Der Multiplayer-Modus
Komisch: Von der Solokampagne haben wir nichts erwartet und ziemlich viel bekommen. Beim Multiplayer-Modus haben wir ganz fest mit diesem einen für PC-Spieler essentiell wichtigen Dingsbums gerechnet - und stellen im Test jetzt fest: Es istnicht da! Oder anders: Im Mehrspielerteil von Call of Duty: Black Ops 2 fehlt der Serverbrowser. (Wir hören den verzweifelten Aufschrei von Tausenden und stimmen gerne ein.) Um in ein Spiel zu kommen, muss man sich weiter mit dem schon aus den letzten beiden Modern Warfares bekannten und wenig glücklichen Matchmaking-System rumschlagen.
8:02
Test-Video zum Multiplayer-Modus
Das heißt aber seltsamerweise nicht, dass es keine dedizierten Server gäbe. Die gibt’s sehr wohl. Black Ops 2 läuft ausschließlich auf dedizierten Servern, die werden aber allesamt von Treyarch beziehungsweise Activision betrieben. Mietserver, wie wir sie beispielsweise von Battlefield 3 kennen, sucht man vergebens. Naja, dann eben keine ganzen Tage auf unseren Lieblingsmaps wie noch im ersten Black Ops.
Ein Soldat aus zehn Einzelteilen
Spaß macht’s trotzdem, die fetzigen Modi und das unvergleichbar hohe Tempo der Call of Duty-Mehrspieler-Teile sorgen auch in Black Ops 2 für volle Partien und bei uns für Ringe unter den Augen (»Noch eine Runde, dann aber wirklich ins Bett!«). Außerdem hat sich Treyarch auch wieder ein paar nette Neuerungen einfallen lassen, um das seit Jahren bekannte Konzept frisch zu halten.
Ganz weit vorne dabei: das Pick-10-System. Das funktioniert auf den ersten Blick genau wie der Klassen-Editor der vorherigen Teile, sieht nur anders aus. Auf den zweiten Blick erkennt man aber, dass Treyarchs neues System uns deutlich mehr Freiheiten beim Soldatenbau lässt. Für jeden Kämpfer stehen zehn Slots zur Verfügung, die wir relativ frei befüllen können.
Wer beispielsweise gerne drei Aufsätze für die Hauptknarre haben möchte, lässt einfach den Granatentyp zuhause, den er eh nie benutzt. Oder vielleicht die Sekundärwaffe. Oder ein Perk. Wer gerne vier statt der im Basissatz vorgesehenen drei Perks mitnehmen möchte, schnappt sich eine entsprechende so genannte Wildcard (belegt auch einen Slot) und streicht dafür dann etwas anderes. So kann man sich dann seinen perfekten Soldaten für die unterschiedlichen Spielmodi zusammenbasteln: für reguläre Spiele etwa einen mit stärkeren Vollmantelgeschossen, die für Hardcore-Partien überflüssig sind.
Statt Abschüssen nun Punkte
Ebenfalls neu - jedenfalls innerhalb der Serie und für Menschen, die Medal of Honor: Warfighter nicht gespielt haben: die Punkteserienbelohnungen. Anders als frühere Teile belohnt Black Ops 2 nicht aufeinander folgende Abschüsse, sondern bestimmte Punktemengen, die man ohne zwischenzeitlichen Tod erringt. Etwa, indem man die Flagge einnimmt oder die Bombe entschärft oder, oder, oder.
Das ist hauptsächlich toll, da man die Punkte fast unbemerkt sammelt und nicht in eine Art Abschusspanik gerät, weil nur noch ein Kill zur Mega-Luftunterstützung fehlt wie in früheren Serienteilen. Blöd allerdings, dass die Punkteserienbelohnungen Punkte ausspucken, die wieder zu Punkteserien addiert werden und so weiter. Der so entstehende Schneeballeffekt kann einem schon mal eine Partie für ein paar Minuten madig machen, weil vielleicht ein Spieler beständig seine mächtigen Luftangriffe zündet. Schick aber: Das neue Liga-System (extra Auswahl beim Matchmaking) wertet unsere Erfolge und schmeißt uns nach einer Evaluierung unserer Leistungen nur noch mit Spielern in die Schlachten, die auf unserem Level spielen.
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