FIFA 20 im Test - Zwei Spiele in einem: FIFA überzeugt doppelt

FIFA 20 bringt mit Volta Football den Straßenfußball endlich auch auf den PC. Wir überprüfen im Test, wie sich der Street-Modus spielt, wie gut auch der Rest des Fußballsspiels funktioniert und wie schlimm das Pay2Win von Ultimate Team dieses Jahr ausfällt.

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Den Schuss kann Roberto Firmino gar nicht nicht reinmachen. In solchen Wiederholungen zeigt sich, wie super FIFA 20 auch von Nahem aussieht, man beachte zum Beispiel die Fußabdrücke im Rasen. Den Schuss kann Roberto Firmino gar nicht nicht reinmachen. In solchen Wiederholungen zeigt sich, wie super FIFA 20 auch von Nahem aussieht, man beachte zum Beispiel die Fußabdrücke im Rasen.

In FIFA 20 stecken dieses Jahr gleich zwei Spiele auf einmal. Denn mit Volta Football liefert EA Sports einen neuen Straßenfußball-Spielmodus, den die Entwickler prinzipiell auch als eigenständiges Spiel verkaufen könnten. Denn Volta erinnert in vielerlei Hinsicht an die FIFA-Street-Serie, die zwischen 2005 und 2012 zum Vollpreis für Konsolen erschien.

Volta gehört hingegen zum Gesamtpaket von FIFA 20 und liefert damit eine zusätzliche und sehr willkommene Alternative zum alten FIFA-Problemkind: dem einerseits extrem beliebten, aber andererseits auch schwer umstrittenen Pay2Win-Sammelkartenmodus Ultimate Team.

Wir schauen uns im Test jeden einzelnen Modus ganz genau an und kontrollieren, wie viel Street denn nun in Volta steckt, was sich in Pro Clubs und im Karrieremodus getan hat und wie fantastisch oder eben schlimm FUT dieses Jahr geworden ist.

FIFA Street gibt's jetzt auch auf dem PC!

Während wir in FIFA 18 und FIFA 19 noch ganz genau hinschauen mussten, um die Neuerungen im Vergleich zum Vorgänger zu identifizieren, fällt das bei FIFA 20 sehr leicht: Volta Football stellt nicht nur die größte Neuerung der diesjährigen Ausgabe dar, sondern ohne Zweifel auch die spannendste Erweiterung seit dem neuen Story-Modus von FIFA 17.

In Volta Football können wir auch mit realen Mannschaften antreten und so steht der BVB mit einem guten Pass blitzschnell vor dem klitzekleinen Tor von Schalke. In Volta Football können wir auch mit realen Mannschaften antreten und so steht der BVB mit einem guten Pass blitzschnell vor dem klitzekleinen Tor von Schalke.

In dem Straßen- und Hallenmodus verlassen wir den großen, grünen Rasen und spielen stattdessen auf staubigen Ascheplätzen, asphaltierten Hinterhöfen oder in kleinen Sporthallen. Statt mit elf gegen elf treten wir in Volta wahlweise mit 3 gegen 3, 4 gegen 4 oder 5 gegen 5 Spielern und Spielerinnen an. Je nach Match und Modus kicken wir mal mit und mal ohne Bande oder Torwart und selbst die offiziellen Futsal-Regeln der FIFA lassen sich anwenden.

Gerade für PC-Spieler sorgt Volta für ein erfreuliches Novum, denn die vier alten FIFA-Street-Spiele waren allesamt konsolenexklusiv. Nun können wir also auch mit dem Computer Fußball im kleinen Rahmen spielen. Allerdings erinnert uns Volta beim Zocken nicht nur an FIFA Street, sondern viel mehr an den Hallenmodus, den es zuletzt in FIFA 98 gegeben hat.

Wie gut ist Volta Football?

Denn in Volta helfen uns im Gegensatz zu FIFA Street spektakuläre Tricks, aufwändige Dribblings und verhöhnende Tunnel nur bedingt weiter. Der Modus verlangt vielmehr blitzschnelle Kurzpässe und vorausschauendes Stellungsspiel. Dadurch spielt sich Volta im Vergleich zum großen Fußball auch sehr viel schneller, hektischer und »arcadiger«. Auf den kleinen Feldern geht es ständig hin und her, gleichzeitig kann man mit einem guten Pass sofort vorm gegnerischen Tor stehen und man muss ständig Vollgas geben, weil jeder Abpraller eine neue Chance eröffnen kann.

Die 5 wichtigsten Neuerungen von FIFA 20: Endlich mal wieder Updates für alle Modi Video starten 6:54 Die 5 wichtigsten Neuerungen von FIFA 20: Endlich mal wieder Updates für alle Modi

Fairerweise verbrauchen unsere Spieler in Volta keine Ausdauer und Fouls werden immer nur mit einem Freistoß bestraft, dementsprechend setzt dieser Modus also nicht ganz so streng auf Realismus. Das merkt man auch an den übertrieben schnellen Reaktionen der Spieler, denn jede winzige Bewegung unseres Controllers wird blitzschnell auf dem Platz umgesetzt.

Dadurch haben wir zwar die geradezu perfekte Kontrolle über unsere Spieler und das hohe Tempo sorgt stets für spannende und launige Matches. Aber es wirkt auch komisch, wenn unsere Kicker jederzeit mit Vollgas in jede beliebige Richtung lossprinten können, egal ob ihre Körper das in der Realität physikalisch mitmachen würden oder nicht.

In Sachen Modi bietet Volta drei Möglichkeiten: Erstens Online-Saisons, in denen wir gegen andere Spieler antreten. Zweitens ein Tour-Modus, in dem wir ein eigenes Volta-Team zusammenstellen, um damit in einer Art Mini-Karriere Events und Turniere rund um die Welt zu spielen. Und zu guter Letzt steht noch die Volta Story zur Verfügung.

Die Volta Story ist nicht so bescheuert, wie wir es befürchtet haben. Aber Sprüche wie dieser hier nerven dennoch mit peinlicher Coolness. Die Volta Story ist nicht so bescheuert, wie wir es befürchtet haben. Aber Sprüche wie dieser hier nerven dennoch mit peinlicher Coolness.

»Du hast krasse Skills, Mann«

Dieser Story-Modus ersetzt »The Journey« aus den letzten drei FIFAs und erzählt wieder einmal die Geschichte eines aufstrebenden Talents, das die Fußballwelt erobern möchte. Als Straßenkicker oder Straßenkickerin, den oder die wir uns zunächst im erfreulich umfangreichen Charaktereditor zusammenstellen, treten wir einem Team bei und spielen uns bis zur Street-Weltmeisterschaft. Natürlich kommt es in der knapp sieben Stunden langen Story zu Problemchen und Streitereien mit unserer Konkurrenz, aber auch innerhalb der eigenen Mannschaft.

Der Aufstieg von Alex Hunter in The Journey verlief zwar deutlich spannender und nachvollziehbarer, aber als umfangreiches Tutorial und Einstieg in den Volta-Modus kann die Story locker herhalten. Blöderweise nerven die Dialoge und die unhöflichen Charaktere schnell mit aufgesetzter Coolness und dummen Sprüchen wie »Du hast krasse Skills! Aber das ist kein 1-gegen-1, Mann!«.

In Volta lassen sich Mitspieler wegen individuellen Outfits nicht leicht von Gegnern unterscheiden. FIFA hilft da mit zusätzlichen Pfeilen über den Köpfen der Teamkameraden. In Volta lassen sich Mitspieler wegen individuellen Outfits nicht leicht von Gegnern unterscheiden. FIFA hilft da mit zusätzlichen Pfeilen über den Köpfen der Teamkameraden.

Und einen letzten Haken hat Volta noch: Der Modus lässt sich ausschließlich online spielen. Zwar treten wir in der Story und in der Tour gegen KI-Gegner an, aber ohne Verbindung zum EA Server geht selbst das nicht, weil FIFA 20 unsere Volta-Teams mit den Spieler-Kreationen anderer User auffüllt und das geht nunmal nicht ohne Internet. Immerhin können wir im Anstoß-Modus auch offline Volta-Partien starten, aber das sind dann eben nur einzelne Matches und keine Story oder Karriere.

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