Call of Duty und insbesondere die Modern-Warfare-Reihe sind seit jeher für kontroverse Momente in den Story-Kampagnen bekannt. Massaker an Zivilisten durch russische Terroristen, brutale Folter-Szenen, das »entmenschlichte« Töten durch die Kamera eines Kampfflugzeugs. Das sind nur drei Beispiele für die umstrittene Darstellung von Gewalt rund um an die Realität angelehnte Kriegsszenarien, die in Spielen der Reihe vorkamen.
Das 2019er Call of Duty: Modern Warfare will in puncto Provokation nicht kleiner auftischen, durchaus aber stellenweise subtiler, wie unser Redakteur Dimi in seiner ausführlichen Story-Preview zu CoD MW beschreibt.
In diesem Artikel umreißen wir die wichtigsten Eckpfeiler der Story-Kampagne von Modern Warfare. Dabei versuchen wir, möglichst wenig zu spoilern, was sich aber wegen des Themas nicht immer vermeiden lässt. Ihr wurdet hiermit gewarnt und lest auf eigene Gefahr weiter.
CoD Modern Warfare: Alles was ihr zum PC-Release wissen solltet
Diese Szenarien kommen vor
Die Kampagne von CoD: Modern Warfare handelt von einem Konflikt im fiktiven Nahost-Land Urzikstan, der sich auch auf Europa ausweitet. Als Haupt-Antagonist tritt der abtrünnige russische General Barkov auf, dessen Söldner und Soldaten Angst und Schrecken verbreiten.
Die folgenden Missionen geben einen ersten Eindruck davon, welches sprichwörtliche Kaliber die Story-Schreiber bei Infinity Ward in die Schreibmaschinen geladen haben:
Giftgas-Angriff auf Zivilisten
In einem Level, der an den mittleren Osten angelehnt ist und stark von realen Konflikten wie dem Bürgerkrieg in Syrien inspiriert ist, erleben wir einen Gasangriff auf Zivilisten, darunter auch Kinder. Derlei Kriegsgräuel sollen während des realen Konflikts in Syrien tatsächlich stattgefunden haben (via Zeit Online).
In Modern Warfare erleben wir dieses Szenario hautnah, aus Sicht des kleinen Mädchens Farah. Die Mission beginnt, als Farah in die leblosen Augen ihrer Mutter blickt, mit der sie unter einem eingestürzten Haus begraben liegt.
Später muss das Mädchen mit ansehen, wie ihr Vater von einem russischen Soldaten getötet wird. Nachdem wir den Kämpfer mit einem Schraubenzieher attackieren und dieser schließlich durch einen versehentlichen Schuss seiner eigenen Waffe getötet wird, beginnen plötzlich Giftgasangriffe. Ihr merkt, die Kampagne behandelt schwer verdauliche Themen, wie auch die folgende Mission zeigt.
Bombenanschlag in London
An der bekannten Londoner Straßenkreuzung Piccadilly Circus explodiert eine Bombe. In der daraufhin beginnenden Mission nehmen wir als Mitglied einer Spezialeinheit an einem Einsatz teil, um die Drahtzieher des Terroranschlags in einer Wohnung mitten in London unschädlich zu machen.
CoD: Modern Warfare setzt in dieser Mission auf Minimalismus und authentische Taktik-Elemente, um eine unmittelbare Atmosphäre zu erzeugen. Statt gegen die aus früheren Teilen bekannten Gegnerwellen anzutreten, warten nur ein paar wenige teils verschanzte Terroristen auf uns.
Auch gehen wir nicht direkt brachial vor, sondern verwenden taktische Kniffe wie das langsame Öffnen von Türen und das Ausschießen von Lichtquellen. Beklemmend wirkt der Umstand, dass wir manche Menschen nicht sofort als feindlich erkennen können, im Falle des Zögerns aber unser eigenes virtuelles Leben gefährden.
Zu diesem Punkt hat der Narrative Director bei Infinity Ward, Taylor Kurosaki, ein passendes Zitat auf der offiziellen Website veröffentlicht:
"Es handelt sich um moralisch komplexe Geschichten, bei denen es kein Schwarz oder Weiß gibt, oder »das Gute« und »das Böse«. Alles ist ein bisschen grau und es ist schwierig, seinen Standpunkt festzulegen."
Unser Redakteur Dimitry Halley erkennt gerade in diesem Minimalismus ein hohes Maß an beklemmender Dramatik und Authentizität:
"Und unsere Gegner reagieren nicht wie Kanonenfutter, sondern greifen an verwundete Stellen, kämpfen bis zuletzt ums Überleben, kriechen über den Boden, sacken nach einem Kopfschuss leblos zusammen."
Man kann davon ausgehen, dass Modern Warfare auch bei den anderen Missionen ähnlich düstere Szenarien abbildet und in seiner Erzählweise auf schockierende Darstellung setzt.
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