Football Manager 2019 - Frauenfußball kommt erst, wenn die Zuschauerzahlen steigen

Die Entwickler des Football Manager 2019 denken schon seit einer Weile über eine Simulation des Frauenfußballs in ihrem bislang ausschließlich maskulinem Managerspiel nach - aber im Interview stellt der Chef-Designer dafür hohe Hürden auf.

Mit zunehmender Popularität wird der Frauenfussball auch für Football-Manager-Entwickler Sports Interactive interessant. Im Interview mit GameStar sprach Studio Director Miles Jacobson über die Zukunft der Serie. Mit zunehmender Popularität wird der Frauenfussball auch für Football-Manager-Entwickler Sports Interactive interessant. Im Interview mit GameStar sprach Studio Director Miles Jacobson über die Zukunft der Serie.

Bislang simuliert der Football Manager nur den Männerfußball - auch in der gerade für Deutschand angekündigten 2019-Version. Doch über kurz oder lang wird die Serie von Entwickler Sports Interactive auch Frauenfußball abbilden - das bestätigte Studio Director Miles Jacobson im Gespräch mit GameStar. Im Rahmen eines Plus-exklusiven Studiobesuchs bei den Football-Manager-Machern sagte der kreative Kopf hinter der Sportsimulation: »Ich würde nichts lieber tun, als das Spiel um Frauenligen zu ergänzen. Aber wenn wir das tun - und bitte beachte, dass ich ›wenn‹ sage und nicht ›falls‹ -, dann werden wir es richtig machen.«

Im Football Manager 2019 gibt's zwar noch keinen Frauenfußball, aber Jacobson hat schon konkrete Vorstellungen, wie man das andere Geschlecht in zukünftige Teile der Reihe einbetten könnte. »Wir werden komplett eigenständiges Motion-Capturing benötigen, weil sich Frauen anders bewegen und ihre Körper eine andere Form haben. Selbst die Physik ist anders, weil der Ball von anderen Körperteilen als beim Mann abprallen kann. Die Geschwindigkeit der Spiele ist ebenfalls unterschiedlich. In der Vergangenheit gab es Spiele, die einfach einen Pferdeschwanz an die männlichen Charakter geklebt haben. Das würden wir niemals tun.«

Football Manager 2019 Preview: Die wichtigsten neuen Features

Football Manager 2019 - Live-Action-Trailer zum neuen Fußballmanager mit Deutschland-Release Video starten 1:48 Football Manager 2019 - Live-Action-Trailer zum neuen Fußballmanager mit Deutschland-Release

Doch der Aufwand, weibliche Charaktermodelle auf glaubhafte Weise ins Spiel zu integrieren, wäre beträchtlich. Das wusste schon Ubisoft, die damals für den Koop-Modus von Assassin's Creed: Unity auf Frauen verzichteten. Football-Manager-Entwickler Miles Jacobson: »Das wird natürlich hohe zusätzliche Kosten verursachen und viel Zeit benötigen. Daher ist [der Frauenfußball, Anm. d. Red.] im Moment auch nicht wirtschaftlich praktikabel. Erst wenn wir international ungefähr zehn Frauenligen haben, deren Zuschauerzahlen in etwa vergleichbar sind mit der Championship [der englischen zweiten Liga], wird sich das ändern.«

Bislang ist der Football Manager noch reine Männersache, aber in Zukunft könnte Entwickler Sports Interactive auch den Frauenfußball simulieren. Der Wille ist da. Bislang ist der Football Manager noch reine Männersache, aber in Zukunft könnte Entwickler Sports Interactive auch den Frauenfußball simulieren. Der Wille ist da.

Doch bis diese Vorraussetzungen erfüllt sind, könnte es noch lange dauern. Aktuell besuchen im saisonweiten Durchschnitt über 20.000 Zuschauer jedes Spiel der Championship-Vereine. Im populären US-Wettbewerb National Women's Soccer League (NWSL) waren es 2017 dagegen nur rund 5.000 Zuschauer. Dementsprechend sollten Fans des Frauenfußballs nicht so bald mit einer Einbindung in den Football Manager rechnen. »Es ist traurig, aber momentan sind wir nicht einmal ansatzweise da«, sagt Miles Jacobson. »Das ist ist eine echte Schande. Aber wir freuen uns auf den Tag, da wir den Frauenfußball endlich im Football Manager umsetzen können.«

Immerhin: Im Football Manager 2019 können Spieler auf Wunsch wie in den Vorgängern mit einer weiblichen Trainerin ihren Lieblingsverein coachen. Der Release ist für den 2. November 2018 vorgesehen; nach vielen Jahren auch endlich wieder in Deutschland und mit der offiziellen Bundesliga-Lizenz.

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