Game of Thrones Staffel 8 Folge 3 - Review: Freud & Leid, Liebe & Hass bei der Schlacht um Winterfell

In der Schlacht von Winterfell bleibt kein Zahn auf dem anderen. Doch erfüllt die Konfrontation mit dem Nachtkönig die Erwartungen oder enttäuscht die GoT-Episode 8.03 die Fans?

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In der dritten Folge der achten Staffel Game of Thrones wird die Schlacht um Winterfell geschlagen. In der dritten Folge der achten Staffel Game of Thrones wird die Schlacht um Winterfell geschlagen.

Es ist soweit: Der Nachtkönig hat die Heimat der Starks erreicht erreicht. Nach zwei Folgen, bei denen die Handlung nahezu nicht vorangetrieben wurde, beginnt in Folge 3 von Staffel 8 die »Schlacht um Winterfell«. Für die längste Folge Game of Thrones mit 82 Minuten hat man dafür den genau richtigen Regisseur rekrutiert: Miguel Sapochnik, der bereits die Schlacht von Hartheim und die der Bastarde in Szene gesetzt hat. Doch kann die Geschichte genauso überzeugen wie die Inszenierung?

Was geschah in der zweiten Folge der achten Staffel? - Unser Review verrät es euch

Achtung Spoiler!
In unserem Episoden-Review samt Recap zu »Schlacht um Winterfell« diskutieren wir die dritte Folge der achten Staffel genauso wie vorherige Seriengeschehnisse und gehen auch auf Theorien aus den Büchern ein. Falls ihr die Episode also noch nicht gesehen habt oder allgemein nicht gespoilert werden wollt, dann solltet ihr diesen Artikel nun wieder schließen.

Die »Schlacht um Winterfell«

Die lange Nacht in »Schlacht um Winterfell« beginnt mit einem Zittern. Dem Samwell Tarlys auf und dem des Zuschauers vor dem Bildschirm. Die Armee der Untoten hat Winterfell erreicht. Jon Schnee und Daenerys Targaryen rechnen mit der Ankunft des Nachtkönigs und stellen sich dem Tod höchstpersönlich vor den Toren der Heimat der Starks.

Dass die Episode aus der Perspektive Sams beginnt, ist ein kluger Schachzug: Sam war nie ein Krieger, er versteckte sich lieber hinter seinen Büchern und könnte der geborene Maester werden, sollte er die Schlacht um Winterfell überleben. Doch trotz der Feigheit, die Sam zu Beginn von Game of Thrones nie müde wurde zu betonen, versteckt er sich nicht wie Frauen, Kinder, Alte und Gebrechliche in der Krypta von Winterfell. Er kämpft Seite an Seite mit den Lebenden gegen die Toten.

So zeigt uns die dritte Folge der achten Staffel direkt die Dringlichkeit, mit der die Schlacht um Winterfell geschlagen werden muss. Jeder Mann, der ein Schwert oder eine Axt aus Drachenglas halten kann, wird benötigt. Doch am Ende der Episode muss man sich die Frage stellen: War es wirklich notwendig, dass selbst der dicke Samwell Tarly sein Leben riskiert? Denn trotz der epischen Inszenierung, der zum Zerschneiden dichten Atmosphäre und der zahlreichen Charaktere, um die wir über die Episode hinweg bangen, wirkt das Ende der langen Nacht gar antiklimaktisch.

Selbst Samwell Tarly beteiligt sich an vorderster Front an der Schlacht um Winterfell. Selbst Samwell Tarly beteiligt sich an vorderster Front an der Schlacht um Winterfell.

Die Rote Frau inmitten der Finsternis

Die zweite Folge »Ein Ritter der Sieben Königslande« endete in einem Cliffhanger als die Armee des Nachtkönigs Winterfell erreichte. Während in den ersten beiden Episode der achten Staffel Game of Thrones Fan-Service, Gespräche und Wiedervereinigungen dominierten, legt Regisseur Miguel Sapochnik an Tempo zu. Die Toten stehen vor der Tür und so sammeln sich die vereinten Truppen von Jon Schnee und Daenerys Targaryen.

An vorderster Front stehen Danys Dothkraki. Doch statt das Schlachtfeld mit genügend Feuerstellen auszuleuchten, blicken sie unter der Führung von Jorah Mormont der Finsternis entgegen. Wieso sich die Verteidiger von Winterfell selbst im Dunklen und damit im Unklaren über die anmarschierende Bedrohung lassen, ist die erste, aber auch nicht die letzte Frage, die mir »Schlacht um Winterfell« nicht zufriedenstellend beantworten kann.

Als Erstes tritt dann kein Untoter und auch kein Weißer Wanderer aus der Dunkelheit: Lady Melisandre kehrt zurück, um Hoffnung, aber vor allem Feuer zu spenden: Sie steckt die Waffen der Dothraki in Brand, was unter gewöhnlichen Umständen ganz schön unhöflich wäre. (Man stelle sich nur vor, was das mit dem guten Stahl anrichtet!) Allerdings kommt damit bei mir die Frage auf, was die mit gewöhnlichem Eisen bewaffneten Dothraki in der ersten Reihe zu suchen haben und ob Gendry einfach keine Zeit hatte, sie mit Drachenglas auszustatten.

Was hätten die Dothraki nur ohne Lady Melisandre gemacht? Was hätten die Dothraki nur ohne Lady Melisandre gemacht?

Drache gegen Drache

Vielleicht war es ja der ursprüngliche Plan, die Dothraki die Untoten niederreiten zu lassen, damit die zweite Welle mit Drachenglas ausgerüstete Welle nur mehr den Boden aufwischen muss. Aber was verstehe ich schon von Kriegsführung - meine persönliche Erfahrung beschränkt sich darauf, in Empire Earth Ritter mit Atombomben von der Weltkarte zu ballern.

Jon Schnee hat leider keine Atombomben. Dafür dank der Unterstützung durch Daenerys Targaryen Drachen... sowie der Nachtkönig mittlerweile auch, der sich durch den untoten Viserion auf dieselbe Epoche upgraden konnte. Die kommen allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt ins Spiel.

Wieso sich im Intro von Game of Thrones vier statt drei Drachen verstecken

Wo steckt der Nachtkönig?

Dass Melisandres Feuer-Buff den Dothraki keinen so großen Vorteil bringt, wie sie sich vielleicht gewünscht hätte, zeigt sich, indem die erste Verteidigungswelle erlischt wie Glühwürmchen am Nachthimmel. Mit jedem gefallenen Reiter stirbt die Hoffnung sowie der Mut der übrigen Krieger ein kleines bisschen mehr.

Das lässt mich um Jorah Mormont bangen, der aber genauso schwer totzukriegen ist, wie seine unerfüllte Liebe zu Daenerys Targaryen. Zumindest zu Beginn der Episode. Geist macht dagegen das, was er schon während der gesamten siebten Staffel erfolgreich durchgezogen hat: verschwinden. Einfach so. Ohne jegliche Spur. Aber wer weiß: Vielleicht taucht er in der vierten Folge wieder auf. Ist ja nicht so, als hätte Geist das zuvor nicht genauso getan.

Höchste Zeit, für Jon Schnee und Daenerys Targaryen auf den Rücken von Drogon und Rhaegal einzuschreiten und Untote aufzumischen. Zum Glück der zweiten bzw. mittlerweile ersten Verteidigungslinie hat Dany nach ihrem Angriff auf die Lennisters in Staffel 7 gelernt, horizontale Strecken zu fliegen und so durch Drachenfeuer die Armee der Untoten effizienter auszudünnen als einen Versorgungszug auf einem Feldweg in Brand zu stecken.

Das volle Potential ihrer Drachen auszuschöpfen schafft Daenerys dank dem Schneesturm des Nachtkönigs nicht. Das volle Potential ihrer Drachen auszuschöpfen schafft Daenerys dank dem Schneesturm des Nachtkönigs nicht.

Doch selbst das Eingreifen von Drogon und Rhaegal lockt den Nachtkönig nicht aus seinem Versteck hervor: Jon Schnee und Daenerys Targaryen erwarten dessen Ankunft so ungeduldig, wie Fans die Premiere von Staffel 8 über eineinhalb Jahre lang. Seine besten Feinde lässt er jedoch nicht ungegrüßt und hetzt den Drachenreitern den widerlichsten Schneesturm seit Januar 2019 auf den Hals.

Eine für die Lebenden ohnehin schon unübersichtliche Schlacht wird dadurch noch unübersichtlicher, während die Untoten in bester World-War-Z-Manier auf die Verteidigungslinie von Winterfell klatscht. Da freut man sich dann doch auf dem heimischen Sofa über eine warme Kuscheldecke, aber umso mehr über die phänomenale Bildgewalt, die sich über den Bildschirm ergießt.

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