Rundentaktik-Spiele lassen sich als eine Weiterentwicklung von Schach bezeichnen: Ihr kommandiert einzelne Einheiten abwechselnd auf einer Karte und versucht, kleinere Geplänkel zu gewinnen, ohne euch wie bei Rundenstrategie zu sehr mit komplexer Reichsverwaltung auseinandersetzen zu müssen. Stattdessen steht der kluge Einsatz jeder einzelnen Einheit im Mittelpunkt.
Wenn ihr von solchen Spielen nicht genug bekommen könnt, dann ist diese Liste für euch. Denn hier haben wir die aktuell besten Vertreter des Genres für euch gesammelt. Das Releasejahr spielt jedoch keine Rolle. Denn gutes Gameplay altert nicht.
Die besten Rundenstrategiespiele, in denen ihr ganze Nationen verwaltet, haben wir in einer eigenen Liste gesammelt:
The Banner Saga 3
Entwickler: Stoic Studio | Plattformen: PC (Windows, macOS), Switch, PS4, Xbox One | Release: 26. Juli 2018
Worum geht es? The Banner Saga 3 ist der Abschluss des Mix aus Rundentaktik und Rollenspiel, dessen erster Teil bereits 2014 erschien. Es zeichnet sich abseits der spannenden Kämpfe nicht nur durch seinen wundervoll gezeichneten Grafikstil aus, sondern auch durch seine komplexen moralischen Entscheidungen.
Das Ziel des Entwicklers war es stets, sich nicht mit typischen Rollenspiel-Elementen rund um den Kauf oder das Looten von Items zu verzetteln, sondern stattdessen die Story um eine Gruppe aus Charakteren in den Fokus zu rücken. Fehlschläge sollt ihr hier akzeptieren und mit ihnen leben, anstatt einfach einen früheren Spielstand zu laden.
Gerade im dritten Teil sind die Kämpfe durch Features wie von Dunkelheit mutierte Feinde und einzigartige Heldentitel die bestimmte Klassen spezialisieren besonders komplex geworden. Dadurch ist es eine wahre Herausforderung, die Schlachten auf den Schachbrett-Maps zu gewinnen.
BattleTech
Entwickler: Harebrained Schemes | Plattformen: PC (Windows, macOS), Switch, PS4, Xbox One | Release: 26. Juli 2018
Worum geht es? BattleTech basiert auf dem gleichnamigen Tabletop-Spiel, in dem trotz Zukunfts-Szenario adelige Grundherrscher um die Vorherrschaft kämpfen. Dabei setzen sie nicht selten auf Söldnergruppen, von denen ihr eine Spiel kommandiert. In den Kämpfen spielen vor allem die gewaltigen Battlemechs eine wichtige Rolle. Denn die bringen einiges an Feuerkraft mit.
Doch da das Wissen für den Bau neuer 'Mechs verloren gegangen ist, müsst ihr in den Gefechten aufpassen, dass eure eigene Ausrüstung nicht zerstört wird. Dafür müsst ihr eure Kampfmaschinen nicht nur sinnvoll positionieren, um eure schwach gepanzerten Stellen zu schützen, ihr müsst sie auch vor dem Kampf richtig ausstatten. Es ist zum Beispiel wenig ratsam, Munition im Torso der Maschinen zu lagern. Sollte die nämlich durch Beschuss explodieren, reißt sie euren 'Mech direkt mit.
Wenn ihr alles aus BattleTech herausholen wollt, empfiehlt sich der Einsatz von Mods. Denn die erweitern das Spiel mit vielen Funktionen, die Fans im Hauptspiel stets vermisst haben. Etwa auch als Spieler Fahrzeuge einsetzen zu können. So bekommt ihr eine umfangreiche Mech-Kriegssimulation, die euch sehr lange beschäftigen kann. Eine von diesen Mods stellen wir euch hier vor:
Gears Tactics
Entwickler: Splash Damage | Plattformen: PC (Windows), Xbox One, Xbox Series X/S | Release: 28. April 2020
Worum geht es? Gears Tactics ist quasi die Gears-of-War-Version von XCOM und spielt sich entsprechend auch sehr ähnlich wie das Vorbild. Ein Jahr nach dem Auftauchen der Locust, und damit ganze 12 Jahre vor dem ersten Gears of War, kommandiert ihr hier den Widerstand in zahlreichen wichtigen Missionen.
Eine Übersichtskarte mit Gebietseroberungen gibt es nicht. Stattdessen werdet ihr von einem Gefecht ins nächste geworfen. In denen kommandiert ihr jeweils vier Soldaten und müsst deren Fähigkeiten wie Sturmangriffe und Granaten taktisch klug einsetzen, um gegen die Locust-Übermacht zu gewinnen.
Mit besonderen Spielmechaniken wird hier gar bekanntes Gears-Gameplay integriert. Einen verwundeten Gegner im Nahkampf zu besiegen, gibt euch etwa eine zusätzliche Aktion für das ganze Team, wodurch ihr dazu angespornt werdet, einzelne Soldaten auf das offene Feld zu schicken. Was diesen aus offensichtlichen Gründen natürlich in eine gefährliche Situation manövriert. Wie gut das alles funktioniert, lest ihr in unserem Test:
Into the Breach
Entwickler: Subset Games | Plattformen: PC (Linux, macOS, Windows), Switch, Android, iOS | Release: 27. Februar 2018
Worum geht es? Into the Breach kam aus dem Nichts und konnte sofort die Herzen von zahllosen Fans der Rundentaktik erobern. Hier kontrolliert ihr gewaltige Mechs auf einem acht mal acht großen und zufällig generierten Spielfeld, um es mit einer außerirdischen Invasion aufzunehmen.
Dabei bietet es eine extreme Tiefe. Das beginnt bereits bei der Auswahl von Mechs und Piloten. Denn jeder hat seine ganz eigenen Fähigkeiten. Und je nachdem, wie ihr die miteinander kombiniert, könnt ihr ganz andere Taktiken einsetzen. Dabei verzichtet das Spiel nahezu vollständig auf Zufallsfaktoren. Wenn ihr verliert, könnt ihr also nur eure eigenen Fähigkeiten dafür verantwortlich machen.
Wenn ihr wissen wollt, wie ihr Into the Breach meistert, schaut euch am besten unsere zehn Tipps an:
Jagged Alliance 2
Entwickler: Sir-Tech | Plattformen: PC (Linux, macOS, Windows) | Release: April 1999
Worum geht es? Jagged Alliance 2 ist ein echter Klassiker und für viele nach wie vor der ungeschlagene König der Rundentaktik. Zumal die bisherigen Nachfolger nie auf viel Zuspruch stießen. Hier rekrutiert ihr eine Gruppe von Söldnern und müsst dann den Inselstaat Arulco aus den Händen der bösen Diktatorin Deidranna befreien.
Dafür erkundet ihr die Insel einmal in Echtzeit, redet mit den Einwohnern, kauft Ausrüstung und erhaltet Quests. Sobald ihr auf Feinde trefft, beginnt hingegen Taktikgefechte und ihr müsst strategisch klug vorgehen. Das ist besonders wichtig, da eure Söldner Individuen mit eigener Persönlichkeit sind. Und wenn einer stirbt, dann bleibt er nicht nur tot, die anderen Söldner könnten sich auch dazu entscheiden, zu ihrer eigenen Sicherheit nicht mehr mit euch zusammenzuarbeiten.
Wenn ihr Jagged Alliance 2 heutzutage noch spielen wollt, lohnt es sich, entweder die Fan-Mod 1.13 oder das Engine-Remake Stracciatella zu benutzen. Erstere erweitert das Spiel um neue Funktionen, letzteres orientiert sich stärker am Original, behebt aber diverse Bugs. Mehr über beide Projekte erfahrt ihr in unserer Liste mit den besten Fan-Remaster und Remakes.
King Arthur: Knight's Tale
Entwickler: NeocoreGames | Plattformen: PC (Windows) | Release: 27. April 2022
Worum geht es? King Arthur: Knight's Tale ist ein etwas anderes Spiel rund um die Arthur-Legende. Denn hier spielt ihr nicht den Helden, sondern dessen Widersacher Sir Mordred. Und es beginnt, nachdem beide sich gegenseitig im Zweikampf besiegt haben und im Jenseits gelandet sind. Hier müsst ihr den berühmten Herrscher, der sich im Tod stark verändert hat, im Auftrag der Hüterin des Sees erneut besiegen.
Dafür zieht ihr mit einer Gruppe von Helden in die Schlacht und legt euch in Taktikkämpfen mit allerlei gefährlichen Monstern an. Gleichzeitig müsst ihr im Verlauf der Geschichte moralische Entscheidungen treffen, die sich jedoch nicht nur auf die Story, sondern auch das Gameplay auswirken.
Wie genau das alles funktioniert, könnt ihr in unserem Test nachlesen und so direkt herausfinden, ob King Arthur: Knight's Tale etwas für euch ist.
Mutant Year Zero
Entwickler: The Bearded Ladies | Plattformen: PC (Windows), Switch, PS4, Xbox One | Release: 4. Dezember 2018
Worum geht es? Mutant Year Zero beginnt mit dem Ende der Menschheit. Nach einem Nuklearkrieg sind die einzigen verbliebenen Bewohner der Welt mutierte humanoide und Tiere, die um das reine Überleben kämpfen. Ihr zieht hier mit eurer Truppe los, um Eden zu finden: Den letzten Zufluchtsort der Menschheit.
Das Spiel nutzt dafür einen etwas anderen Taktikansatz. Denn solange ihr noch nicht entdeckt wurdet, könnt ihr in Echtzeit an Gegnern vorbeischleichen und so Kämpfen entweder komplett aus dem Weg gehen, oder einfach nur eure Mutanten positionieren, bevor ihr angreift. Erst, wenn die Konfrontation losgeht, wechselt das Spiel in seinen Rundentaktik-Modus.
Seit 2019 gibt es zudem das Addon Seed of Evil, das an das Ende des Hauptprogramms anschließt und auch das Gameplay mit einem neuen Mutanten sowie weiteren Gegnern erweitert.
Phoenix Point
Entwickler: Snapshot Games | Plattformen: PC (Windows, macOS), PS4, Xbox One | Release: 3. Dezember 2019
Worum geht es? Phoenix Point orientiert sich noch am meisten an XCOM. Kein Wunder: Immerhin stammt es vom ursprünglicher Erschaffer der Serie. Hier wurde die Erde von sich stets weiterentwickelnden Aliens überrannt und ihr führt mit dem Phoenix Project eine Geheimorganisation an, die den Planeten zurückerobern will.
Die große Besonderheit ist, dass sich die Aliens im Laufe des Spiels weiterentwickeln und mit neuen Mutationen an eure Taktiken anpassen. Dadurch werdet ihr stets zum umdenken gezwungen, da einst besonders effektive Vorgehensweisen einfach nicht mehr funktionieren.
Damit erhöht sich auch der Wiederspielwert und jeder Durchlauf wird einzigartig. Und dank unterschiedlicher Enden, bei denen ihr mehr über die Herkunft der Außerirdischen erfahrt, könnt ihr immer mehr über die Hintergrundgeschichte der Welt herausfinden. Wie gut das genau funktioniert, klären wir im Test:
Valkyria Chronicles
Entwickler: Sega | Plattformen: PC (Windows), PS3, PS4, Switch | Release: 11. November 2014
Worum geht es? Valkyria Chronicles schickt euch in einen fiktiven Zweiten Weltkrieg, in dem die Osteuropäische Imperiale Allianz die Atlantische Föderation überfällt, um an das seltene Mineral Ragnit zu kommen. Als das Imperium den neutralen Staat Gallien überfällt, schließt sich der Protagonist Welkin Gunther dessen Miliz an, um für die Unabhängigkeit zu kämpfen.
Die große Besonderheit ist hier das einzigartige Kampfsystem. Das mischt Rundentaktik nämlich mit Echtzeit. Anstatt eure Einheiten auf einer Übersichtskarte zu kommandieren, zieht ihr jede wie in einem Third-Person-Shooter über das Feld und zielt auch selbst mit eurer Waffe. Vorbei die Zeiten, zu denen ein Schuss mit 99 Prozent Trefferwahrscheinlichkeit daneben geht! Gleichzeitig schießen Soldaten, die gerade nicht am Zug sind, jedoch automatisch auf sämtliche Feinde, die sich gerade bewegen.
Doch nicht nur beim Gameplay überzeugt das Spiel. Auch die emotionale Story, die sich ernsten Themen wie Rassismus widmet, überzeugt. Wenn ihr noch nicht wisst, ob Valkyria Chronicles etwas für euch ist, werft am besten einen Blick in unseren Test:
XCOM 2
Entwickler: Firaxis Games | Plattformen: PC (Linux, Windows, macOS), Switch, PS4, Xbox One, Android, iOS | Release: 5. Februar 2016
Worum geht es? XCOM ist eine traditionsreiche Reihe, die mit ihren beiden Remakes neue Erfolge feiern konnte. XCOM 2 dreht das Setting zudem ein wenig auf den Kopf. Klar: Ihr schlagt immer noch taktische Rundenkämpfe, allerdings versucht ihr nicht mehr eine Alieninvasion aufzuhalten, sondern wehrt euch gegen die bereits erfolgte Besatzung.
Dafür baut ihr dieses Mal eine mobile Einsatzbasis auf, in der ihr nach besserer Ausrüstung forscht und zeitkritische Missionen erledigt. Mit dem Addon War of the Chosen wird das Gameplay noch einmal erweitert. Denn dann gibt es noch eine Reihe besonders fieser Boss-Aliens, die euch verfolgen und gerne Mal unangemeldet in die Missionen reinplatzen.
Zugegebenermaßen sind die Neuauflagen nicht mehr so komplex oder schwer wie die Klassiker. Etwa entfällt der Bau von mehreren Basen und die Präsenz von Story-Missionen sorgt für ein wesentlich lineareres Erlebnis. Dafür lassen sie sich jedoch angenehmer spielen. Wenn ihr den Klassiker heutzutage noch einmal erleben wollt, empfehlen wir euch das Engine-Remake Open XCOM.
Im Test könnt ihr außerdem nachlesen, warum XCOM 2 bis heute als der moderne Maßstab für das ganze Genre gilt:
Kennt ihr noch mehr Rundentaktik-Spiele, die ihr auf jeden Fall empfehlen würdet? Schreibt uns in die Kommentare, ob wir ein Taktik-Highlight übersehen haben!
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.