Seite 2: Das Paradox-Gen - Wie Age of Wonders: Planetfall die Civilization-Falle vermeiden soll

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Relevanz durch Storytelling

Storytelling in Spielen, das bedeutet ja meistens, einem vorgegebenen Pfad zu folgen, der uns vor unterschiedliche Herausforderungen und Ereignisse stellt. Emergent Storytelling lässt indes das Spiel entscheiden, was eigentlich passiert.

Wenn wir in Stellaris also eine neue Galaxie generieren und mit unserem Volk in unendliche Weiten vorstoßen, kann sich die Story immer wieder unterscheiden. Auch in Crusader Kings 2 wissen wir vorher nie, welcher Baron eine Rebellion plant oder welcher Verwandte nach unserem Thron giert. Zwar spielen sich diese Storys dann meist in Textfenstern ab, doch regen sie die Fantasie an und machen jeden Durchgang einzigartig.

Auch die Taktik-Schlachten laufen rundenbasiert ab. Als erstes zieht immer der Verteidiger alle seine Einheiten, danach der Aggressor. Auch die Taktik-Schlachten laufen rundenbasiert ab. Als erstes zieht immer der Verteidiger alle seine Einheiten, danach der Aggressor.

Während die Geschichten in Crusader Kings 2, Europa Universalis 4 und ja, auch Civilization vorrangig aus Spielmechanik entstehen, geht Paradox bei Stellaris jedoch einen Schritt weiter und baut spezielle Story-Ereignisse und Mini-Questsketten ein, die kleine Geschichten erzählen.

Auch Triumph verspricht in Planetfall eine Geschichte zu erzählen. So wird es wieder eine rund 20 Stunden umfassende Kampagne geben, doch viel spannender sind die Story-Ansätze für das freie Spiel auf zufallsgenerierten Karten. Denn im Universum von Planetfall gilt es, ein Geheimnis zu lüften.

Was ist Emergent Storytelling? Das Spiel schreibt die Geschichte selbst (Plus-Report)

Auferstanden aus Ruinen

Alle Fraktionen waren einst Teil einer galaxisweiten Star Union, die es allerdings nicht mehr gibt. Ein unbekanntes Ereignis legte sämtliche Kommunikations und Transportwege lahm und die Union zerbrach. Nun versucht jeder herauszufinden, was eigentlich passiert ist, und hier kommen wir ins Spiel.

Als Kopf einer der sechs Fraktionen ist es zwar unsere eigentliche Aufgabe, den Planeten zu besiedeln und aus den Trümmern der Star Union ein neues Reich in unserem Abbild zu errichten, doch dabei sollen wir immer wieder auf Überbleibsel der alten Union stoßen. Je nachdem, welchen Hinweisen wir folgen, können wir so herausfinden, was eigentlich vorgefallen ist.

Einheiten können während der Gefechte in Deckung gehen, um sich vor Beschuss zu schützen. Fliegende Einheiten können diese allerdings umgehen und auch Granaten eignen sich gut, um Verteidigungsanlagen zu zerstören. Einheiten können während der Gefechte in Deckung gehen, um sich vor Beschuss zu schützen. Fliegende Einheiten können diese allerdings umgehen und auch Granaten eignen sich gut, um Verteidigungsanlagen zu zerstören.

Beim Erkunden im freien Spiel stoßen wir mit einer unserer Armee beispielsweise auf eine der nicht spielbaren unabhängigen Fraktionen, die je nach Typ etwa mit den Barbaren oder Stadtstaaten aus Civ zu vergleichen sind. In unserem Fall handelt es sich hierbei aber um ehemalige Service-Roboter der alten Union, die sich selbstständig gemacht haben.

Wir müssen die Grenzen unseres jungen Reiches also eine Zeit lang gegen ehemalige Feuerlöscher und vollautomatische Heckenscheren verteidigen - und erfahren dabei zugleich etwas über die Hintergründe von Planetfall. Die Entwickler verorten Fraktionen in einer größeren Geschichte. Das gibt dem Universum Tiefe und uns das Gefühl, hier tatsächlich in einer Welt unterwegs zu sein, die mehr zu bieten hat als »nur« Einheiten hin und her zu schieben. Was wiederum auch mehr motiviert.

Die Fraktionen von Planetfall

Auch die Fraktionen selbst spielen eine Rolle dabei, uns die Welt näher zu bringen und zu vermeiden, dass wir uns nur durch sci-fi-artige Tabellen klicken. Anders als bei Beyond Earth ist jede Fraktion wirklich einzigartig. Beim Spielen verbrachten wir die meiste Zeit mit den Vanguard und den Amazonen.

Die Vanguard sind eine menschliche Fraktion voller Navy Seals, die sich im Kampf auf große Wummen und dicke Panzer verlassen. Die Amazonen hingegen haben sich durch Gentechnik biologisch verbessert, dabei allerdings auch versehentlich sämtliche Männer ihrer Fraktion ausgerottet. Aber wer braucht schon Männer, wenn frau auf Dinosauriern reiten kann!

Dazu kommen noch die insektoiden Kir'Ko-Aliens, die kommunistischen Weltraum-Zwerge namens D'Var, die Zombie-Cyborgs von der Assembly-Fraktion und das Syndicate, welches aus opportunistischen Kriminellen besteht.

Die insektenhaften Kir'Ko wurde von der Star Union unterdrückt und haben jetzt die Gelegenheit, zu alter Stärke zurück zu finden. Die insektenhaften Kir'Ko wurde von der Star Union unterdrückt und haben jetzt die Gelegenheit, zu alter Stärke zurück zu finden.

Dominanz durch Varianz

Jede Fraktion soll sich ausgesprochen unterschiedlich spielen und verschiedene Fähigkeiten besitzen. Das hat bei uns auch zumindest bei den Taktik-Kämpfen schon sehr gut funktioniert. Während die Vanguard-Soldaten in der Taktikschlacht fast schon wie bei XCOM von Deckung zu Deckung rennen, einzelne Gebiete unter Beschuss nehmen und mit Granaten um sich werfen, verlassen sich die Amazonen auf Pfeil und Bogen und fliegende Reitsaurier.

Jede Fraktion hat einen eigenen Hintergrund und eigene Werte, über die ganz von selbst Geschichten entstehen sollen. Die D'Var und die Amazonen können sich beispielsweise von Haus aus schon einmal überhaupt nicht ausstehen. Denn während die Amazonen versuchen, ihre Umwelt zu schützen, bohren sich die D'Var mit riesigen Bohrern in die Erde und beuten den Planeten aus.

Die detailreiche Welt und das Potenzial zur individuellen Story könnten Age of Wonders: Planetfalls große Stärken werden. Ob es wirklich so motivierende Geschichten wie Stellaris erzählen kann, lässt sich noch nicht voraussagen. Beim Spielen hielten sich interessante Ereignisse noch in Grenzen, doch die verschiedenen Fraktionen versprechen, wirklich spannend zu werden.

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