Mit Dragonflight wurde vieles anders in der Welt von World of Warcraft. Während die beiden letzten Erweiterungen Battle for Azeroth und Shadowlands bei den Spielern eher gemischte Reaktionen hervorrufen, kam Dragonflight insgesamt gut an.
Auch weil es vielen Kernsystemen des mittlerweile fast 20 Jahre alten MMOs eine Generalüberholung verpasst: komplett überarbeitetes Berufssystem, abwechslungsreiche Mythisch-Plus-Dungeons, eine Rückkehr zu Talentpunkten und ein Fokus auf eine um einiges einfachere Geschichte. Nun stellt sich aber zum Start von WoW-Patch 10.1 die Frage, wie Blizzard auf dem neuen Fundament aufbaut.
Diese Frage und viele andere beantworteten uns Game Director Ion Hazzikostas und Lead Quest Designer Josh Augustine. Dabei erklärten sie, wie weit die Zusammenarbeit zwischen Horde und Allianz gehen darf, warum Mythisch-Plus-Dungeons sich in Zukunft nicht nur um Affixe drehen werden und wie neue Quest Designer frischen Wind in die Geschichte bringen.
Unsere Gesprächspartner
Ion Hazzikostas: Kurz vor dem Release von Wrath of the Lich King gab Ion seinen alten Job als Anwalt auf, um stattdessen bei Blizzard zu arbeiten. Als Class und Encounter Designer war er für viele der ikonischen Bosskämpfe in WotLK verantwortlich, wie die Champions im Kolosseum des Kreuzfahrers. 2016 übernahm er die Rolle Lead Game Designers und löste Tom Chilton ab. Damit ist er mittlerweile der Hauptverantwortliche für drei Erweiterungen von World of Warcraft.
Josh Augustine: Josh war lange als Freelancer unterwegs und dabei für PC Gamer und Daybreak Games tätig, wo er auch an Everquest arbeitete. Seit 2017 ist er nun für Blizzard tätig, wo er an vielen Questreihen in Battle for Azeroth und Shadowlands arbeitete. Von ihm stammen zum Beispiel Teile der Revendreth-Kampagne. Zudem ist er ein Mentor für viele angehende Quest Designer bei Blizzard, die ihr Können gerade in Dragonflight zeigen dürfen.
Wie weit das neue Zusammenspiel von Allianz und Horde geht
GameStar: Im Patch 10.1 werden zum ersten Mal fraktionsübergreifende Gilden eingeführt. Aber es gibt immer noch viele Barrieren wie zum Beispiel das Handeln eines Fläschchens vor dem Raid, das Herstellen eines Gegenstandes für Gildenmitglieder, Einschränkungen beim gemeinsamen Questen und Beschränkungen für Inhalte wie Zeitwanderungen. Werden diese Barrieren in Zukunft fallen?
Ion Hazzikostas: »Meiner Meinung nach ist das sehr wahrscheinlich. Das ist die Richtung, in die wir uns im Allgemeinen bewegen, aber wir gehen Schritt für Schritt vor. Dazwischen beobachten wir die sozialen Auswirkungen und stellen sicher, dass alle technischen Grundlagen funktionieren, während wir immer mehr fraktionsübergreifende Zusammenarbeit zulassen.
Ein Teil davon, auf der technischen Seite, besteht einfach darin, 20 Jahre an Logik in unserem Code und anderswo rückgängig zu machen, die davon ausgingen, dass Allianz und Horde niemals in der Lage sein würden zusammenzuarbeiten. Wir wollen sicherstellen, dass wir das richtig machen.
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