Seite 2: Dragon Age: Origins vs. Baldur's Gate - Ein Vergleich mit dem Klassiker

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Kampfsystem

Dragon Age: Origins

Dank unterschiedlich zusammengestellter Heldenteams sowie der Vielzahl an Talenten und Spezialisierungen sind die Kämpfe nicht nur anspruchsvoll, sondern auch dynamisch. Grundsätzlich läuft Dragon Age: Origins in Echtzeit ab, kann aber jederzeit pausiert werden, um neue Befehle an die Charaktere auszugeben. Von Online-Rollenspielen wie World of Warcraft oder Guild Wars haben die Entwickler das Konzept der »Bedrohung« übernommen. Monster greifen prinzipiell immer das Partymitglied mit dem höchsten Bedrohungswert an. Aufgebaut wird dieser durch physische Attacken, magische Angriffe und Unterstützungszauber. Eine zentrale Herausforderung in den Kämpfen besteht darin, Gegner an den widerstandsfähigen Krieger zu binden und Schadens- sowie Heilklassen einzusetzen, ohne Sie als Ziel zu präsentieren.

Neulinge kann die enorme taktische Tiefe von Dragon Age schnell überfordern, wir raten daher auf einem der niedrigen Schwierigkeitsgrade zu starten.

Baldur's Gate 2: Schatten von Amn

Das Kampfsystem in Baldur's Gate basiert zwar auf dem hoch-komplexen Advanced Dungeons & Dragons-Regelwerk, Änderungen vereinfachen jedoch die Abläufe etwas und erlauben eine Ausführung in Echtzeit. Dadurch kann es auch von Spielern ohne enzyklopädisches Hintergrundwissen gemeistert werden. Einige Relikte wie zum Beispiel die umständliche Umsetzung der Wiederaufladungszeit (Cooldowns) von Zaubersprüchen lassen jedoch hin und wieder die Pen&Paper-Wurzeln durchscheinen und verlangsamen den Spielfluss. Profis wechseln auf Wunsch in einen Quasi-Rundenmodus, in dem die Berechnungen aller Aktionen dargestellt werden und sich der Schwerpunkt auf die Taktik verschiebt. Insgesamt spielt sich Baldur's Gate 2: Schatten von Amn noch anspruchsvoller als Dragon Age und bringt teilweise selbst geübte Rollenspieler ins Schwitzen.

Handlung / Quests

Dragon Age: Origins

Sechs unterschiedliche, etwa zwei Stunden umfassende Origins-Geschichten (lesen Sie dazu unser Special: Dragon Age: Origins - Die Origin-Stories) leiten die spannende und temporeiche Handlung ein. Die Motivation wird vor allem durch die packend inszenierte Geschichte aufrecht erhalten, aber auch die die Nebenquests sind durchweg gut erzählt und lassen sich auf mehrere Arten lösen. Herausragend sind zudem die Aufträge der Partymitglieder. Unsere Begleiter wachsen uns mit der Zeit so ans Herz, dass wir unbedingt mehr über sie erfahren wollen. Fast alles was der Held sagt und tut, wirkt sich auf den Verlauf des Spiels auf die Story aus. Dadurch erhalten die Entscheidungen des Spielers an Gewicht und die verschiedenen Optionen erhöhen den Wiederspielwert von Dragon Age: Origins enorm.

Geschmackssache ist hingegen die streng lineare Spielwelt. Vordefinierte »Schlauchlevel« mit wenigen Abzweigungen lassen kaum Entdeckerdrang aufkommen. Zahlreiche Skriptereignisse und Zwischensequenzen trösten zwar darüber hinweg, die Spieler werden sich bei der Bewertung trotzdem in zwei Lager aufteilen wie schon bei den Gegenspielern Call of Duty 4 und Crysis.

Baldur's Gate 2: Schatten von Amn

Baldur's Gate ist mit einer Spieldauer von 40 - 50 Stunden (inklusive Nebenquests) etwas länger als Dragon Age: Origins, kann aber bei der Kampagne nicht ganz mit dem Neuling mithalten. Die Geschichte ist zwar auch spannend und wendungsreich erzählt, ruft aber nicht das gleiche Wechselbad der extremen Gefühle hervor. Auf höchstem Niveau war dagegen damals schon die Qualität der Nebenaufträge, die von vielen Rollenspielfans bis heute als unerreicht eingeschätzt wird. Und auch die Konsequenzen der eigenen Handlungen waren bereits in Baldur's Gate ein großes Thema. Taten hatten oft weitreichende Folgen und veränderten die Spielwelt nachhaltig. So konnten wir bestimmte Gilden gegen uns aufbringen oder uns gleich ganze Städte zum Feind machen. Andererseits konnte eine Stunden vorher getroffene Entscheidung einen eigentlich misstrauischen Menschen dazu bringen, sich uns anzuvertrauen.

Beispiel gefällig? Auf unserer Mission hatte sich der geistig verwirrte Berserker Minsc (und sein Haustier, ein »Miniatur-Riesenweltraumhamster« namens Boo) unserer Truppe angeschlossen. Als wir jedoch seine Wünsche eine Weile vernachlässigt hatten und uns schließlich sogar weigerten, einem Freund von ihm beizustehen, rastete Minsc aus und löschte in seiner Rage unsere gesamte Gruppe aus. Die Situation war dermaßen kurios, dass wir uns fast zehn Jahre später noch daran erinnern.

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