Seite 13: Von Evil Dead bis Psycho - Die 75 besten Horrorfilme aller Zeiten

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Inhaltsverzeichnis

Platz 15: King Kong und die weiße Frau

(Merian C. Cooper, Ernest B. Schoedsack, USA 1933)

Der berühmteste aller Monsterfilme und bis heute ein unerreichtes Vorbild. Die Stop-Motion-Animation des überdimensionalen affenähnlichen Kong mag aus heutiger Sicht den amüsanten Charme des technisch Überholten haben (kein Vergleich mit den Motion-Capture-Wundern in Peter Jacksons 2005er King Kong) und auch sonst sind die Jahre nicht spurlos an dem abenteuerlichen Werk des Regie-Duos Merian C. Cooper und Ernest B. Schoedsack vorbeigegangen, aber die Essenz des Films hat sich längst als unverwüstlich erwiesen. Die Faszination für unbekannte oder ausgestorbene Wesen geht mit der Urangst vor dem Fremden Hand in Hand. Das zeigt King Kong auf auch heute noch beeindruckende Weise, selbst wenn wir uns nicht mehr vor dem Affen gruseln. Dafür lassen wir uns gerne von den Die Schöne und das Biest-Elementen mit der bezaubernden Fay Wray berühren, die zeigen, wie nahe Horror und Tragik beieinander liegen.

Platz 14: Der Mieter

(Roman Pola?ski, Frankreich, 1976)

Roman Polanskis Leben und Werk als facettenreich zu bezeichnen, ist eine Untertreibung. Das Persönliche und die Kunst scheinen abseits von allen Skandalgeschichten und privaten Tragödien bei ihm noch enger verbunden zu sein, als bei den meisten anderen Kulturschaffenden. Dies zeigt sich kaum irgendwo so deutlich wie in seinem oft übersehenen Schlüsselwerk Der Mieter. Polanski verkörpert selbst den Büroangestellten Trelkovsky, der als Nachmieter in die Wohnung einer Selbstmörderin in Paris zieht. Die Präsenz der Verstorbenen ist für den labilen jungen Mann in jeder Ecke zu spüren - er verliert zunehmend den inneren Halt und gleitet in Wahnvorstellungen und Angstzustände ab. Der Horror ist hier fast schon metaphysisch, die beängstigende Präsenz des Bösen ist für jeden Zuschauer zu spüren - und am bestürzend-rätselhaften Ende steht das blanke Nichts. Polanski setzt der Verzweiflung immer wieder tiefschwarzen absurden Humor entgegen - so wie es ein Künstler tut, der von Dämonen getrieben wird und den Wahnsinn in Schach halten will.

Platz 13: I Saw The Devil

(Kim Jee-woon,Südkorea 2010)

Mit Zwei Schwestern hatte der südkoreanische Regieberserker Kim Ji-woon schon eine eindrucksvolle Horror-Visitenkarte abgegeben, als er sich mit I Saw The Devil 2010 das Serienkiller-Genre vornahm. Mit dem sadistischen Busfahrer, Vergewaltiger und Lustmörder Kyung-chul (Choi Min-sik) hat er einen wahrhaft teuflischen Protagonisten gewählt und inszeniert dessen Untaten so gnadenlos-unangenehm, dass die Grenze zum puren Horror auch hier deutlich überschritten wird. Und das liegt gar nicht so sehr an den Gewaltszenen, vielmehr gibt allein schon die einschüchternde Präsenz des nihilistischen Missetäters dem Film eine Atmosphäre erdrückender Ausweglosigkeit. Die mildert auch sein Widersacher, der Geheimagent Soo-hyun (Lee Byung-hun), in seinem Rachedurst nicht.

Platz 12: Die Vögel

(Alfred Hitchcock, USA 1963)

Eine Horror-Bestenliste ohne den pummeligen Suspense-Meister Alfred Hitchcock ist natürlich ein Ding der Unmöglichkeit. Wo Hitch draufsteht, war Nervenkitzel drin und da macht auch sein frühes Meisterwerk im Bereich des Tierhorrors keinen Unterschied. Wie immer bei Hitchcock jedoch ist die Gefahr, die er über seine Protagonisten - hier Tippi Hedren als Kassiererin eines Tiergeschäfts, die ihrem Schwarm in eine ländliche Küstengemeinde folgt und dort von aggressiven Vögeln attackiert wird - hereinbrechen lässt, oft nur eine Versinnbildlichung der emotionalen und psychischen Defekte, die seine Helden mit sich herumtragen. So sind die mörderischen Vogelschwärme dann auch nicht viel mehr als das übertragene Geflecht aus Eifersucht, Wollust und Besitzdenken (bei Hitch immer ein Knäuel), das den Helden zum Verhängnis wird. Zu oft vergisst man, dass Hitchcock vor allem ein Kino-Psychiater war, der gern und mit größtem, oft auch sadistischem Vergnügen die dunklen Seiten der Psyche durchleuchtete und auch seinem Publikum von der Leinwand aus in die Seele schaute. Ihn gewähren zu lassen und sich seinen virtuosen und noch heute packenden Therapiesitzungen auszuliefern, ist damals wie heute ein großes Vergnügen.

Platz 11: Augen der Angst

(Michael Powell, Großbritannien 1960)

Der im Original als Peeping Tom betitelte Film von Michael Powell gilt heute zusammen mit Alfred Hitchcocks fast zeitgleich erschienenem Psycho als einer der wichtigsten Gründungsfilme des modernen Psycho-Thrillers. Zu seiner Zeit sorgte der Film für einen derartigen Skandal, dass er mit einem Schlag sowohl die Karriere seines Regisseurs, als auch seines Hauptdarstellers Karlheinz Böhm beendete. In Augen der Angst spielt der durch die Sissi-Filme bekannt gewordene Österreicher den Kameramann Mark, der ein heimlicher Serienmörder ist. Mark tötet auf obskure Weise schöne Frauen mit einem Messer. Seine Obsession gilt dem Ausdruck in den Augen seiner Opfer in dem Moment, in dem sie erkennen, dass sie sterben werden. Der freundliche und schüchterne junge Mann ist das Opfer eines Vaters, der ihn während seiner Kindheit zu bizarren psychologischen Experimenten zwang. Der in schönstem Technicolor gefilmte Kopf-Horror-Thriller verstört noch heute mit seinem ebenso netten wie perversen Killer von nebenan. Zugleich ist Augen der Angst eines der wichtigsten Werke der Filmgeschichte, die sich explizit mit der besonderen Faszination des eigenen Mediums auseinandersetzen.

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