Seite 4: Far Cry 5 im Test - Kult geht anders

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Die Tiefen der KI

Wenn wir zum Beispiel in einem Haus mit einem Auftraggeber quatschen und draußen ein Kultistenauto vorbeifährt, gibt's einen mentalen Totalausfall. Die NPCs laufen kreischend rum, befinden sich im Konfliktmodus und sind für lange Zeit nicht ansprechbar. Das nervt enorm! Auch die Gegner haben so ihre Probleme: Mal suchen sie vor unserer Nase Deckung, rennen wie Schafe in unsere Schrotflinte, bleiben im Wasser hängen oder sehen uns nicht, obwohl wir zwei Meter neben ihnen stehen.

Das mag an der fehlenden Schulbildung liegen, aber viele Rednecks verstehen wenig von guter Deckung. Das mag an der fehlenden Schulbildung liegen, aber viele Rednecks verstehen wenig von guter Deckung.

Diese Fehler passieren nicht am laufenden Band, gehen uns aber gelegentlich ziemlich auf den Keks. Es kann sogar vorkommen, dass wir in eine Basis schleichen und plötzlich ein feindliches Flugzeug über uns spawnt.

Rook wird ohne Reaktionsmöglichkeit vom Flieger entdeckt und plötzlich schlägt das ganze Lager Alarm, obwohl die feindliche Siedlung noch nicht mal in Sichtweite ist. Den »Kein Alarm«-Bonus kann man sich dann schenken. Schade.

Mit dem Fähigkeitsbaum lassen sich diese Schwankungen ein Stück weit eindämmen. Hier levelt man regelmäßig durch erledigte Aufgaben oder Challenges (Töte 100 Gegner) auf und verteilt Skill-Punkte. Zu den nützlicheren Fertigkeiten gehört beispielsweise die Möglichkeit, per Schnellreise in der Luft zu spawnen und per Wingsuit über die halbe Karte zu gleiten.

Viele Skills fallen aber in die Kategorien »Mehr Munition«, »Mehr Lebensenergie« und »Mehr Beute«. Nicht besonders aufregend, aber immerhin hilfreich.

Ein gelungener Shooter?

Ein Highlight zum Schluss: Neben dem Helikopter gibt's jetzt auch ein Flugzeug, mit dem wir durch die Lüfte donnern können. Und wo Fahrzeuge auf dem Boden im Dickicht des Waldes schnell mal versagen, macht das Fliegen über Hope County unheimlich viel Spaß. In Dogfights steuern sich die Maschinen präzise, die Geschütze fühlen sich wuchtig an. Wir hätten uns umso mehr gewünscht, dass Flugzeuge häufiger zum Einsatz kommen.

Far Cry 5 hätte so viel mehr aus seinem tollen Szenario machen können. Far Cry 5 hätte so viel mehr aus seinem tollen Szenario machen können.

Aber wir hätten uns ohnehin viel gewünscht für Far Cry 5. Eine bessere Story auf dem tollen Niveau von Far Cry 4. Ein satteres Schussgefühl. Mehr Vielfalt in den Missionen. Eine bessere KI. Ist das Spiel deshalb ein misslungener Shooter? Nein, trotz aller Kritik im Test kann man als Genre-Fan in den Weiten Hope Countys viel Freude haben.

Durchs Dickicht zu schleichen, feindliche Stellungen mit einem gewaltigen Knall oder wahlweise klammheimlich auszuheben, Gegner aus zig verschiedenen Richtungen attackieren zu können - die Gameplay-Stärken der Vorgänger bleiben erhalten. Und das Spiel sieht einfach bombastisch aus.

Nur erreicht Far Cry 5 ohne die Story-Klasse von Teil drei oder vier und aufgrund diverser Probleme einfach nicht mehr das Niveau, das man sich als Fan der Vorgänger wünscht. Abseits der Grafik gibt's eigentlich keine Kategorie, in der das Spiel wirklich brilliert. Klar, als Ego-Shooter mit Open World bietet Far Cry 5 aktuell einen Gameplay-Mix, den kaum ein anderes Spiel bedient. Aber um rundum zu überzeugen, bräuchten die Kultisten von Hope County ein deutlich stärkeres Manifest.

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