XCOM: Chimera Squad im Test - Die größte XCOM-Stärke selbstbewusst aufs Spiel gesetzt

Rundentaktik wie bei XCOM erfreut sich großer Beliebtheit. Jetzt ist der Genre-Primus zurück und bricht mit seiner eigenen Formel. Zahlt sich das Risiko aus?

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XCOM bricht mit seiner Formel und setzt damit viel auf Spiel. Zahlt sich das aus? XCOM bricht mit seiner Formel und setzt damit viel auf Spiel. Zahlt sich das aus?

Es traf uns wie ein Swat-Angriff. Niemand hat es kommen sehen. Niemand war so wirklich darauf vorbereitet. Doch plötzlich steht einfach ein neues XCOM mitten in unserer Wohnung, drückt uns die Pistole auf die Brust und schreit: »Nimm jetzt deine Maus in die Hand und spiel, verdammt!«

Und wir sagen (etwas ängstlich) »Danke«. XCOM 2: War of the Chosen ist schließlich vor nunmehr drei Jahren erschienen, da kommt ein »Nachfolger« für eines der besten Rundentaktik-Spiele gerade recht.

Wie gut War of the Chosen genau war, erfahrt ihr in unserem damaligen Test:

Tatsächlich passt dieser etwas unvorhersehbare Release auch sehr gut zum neuen XCOM. Denn in Chimera Squad machen wir ja selbst nichts anderes. Schnell zugreifen, viel rumballern und am Ende hoffentlich mit ein paar Gefangenen rausgehen. Wie ein Swat-Team also. Nur mit Laserwaffen und Aliens. Aber kann das XCOM überhaupt?

Ist Chimera Squad überhaupt ein richtiges XCOM?

Ist euch oben etwas aufgefallen? Das Wort »Nachfolger« steht in Anführungszeichen! Chimera Squad ist nämlich eigentlich gar kein richtiger Nachfolger. Kein XCOM 3, sondern ein sehr klassisches Standalone-Addon, die heutzutage gar nicht mehr so häufig produziert werden.

Was bedeutet das? Chimera Squad basiert zu sehr großen Teilen auf XCOM 2. Modelle, Texturen, Animationen sind wohl bekannt. Spielerisch müssen wir uns ebenfalls nicht umstellen. Unser Squad besteht aus verschiedenen Agenten, die alle unterschiedliche Fähigkeiten haben.

Abwechselnd rücken wir dann durch die abwechslungsreichen Gebiete vor und schalten dabei Feinde aus oder müssen eine bestimmte Aufgabe erfüllen. Hier glänzt Chimera Squad nicht mit Innovation, bleibt allerdings genauso taktisch anspruchsvoll wie schon XCOM 2. Mit dem gewaltigen Umfang seiner Vorgänger hält Chimera Squad jedoch nicht mit.

Der Zufall spielt auch in Chimera Squad noch eine große Rolle. Aus nächster Nähe gehen aber etwas weniger Schüsse fehl. Der Zufall spielt auch in Chimera Squad noch eine große Rolle. Aus nächster Nähe gehen aber etwas weniger Schüsse fehl.

Muss es glücklicherweise auch nicht, denn Chimera Squad kostet erstaunlich wenig Geld (mehr dazu im Kasten) und bietet dafür immer noch mehr als genug Spielzeit. Wir waren bis zum Abspann etwa 25 Stunden beschäftigt. und theoretisch bieten sich sogar mehrmalige Durchgänge an. Wir können die Schwierigkeit nämlich sehr frei anpassen und Runden mit unterschiedlichen Agenten beginnen. Wie schon XCOM 2 bietet Chimera Squad außerdem wieder einen vorbildlichen Mod-Support.

Die Sache mit dem Preis

Chimera Squad kostet zum Release am 24. April bloß 10 Euro auf Steam. Das ändert sich jedoch demnächst. Der Rabatt gilt lediglich bis zum 1. Mai 2020, danach steigt der Preis auf 20 Euro. Immer noch nicht sonderlich viel, aber doppelt so teuer wie zum Release.

In Sachen Story versteht sich Chimera Squad aber durchaus als Nachfolger von XCOM 2. Das Spiel knüpft fünf Jahre später an dessen Geschichte an und zeigt uns eine Welt, die endlich frei von ihren außerirdischen Besatzern ist. Oder zumindest von den Drahtziehern der Invasion.

Denn die hinterbliebenen Aliens müssen sich jetzt irgendwie mit ihren ehemaligen Todfeinden arrangieren. Was erstaunlich gut gelingt. Selbst obskure Kreaturen wie die nervigen Vipern laufen hier plötzlich im Flanellhemd herum und gehen mit Menschen Kaffee trinken. Vor allem in der experimentellen City 31 wird das Zusammenleben zwischen Menschen und Aliens gefördert. Im Untergrund brodelt es allerdings und hier kommt das namensgebende Chimera Squad ins Spiel.

Wir bekommen es in der Kampagne mit drei großen Gegnergruppen zu tun. Jede führt etwas andere Einheiten ins Feld. Wir bekommen es in der Kampagne mit drei großen Gegnergruppen zu tun. Jede führt etwas andere Einheiten ins Feld.

Wo bleibt Chimera Squad XCOM treu?

Gäbe es keine Konflikte in dieser neuen Welt, bräuchte man ja kein Rundentaktik-Spiel. Das bleibt Chimera Squad aber weiterhin. Wir legen uns immer noch Runde für Runde mit unseren Feinden an. Die kennen zwar auch ein paar neue Kniffe, bestehen großteilig aber aus den selben Gegnertypen wie früher. In Sachen Balancing erinnert uns Chimera Squad sogar etwas zu sehr an seinen Vorgänger, einige der (wenigen) Bosskämpfe können nämlich ziemlich unfair werden.

Auch an der Inszenierung hat sich nichts getan. Die Rundenkämpfe werden weiterhin durch die vielen situationsbedingten Animationen aufgelockert. Unsere Agenten ziehen etwa auch mal den Kopf ein, sollte ein Schuss knapp über ihnen Einschlagen. Das macht die Kämpfe trotz starrer Zugreihenfolge sehr atmosphärisch!

Planung und Strategie beschränken sich auch in Chimera Squad nicht nur auf die Gefechte. Zwischen den Einsätzen können wir unsere Einheiten verbessern, bringen ihnen nützliche neue Tricks bei. Außerdem erforschen wir neue Ausrüstung oder ergattern vielleicht sogar ungewöhnliche Modifikationen auf einer Nebenmission.

Die strategische Karte bildet die Distrikte von City 31 ab. Wir können ein Spiel auch verlieren, sollten die Unruhen zu groß werden. Die strategische Karte bildet die Distrikte von City 31 ab. Wir können ein Spiel auch verlieren, sollten die Unruhen zu groß werden.

Gerade der Strategie bereich ist zwar ein wenig simpler als bei XCOM 2, aber dadurch nicht weniger unterhaltsam. Lediglich bei der Forschung gibt es ein paar Bereiche, die man sich auch hätte schenken können. Da wir irgendwann ohnehin jedes unserer Squadmitglieder mit einer gefundenen legendären Waffe ausrüsten, gibt es beispielsweise keinen Grund, bessere Waffen zu erforschen. Dieser Forschungszweig lag bei uns die meiste Zeit über brach.

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