Wir haben es getan! Als erstes und einziges Spielemagazin weltweit haben wir bei Blue Byte in Mainz Anno 1800 angespielt. Natürlich waren wir bestens vorbereitet, hatten vorab jedes Info-Fitzelchen, das die Entwickler auf Anno-Union preisgegeben haben, aufgesogen und auswendig gelernt - und trotzdem hat uns Anno 1800 so manches Mal auf dem falschen Fuß erwischt.
Ist aber auch fies: Durch die Rückkehr zu einem Vergangenheits-Setting fühlt sich das neue Anno auf den ersten Klick an wie ein altes Anno. Hinter der hübsch-historischen Fassade stecken aber einige neue oder veränderte Mechaniken, die Veteranen zum Umdenken zwingen. In diesem Artikel zeigen wir euch fünf Stolpersteine, auf die ihr euch einstellen könnt, damit ihr bei eurem ersten Mal mit Anno 1800 nicht in die Bredouille kommt.
Unsere komplette Anno-Titelstory mit allen Eindrücken vom weltexklusiven Anspielen lest ihr als Nutzer von GameStar-Plus ab sofort auf GameStar.de und in der GameStar-Ausgabe 8/2018. In unserem Preview-Video seht ihr außerdem brandneue Szenen direkt aus dem Spiel.
Exklusiv: Anno 1800 gespielt - Ist es wieder ein echtes Anno?
Anno 1800 - Screenshots ansehen
Stolperstein 1: Wegebau
Dass in Anno 1800 mehr simuliert wird als vorher ist schon länger klar. Waren sind nicht bloß abstrakte Zahlen, sondern müssen wirklich vom Produktionsgebäude ins Warenhaus geschleppt werden. Und auch die Bewohner müssen Kneipen oder Kirchen jetzt tatsächlich auf einem vernünftigen Weg fußläufig erreichen können und nicht bloß in einem diffusen Einflussbereich leben.
Jetzt konnten wir erleben, wie sich das im Spiel auswirkt. Beim Platzieren eines Gebäudes schlängeln sich grüne und rote Linien durch die angrenzenden Wege, die anzeigen, welche Wohnhäuser noch in Reichweite liegen.
Das verlangt von uns einen vorausschauenden Straßenbau, weil wir später nicht einfach Gebäude in die Stadtmitte pflanzen können und sicher sein, dass alle umliegenden Bewohner versorgt werden. Die Entwickler zeigen sich aber gnädig und geben euch die Möglichkeit, doof gesetzte Häuser nachträglich zu versetzen.
Stolperstein 2: Arbeitskraft
Auch hier wussten wir schon vorher was auf uns zukommt: In Anno 1800 steigen eure Untertanen wieder in fünf Stufen von Bauern zu Investoren auf. Neu ist allerdings, dass jede Gruppe eine eigene Art von Arbeitskraft zur Verfügung stellt und ihr deshalb auch im Endgame Bürger aller Klassen benötigt.
Die große Übersicht: Alles, was wir über Anno 1800 wissen
Wie komplex das werden kann, mussten wir feststellen, als wir, einem dringenden Bedürfnis unserer Bürger folgend, eine Gulaschsuppendosenfabrik eröffnen wollten. Dafür brauchten wir gleich mehrere Produktionsketten, mit unterschiedlichem Bedarf an Arbeitskraft: Bauern für die Viehzucht und die Paprikafarm, Arbeiter für die Stahlherstellung und schließlich sogar noch Handwerker. Puh! Die komplexesten Produktionsketten brauchen sogar vier verschiedene Typen von Arbeitskraft. Da kommen selbst Anno-Profis ins Schwitzen.
Stolperstein 3: Die Rohstoffmenge
Zwei für eins das war oft die klassische Anno-Rechnung. Soll heißen, man brauchte im Normalfall zwei rohstoffproduzierende Gebäude, um ein weiterverarbeitendes Werk zu versorgen. Nach diesem Prinzip errichten wir gleich zu Beginn unseres Anspielens zwei Holzfäller und ein Sägewerk - und können uns wenige Minuten später kaum vor Baumstämmen retten.
In Anno 1800 hat Blue Byte die produzierte Rohstoffmenge nämlich ordentlich hochgeschraubt, sodass wir in vielen Produktionsketten gleich zwei weiterverarbeitende Betriebe mit einem Rohstofflieferanden versorgen können. Verkehrte Welt! Ob's so bleibt ist allerdings noch nicht klar, das Balancing ist noch nicht abgeschlossen.
Realität vs. Spiel: Anno 1800 und die Industrielle Revolution im Szenario-Check
Stolperstein 4: Schön muss es sein!
Bislang lag Schönheit in Anno im Auge des Betrachters. Wer wollte, konnte seine Insel zwar mit allerlei Zierrat verschönern, doch wer lieber zugunsten knallharter Effektivität alles mit Produktionsgebäuden zupflasterte, konnte auch das tun.
Annos Erfolgsgeheimnis:Probier's mal mit Gemütlichkeit
In Anno 1800 zeigt jetzt der Wert Städte-Attraktivität jederzeit, wie lebenswert eure Inseln sind. So wurden wir etwa böse abgestraft, nur weil wir ein paar verkohlte Ruinen nicht beseitigten, die nach einem kleinen Feuerchen unsere Innenstadt zierten. Die Städte-Attraktivität setzt sich aus den sechs Werten Kultur, Natur, Festivitäten, Geschmacklosigkeit (hier gab's Abzug wegen der Ruinen), Verschmutzung und Unsicherheit zusammen.
Ihr müsst aber keine harten Strafen fürchten. Stattdessen winken Belohnungen, wenn eure Bewohner zufrieden sind. Dann kommt vielleicht sogar ein VIP vorbei. Wie die funktionieren, erklären wir in der großen Plus-Titelstory zu Anno 1800.
Stolperstein 5: Das Militär
Beim Militär ist ebenfalls Umdenken gefragt. Zwar kämpft ihr wie im direkten Vorgänger Anno 2205 wieder nur mit Schiffen, diesmal aber direkt auf der Kampagnenkarte und nicht auf ausgelagerten Schlachtenmaps. Beim Einsatz von Segelschiffen spielt außerdem der Wind eine Rolle. Sicher eine nette Herausforderung.
Wir bekamen die Kämpfe zwar vorgeführt, stießen aber noch auf viele Platzhalter und fehlende oder unfertige Animationen. Mit endgültigen Aussagen sind wir deshalb lieber noch vorsichtig. Angesichts von Schiffen, die noch auf Breitseiten ausgelegt sind und nur ein eingeschränktes Schussfeld haben, scheint cleveres Manövrieren aber wirklich wichtig zu werden.
Wer erfolgreich Schlachten schlagen will, muss aber noch mehr beachten. In Anno 1800 stoßen wir nämlich an Baugrenzen, dann lassen sich keine neuen Einheiten rekrutieren. Wenn wir jetzt weiter aufrüsten wollen, kommt das gänzlich neue Einflusssystem zum Tragen. Wir können Einflusspunkte in den Bereich Militär investieren, um mehr Einheit zu ermöglichen. Dann fehlen uns aber möglicherweise Punkte in anderen Bereichen. Hier ist gutes Abwägen gefragt.
Wenn ihr mehr über das neue Einflusssystem wissen wollt, lest ihr am besten gleich unsere Anno 1800-Titelstory.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.