»Aktienwert unter allen Umständen maximieren«: Gothic-Eigentümer Embracer streicht 29 Spiele in der Entwicklung

Das Jahr 2023 zeichnet ein düsteres Bild für die Angestellten der Embracer Group. Nun begründet der CEO die extremen Maßnahmen.

Als Embracer in den vergangenen Jahren zahlreiche IPs kaufte, sahen zahlreiche Fans ein Comeback für ihre liebsten Spiele am Horizont. Als Embracer in den vergangenen Jahren zahlreiche IPs kaufte, sahen zahlreiche Fans ein Comeback für ihre liebsten Spiele am Horizont.

Über 1.300 gestrichene Jobs, 29 eingestellte Spiele - in den vergangenen Monaten war der schwedische Medienkonzern Embracer Group aufgrund von Massenentlassungen, Studioschließungen und eingestampften Projekten immer wieder in den Negativschlagzeilen.

All die bislang - und wohl auch in Zukunft - getroffenen Maßnahmen werden nun vom Embracer-CEO begründet. In einem neuen Finanzbericht des Unternehmens heißt es, dass Ziel sei es, den Aktienwert unter allen Umständen zu maximieren.

Eingestampfte Spiele und entlassene Mitarbeiter

Vor einigen Jahren hat der Medienkonzern Embracer Group eine ganze Reihe an Entwicklerstudios, Publishern und Markenrechten erworben. Diese goldenen Zeiten sind jedoch seit spätesten sechs Monaten vorbei, denn seitdem kam es zu zahlreichen Entlassungen und Entwicklungsstopps.

Dieses Phänomen äußerst sich auch in vielen anderen Bereichen der Gaming-Branche. Mehr dazu erklären wir euch in diesem Podcast:

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Aus dem Finanzbericht geht hervor, dass in den letzten sechs Monaten insgesamt 29 Spiele eingestellt wurden. Darunter tummelte sich unter anderem ein neues Deus Ex, das bereits seit zwei Jahren in Entwicklung war. Laut GamesWirtschaft befinden sich zum jetzigen Zeitpunkt weiterhin 179 Projekte unter dem Embracer-Schirm in Arbeit.

Als weitere Maßnahme wurden viele Mitarbeiter entlassen. In dem genannten Zeitraum wurden von knapp 15.000 Beschäftigten 1.387 Menschen entlassen.

Ergänzend dazu wurden die Entwicklerstudios Campfire Cabal, die Saints-Row-Macher Volition sowie die TimeSplitters-Macher Free Radical Design geschlossen. Das deutsche Studio der Gothic-Schöpfer Piranha Bytes ist ebenfalls bedroht. Außerdem wird erwägt, Studios und Publisher zu verkaufen.

CEO begründet Schließungen

Nachdem vor einiger Zeit ein Deal über zwei Milliarden Dollar gescheitert ist, musste Embracer radikale Umstrukturierungsmaßnahmen einleiten, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Als Teil eines Finanzreports für 2023 begründet der CEO Lars Wingefors die getroffenen Maßnahmen:

Überstimmendes Prinzip ist es, unter allen Umständen den Besitz der Aktionäre zu maximieren.

Es wäre möglich, dass durch diese Aussage die Aktionäre eventuell beruhigt und von einem potenziellen Verkauf der Aktien abgebracht werden sollen.

Der Aktienkurs stürzt dennoch ab: Trotz der Sparmaßnahmen ist der Aktienwert in den letzten Monaten um knapp 20 Prozent gefallen. Unter anderem wurde zwar der Gewinn erhöht, das ursprünglich ausgegebene Ziel jedoch knapp verfehlt. Außerdem sank der Umsatz in der Gaming-Sparte um knapp fünf Prozent.

Hättet ihr euch auf ein neues Deus Ex gefreut? Haltet ihr selbst Aktien, vielleicht ja sogar von der Embracer Group und könnt den eingeschlagenen Kurs deshalb nachvollziehen? Welche Entlassungen und Schließungen von Entwicklerstudios haben euch am meisten überrascht? Eure Meinungen und Erfahrungen interessieren uns sehr, also schreibt sie gerne in die Kommentare!

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