Nvidias RTX 3000 Ampere-Grafikkarten sollen im vierten Quartal 2020 erscheinen und damit etwas später als von manchen erhofft. Das zumindest behauptet der in Hardware-Kreisen bekannte Leaker AquariusZi im Forum der chinesischen Website PC_Shopping (maschinell übersetzt).
Seiner Meinung nach ist AMDs Big Navi der Grund dafür. Verschiebt Nvidia die neuen Grafikkarten wegen starker Konkurrenz durch AMD?
Wann wurde bislang mit einem Release gerechnet?
Das ist nicht ohne Weiteres zu sagen. Einiges deutet darauf hin, dass Nvidia im Rahmen der hauseigenen GPU Technology Conference (GTC) 2020 im März eine Ankündigung zu den RTX 3000 Ampere-GPUs geplant hatte. Im Vorfeld gab es bereits entsprechende Hinweise.
Aufgrund der Corona-Krise wurde die GTC dann zwar abgesagt, dennoch wollte Nvidia zumindest die Keynote via Livestream abhalten. Als auch das Ersatz-Event gestrichen wurde, stellte Nvidia entsprechende News in Aussicht. Mittlerweile wurde jedoch auch dem eine Absage erteillt.
Eine Ankündigung im März legte für einige Beobachter nahe, dass es einen Release gegen Ende des zweiten Quartals, etwa zur Computex oder im Rahmen einer anderen Messe, geben könnte.
Xbox Series X deutet hohe AMD-Leistung an
Erst vor wenigen Tagen gab Microsoft die finalen Spezifikationen der Xbox Series X bekannt. Da sie auf AMDs RDNA2-Architektur basiert, die auch für kommende (High-End-)Desktop-Grafikkarten genutzt wird, ermöglicht sie einen gewissen Ausblick auf das, was uns im PC-Bereich von AMD erwartet.
So soll der Grafikchip der Xbox Series X 12 TFLOPs Rechenleistung bei 52 Compute Units (CUs) respektive 3.328 Rechenkernen und einer Taktfrequenz von 1,825 GHz liefern. Das ist nicht nur für Konsolen, sondern auch für den PC eine echte Ansage.
Nvidias Flaggschiff RTX 2080 Ti kommt beispielsweise auf 13,45 TFLOPs bei 4.352 Rechenkernen und Taktraten bis knapp unter 2,0 GHz. Allerdings lassen sich TFLOP-Angaben bei Hardware mit unterschiedlicher Architektur nur bedingt miteinander vergleichen.
Architektonisch deutlich näher liegt die Radeon RX 5700 XT mit 2.560 Rechenkernen und Taktraten ab Werk um 1,9 GHz. Sie bringt es auf rund 9,75 TFLOPs und befindet sich in etwa auf dem Leistungsniveau der Geforce RTX 2070.
Noch mehr Kerne für Big Navi?
Bedenkt man, dass AMD seinen High-End-Modellen für den Desktop alias Big Navi möglicherweise noch mehr Rechenkerne spendieren wird, könnte sich für Nvidia daraus durchaus sehr starke Konkurrenz ergeben, gerade mit Blick auf eventuelle Kampfpreise des Erzrivalen.
Bisherige Gerüchte und Spekulationen scheinen die starke Konkurrenz durch AMD zu untermauern: So soll AMDs Big Navi etwa mit bis zu 5.120 Rechenkernen (80 CUs) ausgestattet sein.
Sollte sich das bewahrheiten und gleichzeitig noch etwas höhere Taktraten als auf dem SoC der Xbox Series X anliegen - auf der PlayStation 5, die ebenfalls einen AMD-RDNA2-Chip verwendet, sollen laut der offiziellen Präsentation immerhin bis zu 2,33 GHz möglich sein - könnte Big Navi tatsächlich einen satten Peformance-Sprung hinlegen.
Wie könnte Nvidia überhaupt reagieren?
Da Nvidia mit der Entwicklung der Ampere-GPUs bereits recht weit fortgeschritten sein dürfte, wären die Möglichkeiten einer Anpassung begrenzt. Am Beispiel der Radeon RX 5600 XT, die mit dem Release noch ein Bios-Update für höhere Taktraten erhielt, sieht man allerdings, dass es durchaus Spielraum geben kann.
Eine weitere Möglichkeit, auf starke Konkurrenz zu reagieren, ist der Preis. Sollte AMD Nvidia in der Spitze zu nahe kommen, könnten entsprechende Anpassung noch vor dem Release vorgenommen werden.
Nicht zu vergessen ist allerdings, dass es sich bei den Aussagen von AquariusZi lediglich um nicht bestätigte Gerüchte handelt. Etwaige Verschiebungen bei Nvidia könnten zudem auch mit der aktuellen Corona-Krise und noch nicht absehbaren Folgen für die Technikbranche zu tun haben.
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