Seite 5: Von Evil Dead bis Psycho - Die 75 besten Horrorfilme aller Zeiten

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar
Inhaltsverzeichnis

Platz 55: The Wicker Man

(Robin Hardy, Großbritannien 1973)

Der musikalischste Horrorfilm in unserer Liste ist ohne Frage The Wicker Man von Robin Hardy. 1973 drehte der Regisseur diese eigenwillige Mischung aus Horrorfilm, Thriller, Musical und schwarzer Komödie, die bis heute unter Fans Kultstatus genießt. In The Wicker Man begibt sich der tief religiöse Polizist Neil Howie (Edward Woodward) auf die abgeschiedene schottische Privatinsel Summerisle, wo er sich auf die Suche nach einem vermissten Mädchen macht. Doch der Polizist trifft auf eine Mauer des Schweigens, die Inselbewohner wissen angeblich nichts über den Verbleib des Kindes. Robin Hardys The Wicker Man ist ein ungewöhnlicher Genre-Hybrid, der es geschickt schafft, Horror, Musical und Komödie in Einklang zu bringen. Besonders großartig ist hierbei die schauspielerische Leistung von Edward Woodward (Hot Fuzz), der als spießiger Polizist selbst die größten Absurditäten mit einer stoischen Ruhe hinnimmt und damit nicht nur einmal für unvergessliche Augenblicke sorgt.

Platz 54: The Cabin in the Woods

(Drew Goddard, USA 2012)

Eine Gruppe von Freunden beschließt, das Wochenende in einer abgelegenen Hütte in den Wäldern zu verbringen - der Ausgang dürfte für jeden erfahrenen Horrorfilm-Fan klar sein. Doch ebenso klar wird schon nach den ersten Momenten von The Cabin in the Woods, dass sich die Drehbuchautoren Drew Goddard und Joss Whedon dessen ebenso bewusst sind. Goddard (auch Regie) und Whedon (auch Produktion) präsentieren hier keinen ernstgemeinten Horrorstreifen, sondern laden ganz im Stile von »Scream zum augenzwinkernden, aber stets auch gruseligen und durchdachten (Meta-)Spiel mit den Genrekonventionen ein. Spätestens wenn im atemberaubenden Finale im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle losbricht (ohne zu viel zu verraten), dann stürzt gleichzeitig ein solcher Strom von Horrorfilm-Anspielungen über den Zuschauer herein, dass man die ganze ironische Gewaltorgie wohl mal Einzelbild für Einzelbild analysieren müsste, um alle Andeutungen zu entdecken. Das überraschendste Stück Horror-Kino seit langer Zeit, und auch eines der besten.

Platz 53: Tanz der toten Seelen

(Herk Harvey, USA 1962)

Der amerikanische Regisseur Herk Harvey hat eine lange Karriere als Industrie- und Werbefilmer gemacht, nur einen einzigen Ausflug ins Spielfilmfach hat er unternommen - aber der ist inzwischen zu einem wahren Kultfilm geworden. Das mit einem Budget von nur etwa 30.000 Dollar entstandene existenzialistische Horror-Drama Carnival Of Souls (deutsch: Tanz der toten Seelen) ist trotz der bescheidenen Produktionsmittel einer der unheimlichsten Filme aller Zeiten und ein absoluter Gänsehaut-Garant in hoffnungslosem Schwarz-Weiß. Es geht um die Organistin Mary Henry (Candace Hilligoss), die nach einem Autounfall eine neue Stelle in Salt Lake City antreten will. Von Beginn an haben selbst die normalsten und alltäglichsten Dinge, Orte und Geräusche merkwürdige Schwingungen (man achte auf die ausgefeilte Tonspur: ein unterschwelliger akustischer Albtraum aus jenseitigem Rumoren und dissonanter Orgelmusik). Hauptschauplatz ist ein verlassener Rummelplatz am Salzsee, wo wir mit der Protagonistin durch ein Reich zwischen Leben und Tod treiben, mit ihr in den Wahnsinn gleiten und ihre fiebrigen Visionen teilen - bis zur konsequent niederschmetternden Schlusswendung.

Platz 52: Die Fliege

(David Cronenberg, USA 1986)

David Cronenbergs Sci-Fi-Horrorfilm Die Fliege ist das Remake des gleichnamigen Horror-Klassikers aus dem Jahre 1958. Mit diesem Werk brachte der Kanadier das von ihm selbst begründete Subgenre des Body-Horrors in den Mainstream - Die Fliege wurde Cronenberg bis dahin größter Kassenerfolg. Dabei klingt die Story zunächst denkbar krude: Der Wissenschaftler Seth Brundle (Jeff Goldblum) baut einen Teleporter, mit dem er Gegenstände und Lebewesen von einem Ort zum anderen transportieren kann. Bei einem Selbstversuch merkt Brundle nicht, dass versehentlich eine Stubenfliege mit ihm in den Teleporter geraten ist. Dies hat zur Folge, dass die DNA des Forschers mit jener der Fliege verschmilzt. Deshalb verwandelt sich Brundle langsam in das Fliegenmonster Brundelfliege. Cronenbergs Film erregte zu seiner Zeit mit seinen spektakulären und noch komplett handgemachten Ekel-Effekten großes Aufsehen. Darüber hinaus zeigt Die Fliege sehr glaubhaft, wie das menschliche Bewusstsein des Wissenschaftlers mit der Transformation in ein reines Fliegenbewusstsein kämpft, was dem Film viel mehr Tiefe als einem durchschnittlichen Horrorfilm gibt.

Platz 51: Das Dorf der Verdammten

(Wolf Rilla, Großbritannien 1960)

Zu Zeiten des Kinostarts Anfang der 1960er Jahre hatte Wolf Rillas Science-Fiction-Horror-Thriller Das Dorf der Verdammten egen die mächtige Konkurrenz von Alfred Hitchcocks Psycho einen schweren Stand. Aber im Laufe der Jahre und Jahrzehnte entwickelte sich die Verfilmung des Romans Kuckuckskinder von John Wyndham zu einem echten Klassiker, der 1995 sogar von Horror-Haudegen John Carpenter (mit mittelmäßigem Erfolg) neuverfilmt wurde… Als die Bewohner des Dorfes Midwich auf geheimnisvolle Weise stundenlang in einen tiefen Schlaf fallen, sind beim Erwachen alle gebärfähigen Frauen kollektiv schwanger. Die Kinder entwickeln sich nach der Geburt nicht nur rasend schnell, sondern sind auch übermäßig intelligent und ähneln sich wie ein Ei dem anderen. Professor Zellaby (George Sanders) durchschaut die Hintergründe als Erster und zieht in den Kampf gegen eine unheimliche Macht. Das Dorf der Verdammten besticht durch seine atmosphärische Dichte, die Bedrohung durch "unschuldige" Kinder kommt ganz leise daher, um später umso effektiver zuzuschlagen. Regisseur Rilla verhandelt universelle Themen und spielt die Theorie des synchronisierten Denkens, eines Handelns ohne Persönlichkeit, durch. Dazu ist Das Dorf der Verdammten einfach höllisch spannend.

5 von 15

nächste Seite


zu den Kommentaren (38)

Kommentare(36)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.