Seid ehrlich: Wer von euch hat damals auf Facebook nicht heimlich ein paar Erdbeeren in Farmville gepflückt? Schnell noch die Kuh gemolken, bevor der Timer abläuft? Es war banal, aber irgendwie auch befriedigend.
Fast 15 Jahre später erleben wir jetzt ein Déjà-vu: Grow a Garden, eine simple Farming-Simulation auf der Spieleplattform Roblox, bricht gerade alle Rekorde. Das Spiel hat am 25. Mai 2025 unglaubliche 8,9 Millionen gleichzeitige Spieler erreicht. Fast so viele wie ganz Steam zur selben Zeit, das bei 11,6 Millionen gleichzeitig aktiven Spielern lag.
Zum Vergleich: PUBG: Battlegrounds hält mit 3,26 Millionen den Steam-Rekord für gleichzeitige Spieler. Fortnite knackte 2020 zwar die Marke von 15,3 Millionen, aber das war bei einem Ingame-Event.
Was ist Grow a Garden überhaupt?
Die Prämisse ist tatsächlich extrem simpel: Ihr bepflanzt ein Stück Land, verkauft eure Ernte, investiert die Gewinne in bessere Samen – und wiederholt das Ganze. Eure Pflanzen wachsen auch weiter, wenn ihr nicht spielt. Wer schon mal einem Mobile Game verfallen ist, erkennt das Muster sofort.
Und natürlich gibt es auch hier die Möglichkeit, über Robux – also die Echtgeld-Währung von Roblox – schneller voranzukommen. Trotzdem basiert das Spiel in erster Linie auf einem entspannten, stetigen Spielfluss ohne Druck. Quasi eine Art extrem seichtes Stardew Valley.
Um zu verstehen, was hinter dem Hype steckt, haben wir selbst mal kurz reingespielt. Keine fünf Minuten im Spiel, und schon sammeln wir virtuelle Karotten und Erdbeeren ein. Klingt banal – und ist es auch. Aber genau darin liegt offenbar der Reiz. Hier könnt ihr euch selbst ein Bild machen:
11:27
9 Millionen Spieler: Wir zeigen euch, was euch in Grow a Garden erwartet
Vom Schulprojekt zum Millionenhit
Hinter dem viralen Erfolg stand laut einem Interview mit Game File ursprünglich ein unbekannter Teenager, der das Spiel als Schulprojekt startete. Doch schon bei rund 1.000 gleichzeitigen Spielern stieg das professionelle Roblox-Studio Splitting Point ein und übernahm die Weiterentwicklung.
Angesichts der schwindelerregenden Zahlen kam schnell der Verdacht auf, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Die Finanzanalysten von TD Cowen warfen Grow a Garden zunächst vor, durch Bot-Manipulationen in den Algorithmus von Roblox gedrückt worden zu sein.
Doch nur wenige Tage später ruderten sie zurück: Die Zahlen seien echt. Auch Roblox selbst bestätigte gegenüber Game File, dass man keine Hinweise auf Unregelmäßigkeiten sehe.
Grow a Garden hat seine Spielerzahlen nicht mit einem bombastischen Event oder aufwendigem Marketing erreicht. Zugegeben, die oft sehr jungen Roblox-Spieler gelten nicht unbedingt als Spielegourmets – aber ihnen macht das hier offenbar schlichtweg Spaß. Und manchmal ist genau das alles, was ein Spiel benötigt, um plötzlich zum Massenphänomen zu werden.
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