Bei Hellpoint soll ich an Dark Souls denken, habe aber Alien im Kopf

Angespielt-Fazit: Das Action-Rollenspiel Hellpoint ist ein Soulslike im Weltraum, erinnert mit seinem Horror-Design aber vor allem an HR Giger und die Alien-Filme.

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Angespielt-Fazit: Hellpoint mischt Weltraum-Horror mit Dark Souls. Angespielt-Fazit: Hellpoint mischt Weltraum-Horror mit Dark Souls.

Die Geschichte von Hellpoint ist eigentlich schnell erzählt. Das Action-Rollenspiel lässt sich leicht als »Soulslike im Weltraum« bezeichnen, bietet also das Gameplay von Dark Souls - übertragen in ein SciFi-Szenario. Aber das greift für mich zu kurz.

Denn beim Anspielen war From Softwares gnadenlose Spielereihe zwar immer in meinem Kopf präsent, das wurde aber regelmäßig von einem anderen Bild überschattet: Das großartige Alien-Design von HR Giger aus dem gleichnamigen Kinofilm von Regisseur Ridley Scott.

Diese Brillanz erreicht die Optik von Hellpoint zwar nie, allerdings gewinnt das Spiel durch kosmischen Horror im Stil von Lovecraft kombiniert mit fleischiger Ekelhaftigkeit trotzdem eine eigene Identität.

Hellpoint - Screenshots ansehen

Was macht Hellpoint besonders?

Das Weltall ist unheimlich. Genau wie die Tiefsee bergen die unendlichen Weiten für mich das Potenzial, unzählige Schrecken hervorzubringen. Wir wissen nicht, was im Dunkeln lauert und verstehen nicht, was hinter all der Schwärze wirklich auf uns wartet.

Hellpoint fängt diesen kosmischen Grusel des Unbegreiflichen wunderbar ein. Gleich zu Beginn werde ich zum Beispiel als ahnungsloser Klon aus einer Maschine auf eine verfluchte Raumstation gespuckt. Mein Zweck ist es, deren fehlgeleitetes Schicksal für die Nachwelt zu dokumentieren.

Kaum schaue ich mich um und fahre Rollläden am Fenster vor mir hoch, blickt mir der Weltraum entgegen - wortwörtlich, denn ein schwarzes Loch start mich wie das riesige, brennende Auge Saurons aus Der Herr der Ringe an. Dann bricht ein majestätischer Alien-Wal im Vorbeischweben die Sichtlinie und der Kloß in meinem Hals löst sich ein wenig.

Die Begegnung ganz am Anfang im Spiel lässt mich kurz staunen. Die Begegnung ganz am Anfang im Spiel lässt mich kurz staunen.

Oft genug schreite ich in der Raumstation Irid Novo zwar durch generisch-gleiche Gänge, vergleichbare Momente kommen aber immer wieder vor. Mir begegnen kleine Wartungsroboter, die wie fliegende Kellerasseln aussehen, Statuen mit erschreckend lebendig wirkenden Augen halten Wache und fleischige Wurzeln bahnen sich wie Venen ihren Weg durch die metallenen Wände.

Diese skurrile Mischung aus organischer und künstlicher Materie fingen schon die Alien-Filme perfekt ein. Auch bei Hellpoint jagt mir dieser Anblick regelmäßig Schauer über den Rücken, fasziniert mich aber auch. Denn ich will wissen, was hier passiert ist und hinter den Gegnern steckt, die mal aussehen wie ausgehöhlte Leichen, mal wie kosmische Gottheiten, die ihren Zorn auf mich herabregnen lassen.

Die Bosse wirken eher wie Fantasy-Wesen und damit wie fremdartige Eindringlinge in der SciFi-Welt. Die Bosse wirken eher wie Fantasy-Wesen und damit wie fremdartige Eindringlinge in der SciFi-Welt.

Für wen ist Hellpoint geeignet?

Hellpoint ist ein Soulslike, orientiert sich also an Dark Souls. Das erwartet euch beim Gameplay:

  • Ihr startet mit nichts am Körper, findet aber unterschiedliche Nah- und Fernkampfwaffen, sowie Rüstungsteile.
  • Gespeichert wird an speziellen Rissen in der Realität, die ihr erst aktiviert. Dort lässt sich der Charakter auch aufleveln, indem ihr Punkte in Stats wie Gesundheit oder Ausdauer investiert.
  • Wenn ihr Gegner erledigt, sammelt ihr Axions als Belohnung. Die braucht ihr wie die Seelen in Dark Souls zum Aufleveln. Sterbt ihr, müsst ihr zum Todesort zurückkehren, um die verlorenen Axions zu retten.
  • Die offene und weitläufige Raumstation unterteilt sich in unterschiedliche Sektionen, zwischen denen ihr an Terminals hin- und herreisen dürft. Bei Erkunden liegt ein großer Fokus darauf, Abkürzungen freizuschalten.
  • In Kämpfen dürft ihr ausweichen, blocken, kontern, leichte und schwere Schläge einsetzen. Neben einfachen Gegnern erwarten euch auch Bosse mit eigenen Fähigkeiten und Angriffsmustern in abgeschlossenen Arenen.
  • Bei besonders lästigen Gegnern dürft ihr online oder lokal im Koop andere Spieler zur Hilfe rufen. Für noch größere Herausforderungen sorgt dafür der PvP.

Trailer zu Hellpoint verrät Release-Termin des okkulten Sci-Fi-Dark-Souls Video starten 1:11 Trailer zu Hellpoint verrät Release-Termin des okkulten Sci-Fi-Dark-Souls

Einfach gesagt: Wenn ihr Dark Souls mögt und nichts gegen SciFi oder Horror habt, sollte euch auch Hellpoint gefallen. Gerade im Koop spielt sich das Action-Rollenspiel zudem etwas gnädiger, wenn ihr der Atmosphäre etwas abgewinnen könnt, aber nicht ganz so forderndes Gameplay wollt. Ein paar andere Alternativen zu Dark Souls findet ihr hier in unserer Liste zu aktuellen Soulslikes:

Wollt ihr überhaupt erst verstehen lernen, was den Reiz der knüppelharten Souls-Spiele ausmacht, lohnt sich dieses Video bei GameStar Plus:

Das Geheimnis hinter Dark Souls - Sterben ist Pflicht Video starten PLUS 8:46 Das Geheimnis hinter Dark Souls - Sterben ist Pflicht

Was gefällt uns und was nicht?

Stärken von Hellpoint

  • Die Atmosphäre: Hellpoint mischt gekonnt Horror mit SciFi und wartet mit einem Gruselkabinett aus unterschiedlichsten Fantasy-Gegnern in einer stimmungsvollen Umgebung auf. Auch grafisch macht Hellpoint eine gute Figur, wie wir schon in unserem Artikel zu kommenden RPG-Tipps feststellten.
  • Das Risk-Reward-Prinzip: Das Problem kennt man schon von Dark Souls - kämpfe ich mich noch zur nächsten Abkürzung oder speichere ich jetzt und rette meine Ressourcen?
  • Die Steuerung: Mit dem Controller lässt sich Hellpoint präzise steuern und auch das Trefferfeedback in Kämpfen fühlt sich schön wuchtig an. Vorsicht: Maus- und Tastatur werden als Eingabe aber nicht empfohlen - wo genau hier das Problem liegt, konnten wir nicht überprüfen, allerdings leiden Soulslike-Spiele regelmäßig unter diesen Aspekt.
  • Waffen leveln mit: Statt nur Punkte zu investieren, werdet ihr automatisch mit eurer Ausrüstung stärker und besser, die ihr am Körper tragt - ganz ähnlich wie bei Skyrim.
  • Multiplayer: Im Vergleich zu Dark Souls könnt ihr in Hellpoint recht unkompliziert jederzeit einen Freund zur Hilfe rufen oder andere Spieler unterstützen. Die Verbindung bleibt über einen Abschnitt hinaus bestehen.
  • Das schwarze Loch: Die Station kreist in Echtzeit um ein schwarzes Loch. Das löst dynamische Ereignisse aus und lässt Bosse auftauchen oder modifziert Gegnerwerte.

Die Position des schwarzen Loches beeinflusst die Ereignisse auf der Raumstation. Die Position des schwarzen Loches beeinflusst die Ereignisse auf der Raumstation.

Schwächen von Hellpoint

  • Die Story: Zwischendurch lest ihr an Bildschirmen Infos nach oder erhaltet Anweisungen von eurem Erschaffer. Die Geschichte wird kryptisch erzählt, verspricht aber zumindest aktuell weniger Tiefgang als in den Souls-Spielen.
  • Zu oft generische Raumstation: Von einem optischen Highlight zum nächsten führen uns leider sehr gleichförmige Gänge, die man so in jedem x-beliebigen SciFi-Spiel finden kann.

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