte

Shen-zin Su, so heißt die gigantische Schildkröte, auf deren Rücken sich das Startgebiet für neue Pandaren-Helden, die wandernde Insel, befindet. Der Einstieg erfolgt auch hier mehr als klassisch. Typische Jagd- und Sammel-Quests säumen den Weg des Bären-Azubis, der zunächst bei Meister Shang Xi seine Ausbildung abschließen und die Riesenkröte später von einer schlimmen Verletzung befreien muss.

Das Umhauen von Feinden und Einsammeln von diversen Gegenständen, von denen der entsprechende Auftraggeber seltsamerweise um die zehn Stück braucht, findet vor einer durchaus gelungenen Asia-Kulisse statt. Prächtige Tempelanlagen, malerische Naturpanoramen und allerlei verschnörkeltes Mauerwerk lassen in Kombination mit einem äußerst passenden Soundtrack hier und dort ein angenehmes Fernost-Feeling aufkommen, das durch die erweiterte Sprachausgabe der Auftraggeber noch verstärkt wird.

WoW: Mists of Pandaria - Die ersten 10 Minuten Video starten 9:52 WoW: Mists of Pandaria - Die ersten 10 Minuten

Dass die Phasing-Technik weit weniger häufig als noch in Cataclysm zum Einsatz kommt, lässt die Missionen zwar unspektakulärer inszeniert wirken, doch bleiben die Aufgaben in Phasing-Quests ja ebenfalls meist auf Töten und Sammeln beschränkt – nur eben besser verpackt.

Die ersten Allianz-Quests auf Pandaria starten vielversprechend: Hier nehmen wir an einer Luftschlacht teil und müssen Horde-Schiffe versenken. Die ersten Allianz-Quests auf Pandaria starten vielversprechend: Hier nehmen wir an einer Luftschlacht teil und müssen Horde-Schiffe versenken.

Trotz der bemerkenswerten Atmosphäre, den sehr guten Animationen und der teils humoristisch angehauchten Geschichte, die hauptsächlich an der Seite der beiden Buddy-Bären Ji Feuerpfote und Aysa Wolkensänger bestritten wird, hätte ein bisschen mehr Abwechslung nicht geschadet. Gut, hier und da taucht eine Art Bossgegner auf, bei dem schon jetzt, in jungen Jahren, das Ausweichen vor Bodeneffekten und das Beachten spezieller Kampfmechaniken geübt werden kann.

Doch fehlen die herausstechenden Aufgaben, die im Gedächtnis bleiben, Aufgaben, wie es sie beispielsweise im Goblin-Startgebiet von Cataclysm gab. Und nein, ein bisschen auf Baumstämmen herumhüpfen, in eine Wasserfontäne springen oder riesigen Kaninchen die Karotten klauen, zählt nicht zu jenen vermissten Highlights.

Mehr in Richtung Höhepunkt entwickelt sich das Ende des Startgebiets, jedoch eher mit schönen Aussichten über die schwimmende Insel und interessanter Story als mit spielerischer Überraschung. Besonders beim ersten Zusammentreffen mit Charakteren aus der »alten Welt« kommt dann noch einmal das (leider nicht omnipräsente) Gefühl eines bislang isolierten Pandaria auf, das nun auf die Eindringlinge aus Azeroth trifft. Zum Abschluss hat unser Pandaren dann die Wahl, ob er sich der Allianz oder der Horde anschließen möchte. Diese an sich folgenreiche Entscheidung präsentiert Mists of Pandaria allerdings als schlichtes Optionsmenü anstatt als dramatische Questreihe – eine vertane Großchance.

Unterm Strich sind die ersten tapsigen Gehversuche als Panda atmosphärisch durchwegs eindrucksvoll, spielerisch jedoch die gewohnte Standardkost, der manchmal etwas Auflockerung mehr als gut getan hätte.

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