Spieler strafen CoD: Cold War mit schlechten Wertungen ab - was steckt dahinter?

Die Spielerwertungen von Call of Duty Black Ops: Cold War rutschen in den tiefroten Bereich. Das ist allerdings kein unbekanntes Phänomen.

Call of Duty: Cold War spaltet die Spieler. Auf Metacritic entlädt sich viel Wut. Call of Duty: Cold War spaltet die Spieler. Auf Metacritic entlädt sich viel Wut.

Call of Duty Black Ops: Cold War hat keinen leichten Start. Nachdem sich kurz nach Release in der Community noch überwiegend positive Stimmung bemerkbar machte, kommt nach und nach mehr Kritik zum Vorschein.

Besonders deutlich äußert sich die Wut der Spieler auf Metacritic: Der Review-Aggregator bündelt Presse- und Spielerkritiken zu Call of Duty: Cold War. Der 2020er CoD-Ableger erreicht gute 77 von 100 Punkten bei der internationalen Presse, auch unser Test zählt mit 80 Punkten zu den besseren Wertungen:

Im krassen Kontrast dazu stehen die Spieler-Bewertungen auf Metacritic bei lediglich 3,3 von 10 Punkten. Wir fassen zusammen, was die Spieler kritisieren und widmen uns auch der Frage, wieso die Spielerwertung so extrem niedrig ausfällt.

Was kritisieren die Spieler

Wir lesen in den Reviews häufig Kritikpunkte, die den Multiplayer-Modus von CoD Black Ops: Cold War betreffen. Ein Auszug aus häufig erwähnten Negativaspekten:

  • Die Maps: Nutzer Krisskan schreibt, die Multiplayer-Maps seien langweilig und schlecht ausbalanciert. Er vergibt 0 von 10 Punkten.
  • Die Animationen: Nutzer Unselles kritisiert unter anderem die Animationen der Spielfiguren als »einfach schrecklich«. Auch wirke die Grafik wie ein Downgrade im Vergleich zum Vorgänger Modern Warfare. Er vergibt 3 von 10 Punkten.
  • Server und Technik: Häufig ist zu lesen, dass Spieler unter Bugs und Verbindungsproblemen leiden. Außerdem zeigen sich viele Fans unzufrieden über Serverprobleme und schlechte Treffererfassung.
  • Cheater: Zahlreiche Spieler kritisieren, dass die Entwickler zu wenig gegen Cheater unternähmen.

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Viele Protest-Reviews

Obwohl man, wie oben dargestellt, auch viel Substanz in den Kritiken findet, kann man zahlreiche Spieler-Wertungen durchaus als Protestaktion einordnen. Review-Bombing ist eine gängige Praxis, um Spiele (und andere Medien) auf Metacritic und anderen Portalen mit Nutzerwertungsfunktion für unliebsame Aspekte abzustrafen.

Diese Protestwertungen zeichnen sich oft durch kurze Begründungen aus, die wenig Substanz liefern oder das Spiel grundsätzlich ablehnen, ohne genauer auf die Gründe einzugehen. Auch widerspricht häufig eine Null-Punkte-Wertung einer Begründung, die einzelne Elemente des Spiels - wie die Kampagne - positiv hervorhebt.

Bei CoD: Cold War ziehen diese Reviews in ihrer Masse den Schnitt nach unten, zumal viele davon die niedrigste mögliche Wertung von null Punkten vergeben. Auch werden häufig einzelne negative Aspekte als Grund für eine äußerst niedrige Gesamtbewertung genannt, was objektiv kaum nachvollziehbar ist.

Dieses Phänomen trat bei allen jüngeren Call of Dutys auf. Unabhängig von der teils hohen Wertung der Presse strafen Fans auf Metacritic die Spiele ab. Zum Vergleich:

Die Praxis des Review-Bombings ist erst bei jüngeren Titeln zu beobachten. Nehmen wir etwa das 2007er CoD: Modern Warfare zum Vergleich, fällt die Nutzerwertung auf Metacritic mit 8,5 gegenüber einer 92 von der Presse eher vergleichbar aus.

Metacritic hatte jüngst einen neuen Mechanismus eingebaut, der das Bewerten von Spielen kurz nach Release verhindert, um Review-Bombing entgegenzuwirken. Am Beispiel CoD: Cold War gemessen war dies von mäßigem Erfolg gekrönt.

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