Seite 9: E3: Flops im Rückblick - Von gefallene Wunderkindern und anderen Debakeln

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Spore

Entwickler: Maxis
E3-Präsentation: 2005
GameStar-Wertung: 79 (GS 10/08)

Der Kreaturen-Editor ist das spaßige Kernstück von Spore … Der Kreaturen-Editor ist das spaßige Kernstück von Spore …

Eigentlich hatte Will Wright die Bombe schon zwei Monate vor der E3 platzen lassen, im März 2005, aber vielleicht fieberten gerade deshalb alle so der Messe entgegen. Denn Wright, als Schöpfer der Sims-Serie einer der Design-Titanen der Branche, hatte mit Spore ein originelles, wundersames, faszinierendes Spiel angekündigt: Im Editor solle man wie aus Knetmasse eigene Kreaturen formen, Einbeiner, Hundertfüßler, Flugsäcke, Kriechmäuler, die das Programm dann physikalisch korrekt zum Leben erwecken und in Abenteuer schicken würde. So etwas war möglich, dazu sind Computerspiele in der Lage?! Auf der E3 2005 sollte der Beweis folgen.

Der kam tatsächlich, und entfachte ein Begeisterungsfeuer. Denn Spore war genau das, wovon die Branche träumte: kreativ und bunt, ambitioniert und doch zugänglich, intelligent und lehrreich -- ein Vorzeigeprojekt! Es war ja auch ein verdammt schlaues Spiel, das Genres so mühelos zu verschmelzen schien, dass man kaum anders konnte, als der Idee Respekt zu zollen und den Mut zu bewundern. »Will Wright ist ein Genie«, zog denn auch GameStar bündig den Hut und fragte, vielleicht etwas voreilig: »Wie will sich Will Wright nach Spore noch steigern?«

… die simplen Schlachten langweilen dagegen schnell. … die simplen Schlachten langweilen dagegen schnell.

Nun ja, das dürfte ihm letztendlich doch nicht so schwer fallen. Denn Spore entpuppte sich als Enttäuschung, die vielleicht noch größer ausfiel, weil Electronic Arts den Erwartungsrummel um das Werk in den Monaten vor dem Erscheinen bis an die Schmerzgrenze gepeitscht hatte. Als Spore im September 2008, dreieinhalb Jahre nach der E3 2005, die Spieler erreichte, zeigte sich: Die tollen Ideen hatte Maxis zu gehaltlosen Minispielchen verquirlt. Zwar waren die Präsentation brillant und das Kreaturenbasteln im Editor ungeheuer spaßig, aber was half’s, wenn man den frisch entworfenen Nasenhasen dann stundenlang durch plumpe Immergleich-Aufgaben klickte?

Spore ist kein schlechtes Spiel, 79 Punkte in GameStar keine schlechte Wertung. Aber weder erfüllte es die Hoffnungen auf ein popkulturelles Wunderwerk, noch die Megaserien-Gelddruck-Addon-Dynastie-Träume von Electronic Arts: Für Spore sind gerade mal zwei Erweiterungen erschienen. Nach EA-Maßstäben ist das ein Flop.

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