Seite 2: XCOM: Chimera Squad im Test - Die größte XCOM-Stärke selbstbewusst aufs Spiel gesetzt

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Was macht es anders als XCOM 2?

Das klingt jetzt alles ein wenig nach XCOM-2-Light. Rundentaktik-Fast-Food, wenn man so will. Das wäre es auch, würde Chimera Squad nicht ein paar Wagnisse eingehen und sogar mit einer der größten Serien-Stärken zugunsten frischer Ideen brechen.

In XCOM war es nämlich schon immer sehr spaßig, dass wir unser Team extrem frei gestalten konnten. Nicht nur das Aussehen, sondern auch Bewaffnung der Agenten bestimmten, wer für uns in die Schlacht zog. Diese Agenten hatten zwar keine Persönlichkeit, wuchsen uns dank ihrer Anpassungsfähigkeit und der Aussicht auf den permanenten Tod trotzdem ans Herz.

Chimera Squad wirft das alles über Bord und führt stattdessen feststehende Persönlichkeiten ein. Jedes der elf Mitglieder des Chimera Squad hat eine eigene Stimme, eine eigene Meinung. Außerdem gibt es dadurch jede Klasse nur einmal. Stirbt einer der Agenten auf einer Mission, gilt sie als gescheitert und wir müssen nochmal ran. Dauerhaft sterben können Agenten dadurch also nicht mehr.

Das sind die Mitglieder des Chimera Squad:

Am besten gefällt uns, dass wir nun auch Aliens in unserem Squad willkommen heißen. Gerade Charaktere wie der Sektoide Verge und Viper Torque sind eine pure Freude. Vor allem, wenn man von genau diesen Gegnertypen in den Vorgängern noch gepiesackt wurde. Nun sind wir es, die Feinde mit unserer Zunge fangen oder ganze Gruppen per Gedankenkontrolle fremdsteuern.

Auch das Missionsdesign unterscheidet sich. Wir kämpfen nun nicht mehr auf weitläufigen Karten, sondern stoßen immer von einem Bereich in den nächste vor. Dafür können wir vorher entscheiden, welches Squadmitglied durch welchen Zugang vorstoßen soll und legen so fest, wann sie am Zug sind. Das passt gut zum polizeilichen Setting und versprüht echte Swat-Atmosphäre, nutzt sich nach einiger Zeit aber ab und wirkt etwas repetitiv.

Hat sich das Risiko gelohnt?

Alle diese Neuerungen machen Spaß, sie tragen aber nicht zu einem besseren Spielgefühl als von XCOM 2 bei. Die Änderungen sind höchstens ein gleichwertiger Ersatz für Inhalte, die auch vorher schon gut waren.

So passt das Vorstoßen in die einzelnen Abschnitte zwar sehr gut ins Setting, trotzdem hätten wir uns öfters ein paar wirklich große Gebiete gewünscht. Zumal sich einige der kleinen Kampfräume in Nebenmissionen häufig wiederholen.

Etwas ärgerlich: Dieser Bug tritt recht häufig auf. Unsere Einheiten schweben dann ein halben Meter über dem Boden. Etwas ärgerlich: Dieser Bug tritt recht häufig auf. Unsere Einheiten schweben dann ein halben Meter über dem Boden.

Ähnlich verhält es sich auch mit dem Wechsel von anpassungsfähigen zu festgelegten Agenten. Hier stört uns sogar am meisten, dass die Entwickler nicht weit genug gegangen sind. Der Vorteil solcher einzigartigen Einheiten wird gar nicht ausgeschöpft. Sie haben zwar eine Persönlichkeit und interagieren unterhaltsam miteinander, sind für die Story aber ohne belang. Das wird schon dadurch klar, dass wir von den elf Agenten in einem Durchlauf nur acht rekrutieren können. Da wäre so viel mehr drin gewesen!

Trotzdem bleibt XCOM auch mit Chimera Squad ein sehr hochwertiges Strategiespiel. Gerade wegen des geringen Preises macht man als Käufer wenig falsch. Die Neuerungen reißen zwar keine Bäume aus, ruinieren das Spiel aber auch nicht, sondern sorgen für eine etwas anderes aber gewohnt spannendes XCOM-Erlebnis.

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