Mit der »Herr der Ringe«-Lizenz ließen sich so viele gute PC- und Videospiele umsetzen, auch 2020 noch. Der Launch der neuen Konsolen PS5 und Xbox Series X sowie der damit einhergehende Hardware-Generationswechsel würden theoretisch eine famose technische Umsetzung von Tolkiens Mittelerde erlauben.
Riesige Belagerungsschlachten in Gondor und Rohan wie bei Schlacht um Mittelerde wären möglich, spannende Schwertkämpfe vor dem Hintergrund des »Silmarillion« oder gleich ein Elder-Scrolls-artiges Open-World-Rollenspiel, in dem man Elben, Hobbits und Orks trifft, so wie es sich »Lord of the Rings«-Autor J.R.R. Tolkien nicht einmal in seinen kühnsten Träumen hätte ausmalen können.
Stattdessen steht mit Der Herr der Ringe: Gollum der Release eines Spiels an, das einen schweren Stand bei vielen Fans der Vorlage hat. Im Rahmen der exklusiven GameStar-Titelstory zu Gollum klang der Tenor vieler kritischer Kommentare in etwa so: »Das sieht ja aus wie ein PS3-Spiel, nicht wie eins für die PlayStation 5!« »Wieso sollte ich einen hässlichen kleinen Wurm spielen wollen?« »Das klingt furchtbar langweilig - eine Verschwendung der schönen Lizenz!«
Und trotzdem ist Der Herr der Ringe: Gollum bereits weit vor Release 2021 ein sensationeller Erfolg. Denn unsere Preview hat sagenhaft viele Leute interessiert, die Bildergalerie mit den ersten Screenshots ging auf Reddit viral und wurde von zahllosen internationalen Publikationen weiterverbreitet.
Der Artikel zum Thema ist sogar der meistgeklickte Plus-Inhalt seit Beginn der Aufzeichnungen 2016! In der Wochenstatistik für ganz GameStar.de Anfang Mai stand er sogar auf Platz 3 - ein absoluter Spitzenwert für einen Plus-Artikel. Was hat diesen Hype auf Der Herr der Ringe: Gollum ausgelöst und wie steht er im Verhältnis zu den vielen negativen Kommentaren? Das will ich in meiner - ähem - Gollumne auf Basis des GameStar-Leser-Feedbacks genauer analysieren.
Der Autor
Peter Bathge ist seit 15 Jahren Spieletester, seit 2018 arbeitet er als Redakteur für GameStar Plus. In seiner Schulzeit hat er mal ein Referat über die englische Originalversion der drei »Herr der Ringe«-Bücher gehalten und sich dabei spektakulär verzettelt. Sich kurz zu fassen, ist seitdem eine Herausforderung für ihn, speziell in Essays und Kolumnen für GameStar Plus, bei denen er beispielsweise in die Zukunft von Gothic blickt oder Bethesda Tipps für The Elder Scrolls 6 gibt.
Herr der Ringe: Gollum hat die falsche Lizenz
Ein Großteil der Kritik zielt auf die äußeren Werte des neuen Daedalic-Spiels ab. Zum einen weil man die eben vor Release am einfachsten einschätzen kann - zum anderen, weil die Grafik für eines der ersten Next-Gen-Spiele auf PlayStation 5 und Xbox Series X ganz einfach zu althergebracht wirkt. Aber die Probleme an der Optik gehen tiefer: Sowohl das Spiel Gollum als auch der gleichnamige Protagonist sehen nicht so aus, wie wir es von »Der Herr der Ringe« erwarten. Schuld ist Peter Jackson.
Die Filmtrilogie des Regisseurs, die um die Jahrtausendwende Millionen von Menschen in die Kinosäle lockte, hat eine ganze Generation von Fantasy-Fans geprägt. Ikonische Darstellungen und populäre Designs wie die von Orks, Architektur oder Rüstungen haben sich nachhaltig ins Gedächtnis der Allgemeinheit eingebrannt und werden seitdem untrennbar mit »Der Herr der Ringe« verbunden.
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