So schwer wird es schon nicht sein
, denke ich mir, als ich auf den Download-Button klicke. Und Dark and Darker klingt auch so vielversprechend! Ein düsteres Fantasy-Rollenspiel, das die Abenteuerlust der Klassiker versprühen soll, mit herausfordernden, aber lohnenswerten Dungeon-Erkundungszügen.
Die zum Steam Next Fest verfügbare Demo durfte sich zuletzt über einen großen Spielerandrang freuen: Über 100.000 wackere Kämpferinnen und Kämpfer begaben sich gleichzeitig in die unterirdischen Gänge und Hallen der Festung, um nach Schätzen zu suchen und sich gegenseitig auf die Mütze zu geben. Diese Faszination will ich auch verstehen und starte deshalb selbst einen Durchgang.
Hier gibt es nur den Tod
Zu Beginn steht die Klassenwahl an. Ich erstelle einen (von mehreren möglichen) Charakteren, darf eine der 6 Klassen aussuchen und jeweils eine Frau oder einen Mann wählen. Die Klassen unterscheiden sich natürlich nicht nur im Aussehen, sondern spielen sich auch vollkommen unterschiedlich: Der Ranger greift meist zum Bogen, der Barbar zur Axt und der Zauberer wirft Feuerbälle. Außerdem gibt es jeweils weitere einzigartige Fähigkeiten, Stärken und Schwächen:
Habe ich meinen Charakter erstellt, kann es auch direkt losgehen: Ich betrete allein oder mit einer Gruppe von bis zu drei Kämpfern ein unterirdisches Labyrinth, in dem Schätze, Monster und andere Spieler auf mich warten.
Da ich leider keine Verbündeten mitgebracht habe, stolpere ich in die eigens für Solo-Spieler erbauten Goblin-Höhlen. Kaum bin ich in dem dunklen Gang zwei Schritte gelaufen, graben sich zwei verfaulende Mumien aus dem Boden hervor. Pah, mit diesen Pappkameraden werde ich schon fertig, mein Schwert wird sie Respekt lehren! 30 Sekunden später liege ich tot am Boden, nachdem ich nicht rechtzeitig geblockt und zwei Treffer kassiert habe. Nun gut, da war ich wohl etwas unvorsichtig!
Brutale KI und Battle Royale
Ähnlich verlaufen auch meine weiteren Versuche: Ich werde von der schieren Masse der Goblins, Untoten und Spinnen überrannt oder von anderen Spielern gnadenlos abgestochen. Eigentlich müsste ich deshalb vorsichtig vorgehen und mich langsam und mit Bedacht durch das Dungeon kämpfen, was im Trailer machbar wirkt:
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Dark and Darker: Der düstere PvP-Dungeoncrawler erklärt sein Gameplay im Trailer
Doch das verhindert die eingebaute Battle-Royale-Mechanik: Denn auf der Minimap entdecke ich plötzlich eine rote Wand, die sich immer näher heranschiebt: Ich darf mich nur in einem stetig kleiner werdenden Kreis aufhalten, will ich keinen Schaden nehmen und sterben. Es bleibt im Ernstfall nur der Versuch, möglichst schnell durch die Gänge zu rennen um dem sicheren Tod zu entkommen. Dabei schrecke ich natürlich allerlei Gegner auf, die wütend hinter mir her eilen. Untermalt werden müsste das Ganze eigentlich mit dem Benny Hill Theme.
Frustfaktor macht viel zunichte
Wahrscheinlich bin ich einfach nicht die richtige Zielgruppe für Dark and Darker, aber es ist wirklich schade. Denn die Idee dieser Mischung aus Hunt: Showdown und Dungeon Crawler gefällt mir eigentlich ziemlich gut. Mich stört auch nicht die eher einfache Grafik und die etwas ungelenken Animationen.
Doch erzeugt Dark and Darker bei mir mit seinem - in meinen Augen - absurden Schwierigkeitsgrad nur Frust, und zwar ohne mich auch nur ein bisschen zu belohnen. Denn entkomme ich dem Dungeon nicht lebendig, war alles für die Katz. Die gesammelten Edelsteine, Goldmünzen und Ausrüstungsgegenstände bleiben mit meiner Leiche in den Goblin-Höhlen liegen.
Und die an sich spaßigen Kämpfe leiden meiner Ansicht nach auch eher unter den übertrieben starken Feinden, die erst nach zahlreichen Treffern zu Boden gehen. Der gepanzerte Skelettkrieger wird mich wahrscheinlich in Albträumen verfolgen, ähnlich wie bei Steffi:
Immerhin muss man dem Spiel eins lassen: Obwohl ich es bisher kein einziges Mal lebendig aus dem Dungeon geschafft habe, reizt es mich immer noch, einen weiteren Versuch zu wagen. Vielleicht versuche ich lieber mal, ein Team zusammenzustellen ...
Was gefällt mir, was sorgt für Unmut?
Das macht Dark and Darker richtig gut:
- Interessante Klassen: Die sechs Klassen erfordern jeweils ihren eigenen Spielstil, verfügen über mächtige und einzigartige Fähigkeiten und ergänzen sich in Teams ziemlich gut.
- Motivation durch Loot: Von kleinen Schachteln über besiegte Gegner bis zu eisenbeschlagenen Riesen-Truhen, überall kann ich wertvolle Schätze und nützliche Ausrüstung finden. Die Aussicht, das alles unbeschadet aus dem Dungeon zu extrahieren, motiviert enorm.
- Gegnervielfalt: Innerhalb der ersten halben Stunde treffe ich bereits auf ziemlich viele Gegner, von Untoten, Goblins, Spinnen, fliegende Schädel und mehr. Stärkere Varianten verfügen über besondere Angriffe, bessere Rüstung oder Ähnliches.
Das gefällt mir nicht so sehr:
- Langwierige Kämpfe: Auch um den mickrigsten Goblin zu erledigen brauche ich oft sechs oder mehr Kopftreffer mit unserem Schwert. Da ich auch ausweichen und blocken muss, dauert eine Auseinandersetzung mit mehreren Gegnern oft sehr lang, was die eigentlich solide umgesetzten Kämpfe zu reiner Mühsal verkommen lässt. Gleichzeitig halte ich extrem wenig aus und gehe nach 2 bis 3 Treffern zu Boden.
- Zu viele Bedrohungen: Ich muss mich nicht nur ziemlich vielen Monstern stellen, sondern darf auch Fallen, andere Spieler und die Battle-Royale-ähnliche Todeszone nicht außer Acht lassen. Wenn alles zusammen kommt, bleiben mir kaum Optionen, um lebend aus dem Schlamassel zu entkommen.
- Sehr steile Lernkurve: Dark and Darker wirft mich von Anfang an mit anderen Spielern in knallharte Dungeons. Ein Tutorial oder PvE-Modus, um sich an die Grundlagen zu gewöhnen, gibt es nicht. Ihr müsst euch darauf einstellen in der ersten Zeit wieder und wieder zu sterben, bis ihr euch langsam eingespielt habt.
Aber schreibt uns in den Kommentaren doch mal, ob euch das Spiel gefällt? Habt ihr es gern so hart wie möglich? Habt ihr die Demo schon ausprobiert und einige Schätze geborgen? Oder gibt es wertvolle Tipps, die ihr mit anderen teilen wollt?
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